
Zusamaltheim soll komplett mit Glasfaser versorgt werden

Plus Der Gemeinderat beschließt den Einstieg in das Auswahlverfahren. Jeder Bürger müsse sein „Geschenk selbst auspacken“.
Die Markterkundung für die Umsetzung der Gigabitrichtlinie in Zusamaltheim hat ergeben: Fast alle Adressen der Gemeinde sind förderfähig. Das erklärte Jürgen Schuster von der Firma Corwese den Gemeinderatsmitgliedern bei der Sitzung am Montagabend. Genauer gesagt sind 475 von 519 Adressen förderfähig. Diese Haushalte, die im Moment noch weniger als 100 Mbits beziehen können, müssen für die Glasfaserleitung, die bis in den Hauskeller gelegt werden soll, nichts bezahlen. Außerdem besteht keine Tarifwechselpflicht.
„Jedem wird das Geschenk in den Keller gelegt, wann er es auspackt, ist seine Sache“, so Schuster. Der Ortsteil Marzelstetten muss laut dem Planer jedoch ausgeklammert werden, denn dort sei schon flächendeckend Glasfaser verlegt. Die Gemeinde muss zehn Prozent selbst bezahlen, die übrigen 90 Prozent der Freistaat Bayern in Form von Fördergeldern.
Zusamaltheims Bürgermeister Lutz sorgt sich um die Kosten
Bürgermeister Stephan Lutz äußerte diesbezüglich die Sorge, dass im Falle eines verspäteten Eingangs dieser Fördergelder der Haushalt die Last nicht tragen könne. Jürgen Schuster entgegnete darauf, dass das nicht passieren werde. Die einzelnen Rechnungen für die Bauabschnitte würden auf die drei Jahre verteilt, in denen die bis zu dem Zeitpunkt beauftragte Firma Zeit hat, das Netz zu vollenden. „Sie müssen nicht das ganze Geld bis zum Ende vorstrecken“, versicherte er den Ratsmitgliedern.
Außerdem sei die Gemeinde mit der flächendeckenden Förderung in einer besseren Lage als viele andere Kommunen. „Sie haben jetzt die Chance, mit einem Mal einen Haken hinter das Thema Breitband zu setzen“, meinte Schuster. Das sahen auch die Ratsmitglieder so. Alle stimmten dafür, ins Auswahlverfahren einzusteigen. Anfang 2022 soll dann ein Unternehmen mit dem Ausbau beauftragt werden. Der wird daraufhin in drei Jahren, also spätestens 2025, fertiggestellt.
Eine Güllegrube neben dem Schweinestall
Ein Zusamaltheimer Landwirt möchte eine neue Güllegrube in der Kapellenstraße neben seinem Schweinestall errichten. Die soll 14 Meter Durchmesser haben und abgedichtet sein, damit möglichst wenige zusätzliche Geruchsimmissionen entstehen. Aufgrund einer Gesetzesänderung müssten die Ausscheidungen der Tiere jetzt länger gelagert werden, was für den Landwirt im Moment nicht möglich sei. Da für das Bauprojekt eine landwirtschaftliche Privilegierung vorliegt, hatte der Rat nichts einzuwenden.
Die Krabbelgruppe im Gemeindehaus hat den Antrag auf eine gemeindliche Förderung gestellt. Einen neuen Spielteppich und eine Wickelauflage wünscht sich die Betreiberin für die Kinder. „Etwas Grundausstattung eben“, so Bürgermeister Lutz. Dagegen hatten die Ratsmitglieder nichts einzuwenden, besonders in Anbetracht der gewünschten Fördersumme von lediglich 100 Euro.
So laufen die Projekte in Zusamaltheim
Außerdem gab es noch einige „Updates“ zu Projekten im Ort. So sei laut dem Rathauschef der erste Bauabschnitt an der Grundschule bis auf „wenige Kleinigkeiten“ abgeschlossen. Die Anschlagtafel am Pavillon des neuen Dorfplatzes sei jetzt ebenfalls in Betrieb genommen worden. „Sie ist jetzt auch schon mit Aushängen zu den Wahlen gefüllt“, so Lutz. Auf die Untere Dorfstraße wurde kurzfristig die Deckschicht aufgebracht, deshalb seien die dortigen Arbeiten jetzt fertiggestellt worden. Außerdem sei die Trinkwassererschließung für das Neubaugebiet Obere Dorfstraße fertiggestellt worden. Aktuell wird an Strom und Breitband gearbeitet.
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