Nachdem der bisherige Revierförster versetzt wurde, hatte das Forstrevier Wertingen ein Jahr lang keinen Revierleiter mehr. Jetzt ist die lange Vakanz endlich beendet. Mit Susanne Kranzer haben die Waldbesitzer im südlichen Landkreis Dillingen wieder eine Ansprechpartnerin, die sie kompetent berät und unterstützt. Die neue Revierleiterin wird sich vor allem dem Umbau der fichtenlastigen Bestände hin zu stabilen, gesunden und klimatoleranten Mischbeständen widmen.
Mitte Februar hat Susanne Kranzer ihre Stelle als Revierleiterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Nördlingen-Wertingen angetreten. Die 28-jährige Försterin stammt aus Spalt in Mittelfranken. Sie hat zunächst die Hochschule für den öffentlichen Dienst in Hof besucht und 2019 als Diplom-Verwaltungswirtin abgeschlossen. Ihre anschließenden Praxiszeiten durchlief sie an verschiedenen Ämtern in Mittelfranken. „Dabei hatte ich aber stets den Försterberuf im Kopf“, erinnert sich Kranzer.
Susanne Kranzer ist für die Wälder von Aislingen bis Buttenwiesen zuständig
Zum entscheidenden Erlebnis wurde für Kranzer die Mitarbeit an einem Forstlichen Gutachten zur natürlichen Waldverjüngung im Dienstgebiet des AELF Roth-Weißenburg. „Das ist meins, das will ich machen“, war der angehenden Verwaltungswirtin klar geworden. Und so begann sie noch 2019 ein Studium des Forstingenieurwesens an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Ihr Ziel damals: „Ich will Revierleiterin werden.“ Zuvor musste Kranzer allerdings noch einige berufliche Stationen hinter sich bringen, zuletzt am AELF Nördlingen-Wertingen, wo sie im Revier Monheim mitarbeitete. Bis zum vergangenen Februar wurde Kranzer in verschiedenen Revieren des AELF eingesetzt, so dass die Landkreise Dillingen und Donau-Ries bei ihrer Berufung zur Leiterin des Reviers Wertingen kein Neuland waren.
Im Revier Wertingen ist Susanne Kranzer für die Wälder in den Gemeinden Aislingen, Binswangen, Buttenwiesen, Dillingen, Glött, Holzheim, Laugna, Villenbach, Wertingen und Zusamaltheim zuständig. Das Revier wird von einem großen Anteil Kleinprivatwaldbesitz und hohen Fichtenanteilen mit einem starken Borkenkäferaufkommen geprägt, erklärt die AELF-Försterin. „Der Beratungsbedarf ist damit recht hoch. An erster Stelle steht für mich dabei die Aufarbeitung der Rückstände und die Unterstützung der Waldbesitzer beim Waldumbau.“ Kopfzerbrechen bereiten der neuen Revierleiterin die vielen Fichtenreinbestände, die teils ungepflegt und kaum oder gar nicht durchforstet sind. Hier gelte es den Teufelskreis zwischen geringer Stabilität, hohem Käferdruck und dadurch noch mehr Instabilität zu durchbrechen. Kranzer möchte die Waldbesitzer für die regelmäßige Suche nach Borkenkäfern sensibilisieren. „Wer frühzeitig Käferbefall erkennt, kann noch rechtzeitig handeln.“
Neben den Fichtenbeständen sind die Eschen ein Problem in den Wäldern des Wertinger Reviers
Ein weiteres Sorgenkind der jungen Försterin sind die Eschen in den Auwäldern, die vom Eschentriebsterben befallen sind. Am Ende des Absterbeprozesses verfaulen – äußerlich nicht sichtbar – die Eschenwurzeln. Die betroffenen Bäume können plötzlich umstürzen und bilden daher eine große Gefahr für Waldarbeiter und Spaziergänger. „Der Ausfall der Esche muss durch eine verstärkte Beteiligung anderer Baumarten der Auwaldgesellschaft kompensiert werden“, sagt Kranzer. Die Arbeit wird ihr im Revier Wertingen demnach nicht so schnell ausgehen. Damit sie zum Erfolg führt, ist die Revierleiterin auch auf die Kooperation der Waldbesitzer angewiesen.
Susanne Kranzer ist in ihrem Büro am AELF in Wertingen dienstags von 9 bis 12 Uhr und ansonsten unter Telefon 09081/2106-3050 oder 0174/3354751 zu erreichen. (AZ)
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