Grundschullehrer und Erzieher erzählen: "Wir Männer sind Exoten"
Plus Nils-Werner Herbig ist einzige männliche Lehrkraft an der Dillinger Grundschule. Auch Martin Rehm, Leiter im Kinderhaus in Lauingen, ist eine Seltenheit. Warum eigentlich?
Martin Rehm hat da seine ganz eigene Art. Kleine Konflikte sitzt er erst mal aus. Manche Probleme würden sich dann oft von allein lösen, sagt er und fügt lachend hinzu: "Vermutlich ist das typisch Mann." Und er gibt zu: Der große Tonpapier-Bastler sei er nun auch nicht, lieber arbeite er mit Materialien wie etwa Holz. Sehr viel mehr Unterschiede sehe er zu seinen Kolleginnen nicht - oder anders formuliert: Mehr Unterschiede gebe es aus seiner Sicht nicht. Martin Rehm ist mit Leib und Seele Erzieher. Seit vielen Jahren hat er die Gesamtleitung in der Lauinger Einrichtung Kinderhaus am Bahnhof. Aktuell sind dort 93 Kinder, in seiner Mäusegruppe toben 24 Buben und Mädchen ab drei Jahren. Jetzt, zum Vatertag, "muss" er aber doch ein wenig basteln – das war für ihn als junger Bub vor vielen Jahren wohl kaum vorstellbar. Denn Martin Rehm ist eigentlich gelernter Maschinenschlosser.
Erzieher Martin Rehm hat bei der Dillinger Lebenshilfe gearbeitet
Der gebürtige Lauinger, der mit seiner Familie mittlerweile in Bergheim wohnt, erzählt, dass er bei Deutz-Fahr damals eine Lehre abgeschlossen habe. Im Anschluss hat er seinen Zivildienst bei den Werkstätten der Dillinger Lebenshilfe absolviert – und war mit Feuer und Flamme bei der Arbeit mit den Menschen mit Behinderungen. "So bin ich auf den sozialen Trip gekommen", sagt er und bedauert auch aus diesem Grund, dass es den klassischen Zivi nicht mehr gebe. Rehm glaubt, dass deshalb viele junge Männer erst gar nicht in die Richtung Soziale Arbeit kämen. Und es gibt aus seiner Sicht noch einen Grund, warum es insbesondere so wenige männliche Erzieher gebe – das niedrige Gehalt. "Wegen Geld macht man diese Arbeit nicht. Man muss den Job lieben und leben", sagt der 53-Jährige. Er tut es.
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