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Wertingen/Buttenwiesen: Der „Heizungshammer“ ist Thema in Wertingen

Wertingen/Buttenwiesen

Der „Heizungshammer“ ist Thema in Wertingen

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    Die Lüftungsanlage einer Wärmepumpe steht vor einem Wohnhaus.
    Die Lüftungsanlage einer Wärmepumpe steht vor einem Wohnhaus. Foto: Silas Stein, dpa (Symbolbild)

    „Ist Wasserstoff wirklich eine Sackgasse?“ „Und wie ist das bei einem Mietshaus, wenn die Gasheizung nicht mehr so richtig will?“ Referent Rudi Seibt musste viele Fragen beantworten beim Vortragsabend der Grünen Wertingen-Zusamaltheim und Buttenwiesen. Im Festsaal der Stadt Wertingen zeigten laut Mitteilung rund 50 Interessierte, darunter auch die Vertreter von Handwerksfirmen aus Wertingen und Buttenwiesen, dass das Heizen mit erneuerbaren Energien ein Thema ist, das in der Bevölkerung angekommen ist. Gleichzeitig wurde an dem Vortragsabend klar, dass es noch viele offene Fragen gibt, da das Gesetz über den Heizungstausch – das Gebäudeenergiegesetz – viele Menschen verunsichert hat.

    Hertha Stauch und Maria Hagl, den Grünen-Vorsitzenden aus Wertingen und Buttenwiesen, holten mit Rudi Seibt einen Fachmann ins Haus. Seibt ist studierter Elektrotechniker, Planungsingenieur, Sachverständiger für Elektrotechnik und Gutachter für technische Gebäudeausrüstung. In seinem Vortrag rollte er zunächst den „Heizungshammer“, wie er es nennt, das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), ganz von vorn auf. Es ersetze die Regelungen des Energieeinsparungsgesetzes von 2009. Schon damals war beschlossen worden, dass in Neubauten der Wärmebedarf zum Teil durch erneuerbare Energien gedeckt werden muss. Mit dem GEG setzte der Bund zugleich die EU-Gebäuderichtlinie um, die für Neubauten ab 2021 gelten, so der Referent. 2023 sei das Gesetz turnusgemäß novelliert worden.

    „Ist Wasserstoff wirklich eine Sackgasse?“

    Das neue „Heizungsgesetz“ sehe verschiedene Möglichkeiten vor. Es erlaube etwa den Weiterbetrieb von reparaturbedürftigen Heizungen bis 2044. Erst 2045 gelte ein Betriebsverbot für Heizungen mit fossilen Brennstoffen. Für Heizungen, die nicht repariert werden können, gebe es eine Übergangsfrist von fünf Jahren, bis dahin sei der Betrieb jeder Art von Heizung erlaubt. Wer seine Heizung austauschen will, dürfe sogar jetzt noch Gas oder Öl einbauen. In diesem Fall müsse aber ab 2029 ein steigender Anteil des Brennstoffs erneuerbar sein.

    Die Wärmepumpe beschrieb der Referent als effiziente, umweltfreundliche Möglichkeit für das Heizen von Häusern, vor allem, wenn das Gebäude über eine Solarstromanlage verfügt. Auf die Zukunft gesehen sei die Wärmepumpe auch die preiswertere Option, da die Kosten für fossile Brennstoffe in nächster Zeit steigen würden. Strom, mit dem die Wärmepumpe betrieben wird, könne mit dynamischen Tarifen, die sich nach den Verbrauchsspitzen richten, gespart werden. Intensive Verbräuche könnten gezielt in Stunden gelenkt werden, in denen der Börsenstrompreis niedrig sei, zeigte Seibt auf. Dies sei etwa per App möglich und kann von den Stromanbietern computergesteuert eingerichtet werden.

    Gebäudedämmung spielt eine große Rolle

    Auch die Frage nach dem Wasserstoff konnte Seibt beantworten. Dessen Herstellung sei sehr energieintensiv: „Sie sind dort mit dem fünffachen Energieaufwand unterwegs.“ Auch sei es bisher nicht wirtschaftlich, Wasserstoff in Gasnetze einzuspeisen. Wasserstoff werde nur sinnvoll in der Industrie eingesetzt. Besonderes Augenmerk legte der Referent auf die Möglichkeit der Gebäudedämmung. Diese sei das A und O für modernen Wohnkomfort. Einen kurzen Ausflug unternahm er ins Thema Solarstrom und Elektrofahrzeuge. So gebe es Entwicklungen, das E-Auto auch als Stromspeicher zu nutzen. Insofern sei es ratsam, als Hausbesitzer eine Solaranlage zu installieren. (AZ)

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