„Ich ging als Weltverbesserer und kam als Missionar“. Das ist das Fazit des Comboni-Missionars Bruder Hans Eigner hinsichtlich seiner Erfahrungen als Missionar in Afrika. Von diesen Erfahrungen erzählte er beim Seniorennachmittag in Lauterbach. Der Bauingenieur war viele Jahre in Kenia und im Süd-Sudan tätig. Dabei entdeckte er, dass Mission keine Einbahnstraße ist, sondern dass die Europäer viel von den Menschen in Afrika lernen können, auch für den christlichen Glauben.
Laut Eigner seien die Menschen dort durchwegs religiös, während die Europäer oft keine Antennen für Gott hätten. Viele Afrikaner würden erleben, dass der Glaube an Gott und die religiöse Praxis ihnen helfe, die Schwierigkeiten des Lebens zu bewältigen. So würden beispielsweise Tausende von Menschen in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, an einer Karfreitagsprozession teilnehmen. Die Menschen würden dabei das Kreuz berühren, um daraus Kraft zu schöpfen für das Tragen des eigenen Kreuzes.
Wie Eigner berichtete, sei den Menschen in den Ländern, die er besucht hat, die Gemeinschaft wichtig. Das „Wir“ habe Vorrang vor dem „Ich“. Den Comboni-Missionaren sei es deshalb wichtig, dass sie den Menschen auf Augenhöhe begegnen und sie in ihrer konkreten Lebenswelt ernst nehmen. Das Leben der Christen in Nairobi, wo Hans Eigner gewirkt hat, spiele sich vor allem in den kleinen christlichen Gemeinschaften ab, Gruppen von Christen, die sich in Nachbarschaften bilden. Grundlage sei das Hören auf das Wort Gottes und das Bedenken, wie es im Leben umgesetzt werden kann. Dazu gehöre die Sorge um kranke und alte Menschen und der Einsatz für Gerechtigkeit. Als ein Beispiel dafür nannte Hans Eigner das erfolgreiche Eintreten gegen Polizeiwillkür in einem Armenviertel. Durch die Pfarrei seien die kleinen christlichen Gemeinschaften untereinander und mit der Weltkirche verbunden. Mathias Kotonski
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