Region Wertingen In der Bundesliga blicken die Fußballfans immer mehr auf das Restprogramm ihres Vereins und fangen Woche für Woche intensiver zu rechnen an. Die Anhänger des FC Bayern München haben dabei herausgefunden, dass ihre Mannschaft am Samstag schon vorzeitig Deutscher Meister werden kann, wenn das eigene Heimspiel gegen Mainz 05 gewonnen wird und gleichzeitig Bayer Leverkusen gegen den FC Augsburg Punkte liegen lässt.
Aber auch in den Amateurligen hat der Blick auf die restlichen Spieltage längst begonnen. So auch in der Landesliga Südwest, wo alles auf einen Titelgewinn des FC Gundelfingen hindeutet und der TSV Wertingen bei fünf noch ausstehenden Spielen – vier davon auswärts – mehr als ein Fußball-Wunder bräuchte, um den drohenden Abstieg noch zu vermeiden.
TSV Wertingen hat neun Punkte Rückstand auf Relegationsplätze
„Das war heute zu wenig“, war sich Wertingens Sportleiter Florian Eising nach der deutlichen 2:5-Niederlage beim FV Illertissen II bewusst. TSV Trainer Tjark Dannemann erklärte vor dem Spiel, dass derzeit zu viele Spieler spielen müssen, die zu wenig trainieren. Ob dies der Grund für die schwache Leistung war, lässt sich nur vermuten. „Illertissen war extrem dynamisch und schnell. Das muss man so akzeptieren. Es geht darum, dass wir in den Zweikämpfen griffiger sein müssen“, fordert Eising für die nächsten Spiele. Doch so langsam läuft den Wertingern die Zeit davon, um noch die nötigen Punkte für das Erreichen der Relegation zu sammeln, auch wenn Eising sich weiter als großer Optimist zeigt.
Tabellarisch hat sich die Situation allerdings etwas verändert, weil Kaufering am Montag das Nachholspiel gegen Olching mit 3:1 gewonnen hat und nun neun Punkte mehr als die Zusamstädter aufweist. Am Samstag spielt Wertingen in Olching, und da erwartet Eising „eine engere Partie“ als in Illertissen. Wer dann beim TSV im Wertinger Tor stehen wird, bleibt allerdings spannend. Überraschenderweise setzte Trainer Dannemann Sandro Scherl auf die Bank und der zuletzt verletzte Simon Reithmeir durfte wieder das Tor hüten. „Sandro kam aus dem Urlaub zurück, Simon ist nach seiner Verletzung wieder bei 100 Prozent und ist topfit“, begründete Eising die Entscheidung seines Trainers.
Erfahrene „Oldies“ helfen dem TSV Wertingen II
Besser machte es die zweite Mannschaft der Wertinger in der Kreisklasse Nord II. Sie entschied das Abstiegsduell beim FC Pfaffenhofen-Untere Zusam mit 1:0 für sich. Dabei setzte TSV-Trainer Max Gallenmüller auf zahlreiche Routiniers wie zum Beispiel Moritz Hempel, Fabian Knötzinger, Christoph Wirth und Nicolas Korselt. Und auch der künftige Trainer der ersten Mannschaft, Uli Bunk, lief für die Reserve auf. „Erfahrung hilft natürlich in so einer Situation. Man hat schon gemerkt, dass wir mehr Sicherheit und Stabilität ins Spiel bekommen haben“, freute sich Gallenmüller über den wichtigen Dreier.
Katzenjammer hingegen beim unterlegenen Gastgeber. „Es ist sehr schade, welchen Aufwand wir jeden Spieltag betreiben und es dann doch nicht für drei Punkte reicht“, lamentiert PUZ-Sportleiter und Spieler in Personalunion, Dominik Müller. Den Torchancen nach hätte sein Team das Derby gewinnen müssen. Doch jammen helfe nicht: „Jetzt müssen wir einfach den Mund abputzen und gegen Donaumünster das Beste rausholen“, blickt Müller voraus. Und natürlich hat der 27-Jährige auch das weitere Restprogramm seiner Truppe im Blick, wobei das letzte Duell seine Mannschaft zum Ortsrivalen TSV Unterthürheim führt.
Dieser hatte am Karsamstag sportlich gesehen Grund zur Freude. Schließlich gelang gegen die SG Lutzingen/Unterliezheim ein knapper 1:0-Erfolg. Das Spiel stand aber aus Sicht der Gastgeber ganz in Gedenken an das am 10. April verstorbene Ehrenmitglied Herbert Putz. Der 77 Jahre alt gewordene Unterthürheimer war beim TSV „Mädchen für alles“: Er sprang einige Male als Aushilfstrainer bei der ersten Mannschaft ein, war einige Jahre zweiter Vorsitzender und zudem Fußball-Abteilungsleiter. Bei gesellschaftlichen Anlässen kümmerte er sich mit seiner Frau um das weibliche Wohl der Gäste. So auch, wenn die TSV-Kicker Saisonabschluss feierten und Herbert Putz mit Grillspezialitäten die Mitfeiernden verwöhnte. „Herbert war immer kompetent und fair, als Abteilungsleiter habe ich mich oft mit ihm unterhalten und den ein oder anderen guten Ratschlag von ihm bekommen“, erinnert sich Stefan Mayershofer, langjähriger Sportleiter bei den Schwarz-Roten, an viele gemeinsame Stunden mit dem Verstorbenen, der am kommenden Freitag in Unterthürheim beigesetzt wird.
Binswanger Trainer trotz Niederlage zufrieden mit der Einstellung
Obwohl 0:3 gegen den SV Donaumünster verloren, war Trainer Karl-Heinz Eutinger vom TSV Binswangen mit der Vorstellung seiner Mannschaft nicht unzufrieden: Die Einstellung der Jungs sei in Ordnung gewesen. Ihm sei aber auch klar gewesen, dass es nach den erfolgreichen letzten Wochen wieder einen „kleinen Rückschlag“ geben würde, so Eutinger. Ob am Ende der angepeilte Platz drei erreicht werden kann, hänge davon ab, ob die Intensität im Training weiter hochgehalten werden kann. Gleichgültig, welcher Rang am Ende herausspringt, der Binswanger Coach freut sich schon auf die nächste Saison bei den Gelb-Schwarzen, wenn dann einige „interessante junge Spieler“ hinzustoßen würden.
Beim SV Villenbach macht bekanntlich Trainer Maximilian Strobel in der nächsten Saison nicht weiter. Er geht zum Ligakonkurrenten in der Kreisklasse West 2, SV Kicklingen-Fristingen. Noch aber gilt Strobels ganze Konzentration dem SVV, der sich zuletzt im Verfolgerduell bei der SG Reisensburg ein torloses Remis erkämpfte. Dabei mussten die Gäste erneut auf drei wichtige Stammspieler verletzungsbedingt verzichten. „Gegen eine der spielerisch besten Mannschaften der Liga konnten wir aber gut dagegen halten und haben in der ein oder anderen Situation die Chance auf die Führung verpasst“, resümiert Strobel die 90 Minuten im Günzburger Vorort. Im Saison-Endspurt hofft Strobel, dass der ein oder angeschlagene Spieler wieder zurückkommt, um somit zumindest im Rennen um Platz zwei weiter ein ernstes Wörtchen mitreden zu können. Beim Blick aufs Restprogramm des Tabellenzweiten aus dem Zusamtal zeigt sich, dass das wahrscheinlich entscheidende Spiel um die Vizemeisterschaft am drittletzten Spieltag zu Hause gegen den TSV Wasserburg stattfindet. (mit thmi)
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