Rechtzeitig zum 60. Geburtstag des Vereins ist den Fußballern des SSV Neumünster-Unterschöneberg der lange ersehnte Meistertitel in der Kreisklasse West 2 nicht mehr zu nehmen. Nach dem 5:0-Sieg bei der SG Bächingen/Medlingen steigen die Schützlinge des Trainerduos Jan Schrodi/Christian Wink zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in die Kreisliga auf. Und so wurde auch am Tag danach noch immer gefeiert.
„Ich glaube, die sitzen schon wieder“, konnte der Sportliche Leiter Stefan Neubauer nur den Kopf schütteln. „Ich bin langsam zu alt für so etwas“, lachte der 38-Jährige. Nach dem Meisterstück an der Brenz war die Mannschaft ungeduscht in den Bus gestiegen, um anschließend im Sportheim in Neumünster die Sause starten zu lassen. So geht es jetzt bis zum Jubiläum vom 18. bis 20. Juli weiter. „Vatertag, Saisonabschluss und dann geht es mit 47 Personen nach Malle“, zählt Neubauer die Feierlichkeiten auf, die den Blau-Weißen bevorstehen. Und das hat man sich wahrlich verdient: Seit mittlerweile drei Spielzeiten stellt der SSV die beste Defensivreihe der Liga, hängte in der Rückrunde mit einer beeindruckenden Bilanz sämtliche Verfolger ab. „Wir haben echt Bock auf die Kreisliga, aber wir werden uns auch wieder ans Verlieren gewöhnen müssen“, sagt Stefan Neubauer, der momentan an der Kaderplanung arbeitet. „Altersbedingt werden wir uns verjüngen müssen“, will er allerdings noch keine Namen nennen. Sicher ist, dass man mit dem Trainergespann Jan Schrodi/Christian Wink in die Kreisliga geht. Ganz besonders freut man sich natürlich auf das Ortsderby gegen den SC Altenmünster. „Das wäre ein super Eröffnungsspiel“, grinst Neubauer.
Roman Artes jetzt Sportlicher Leiter in Aichach
Knapp vier Jahr lang war Roman Artes Sportleiter beim TSV Wertingen, mit dem er in der vergangenen Saison in die Landesliga aufgestiegen war. In der vergangenen Winterpause trennten sich die Wege zwischen dem 36-Jährigen und den Zusamstädtern. Artes legte ein „schöpferische Pause“ ein, die nun wieder endet. Der Ex-Wertinger wird zur neuen Saison neuer Sportleiter beim Ost-Kreisligisten BC Aichach. Womöglich gibt es dann ein schnelles Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Aichach liegt zwei Spieltage vor Schluss einen Zähler hinter dem Tabellenzweiten TSV Inchenhofen und könnte über die Relegation noch in die Bezirksliga aufsteigen.
Ebenfalls zum BC Aichach wechseln wird Roman Tsebeliuk, der im Sommer 2024 vom Kreisklassisten Hellas Augsburg zum TSV Wertingen kam und an dessen Transfer Roman Artes nicht unbeteiligt gewesen sein soll. Mit Maximilian Zeyer haben die Wertinger einen weiteren Abgang zu beklagen. Nach nur zwölf Einsätzen wechselt der 20-Jährige, der im Winter von den Sportfreunden Dorfmenkingen gekommen war, zum Landesliga-Aufsteiger TSV Hollenbach.
Als weiteren Neuzugang für die kommende Saison können die Wertinger Verantwortlichen Lucas Müller vom VfL Zusamaltheim vermelden. Auf den 22-Jährigen könne sich der kommende Bezirksligist freuen, wie VfL-Abteilungsleiter Jochen Manzenrieder betont: „Lucas ist ein geiler Spieler, der menschlich und fußballerisch top ist“, lobt er seinen baldigen Ex-Spieler.
