
Plus Knapp 15 Millionen Euro für die Bahnunterführung in Blindheim klingen nach viel. Doch sie erkaufen uns keinen Luxus, sondern lediglich einen Zweckbau.
Die Ernüchterung von Dietmar Bulling ist gut nachvollziehbar. Viele Menschen würden sich wahrscheinlich ganz andere Sachen ausmalen, die sie mit der gewaltigen Summe von 15 Millionen Euro anstellen könnten. Aber statt Luxus erkauft diese Summe einen Zweckbau, der den Bahnbetrieb an einer einzelnen Haltestelle einer 1800-Einwohner-Kommune sicherer macht.
Nicht falsch verstehen: Das Projekt ist wichtig, das Geld gut angelegt, und Georg Winter hat hier an der richtigen Stelle Einsatz in der Landespolitik gezeigt. Doch es spiegelt auch direkt vor unserer Haustüre wider, was der Umbau für die Gesellschaft kosten wird.
Deutschland wird sich sein Geld gut einteilen müssen
Für Blindheim und den Landkreis ist es schön, dass man das Geld nicht von anderen lokalen Projekten absparen muss. Für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler spielt das nur eine untergeordnete Rolle - die finanziellen Mittel fallen nicht vom Himmel, sie müssen erwirtschaftet werden. Die Zusammenhänge sind da: Wenn in Berlin in Windeseile ein 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr geschnürt wird, ist dieses Geld irgendwann nicht mehr für solch sinnvolle Projekte wie in Blindheim verfügbar. Wenn Finanzminister Christian Lindner seinen Kurs der rigiden Sparsamkeit beibehält und sich gleichzeitig gegen Steuererhöhungen für Spitzenverdiener sperrt, wird es schwer werden, auch unsere Region fit für die Zukunft zu machen.
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