FC Lauingen, SSV Dillingen, SSV Glött und SV Holzheim müssen zittern
Endspielcharakter wie beim DFB-Pokalfinale in Berlin zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Stuttgart haben etliche Spiele an den letzten Spieltagen im unteren Amateurbereich. Wie zum Beispiel in der Kreisliga West, wo es am kommenden Sonntag für den FC Lauingen im Stadtderby gegen Türk Gücü im Kampf gegen die Abstiegsrelegation um alles geht. Für die Gelb-Schwarzen – da am letzten Spieltag spielfrei –, ist es bereits die letzte Begegnung in der „normalen“ Runde. Verliert das Team von Trainer Haris Tausend (34 Punkte) , kann es passieren, dass es am letzten Spieltag noch auf den viertletzten Platz abrutscht und in die Relegation gehen muss. Hätte der FCL am Samstag beim TSV Balzhausen (0:1) gewonnen, wäre er am rettenden Ufer gewesen.
Ein Mitkonkurrent im Abstiegskampf ist für die Lauinger die SSV Dillingen, welche zwei Spieltage vor Schluss 30 Punkte aufweist, aber noch die Spiele gegen Scheppach und in Neuburg/Kammel vor der Brust hat. Bei der jüngsten 1:3-Niederlage in Offingen sah es eine Halbzeit so aus, als ob Alexander Kinder, Lars Jaud und Co beim besten Rückrundenteam der Liga etwas mitnehmen könnten. Doch nach einer 1:0-Pausenführung brachen die Dillinger ein. „Wenn wir so wie in der zweiten Halbzeit auftreten holen wir keinen Punkt mehr und steigen direkt ab“, wetterte SSV-Vorsitzender Christoph Nowak.
Selbst der SV Holzheim (25 Zähler) , zuletzt mit 2:3 gegen den SC Bubesheim unterlegen, könnte an den Dillinger dann noch vorbeiziehen. „Wir hatten mehr vom Spiel, aber Bubesheim hatte einen Esse François Akpaloo, der mit einem Dreierpack drei Abwehrfehler unserer Mannschaft brutal bestraft hat“, faste Holzheims Sportleiter Benjamin Grimm die Partie zusammen. Viel Zeit zum Grübeln bleibt dem SVH jedoch nicht, denn am kommenden Sonntag kommt es zum Lokalderby in Glött (32 Punkte), das ein richtiger Abstiegskracher wird.
Auch für die Lilien entwickelt sich die Situation am Tabellenende zunehmend zu einem Nervenspiel. Bei der jüngsten 0:2-Niederlage in Thannhausen war am Ende die individuelle Klasse der Gastgeber ausschlaggebend. „Wir haben es verpasst in der ersten Halbzeit die guten Torchancen für uns zu nutzen. Das war hier sicherlich unser größtes Manko“, so der SSV-Coach Markus Rickauer. In einer völlig ausgeglichenen Begegnung entschied am Ende eine Aktion, die von den Gästen nicht entscheidend verteidigt werden konnte. „Du kannst gegen solch ein offensivstarkes Team nicht alles komplett wegverteidigen, umso bitterer ist es das wir trotz einer starken Vorstellung am Ende mit leeren Händen dastehen“. Auf der Gegenseite hatten die Glötter auch noch Pech, als der TSG-Keeper ein sicheres Tor von Jonas Stutzmüller per Notbremse verhindert hat. Allerdings ohne Folgen für den Aufstiegsanwärter von der Mindel. „Die Leistung stimmt mich dennoch positiv. Wir glauben weiter an unsere Chance und werden bis zum Schluss alles raushauen“, so der SSV-Coach weiter.
An der Tabellenspitze liefert sich der Glött-Bezwinger TSG Thannhausen weiter ein punktgleiches Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vizemeisterschaft mit Türk Gücü Lauingen. Diese verteidigte mit einem verdienten 2:0-Sieg gegen die SpVgg Wiesenbach Rang zwei und muss nach dem Stadtderby gegen den FC Lauingen am letzten Spieltag bei der TSG Thannhausen antreten. Dann kommt es unausweichlich zum direkten Duell um Rang zwei.
Ein Endspiel könnte es auch am letzten Spieltag im engen Tabellenkeller der Kreisliga Nord geben, wenn die SSV Höchstädt (22 Punkte) beim TSV Oettingen (26) ran muss. Gewinnen die Rothosen zuvor gegen Alerheim und verliert Oettingen am Wochenende in Buchdorf, wäre ein Endspielcharakter ähnlich wie beim DFB-Pokalfinale zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Stuttgart gegeben. Die neutralen Fußballfans hätten wohl nichts dagegen. (mit RÖB)
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