
Objekt des Monats: Der Fokus richtet sich auf ein Espresso-Tässchen

Dieses wurde zum Objekt des Monats Dezember im Wertinger Heimatmuseum erkoren und vervollständigt eine Sammlung, die es auch in so manchem Haushalt gibt.
Es ist ein winzig kleines Tässchen, das in diesem vorweihnachtlichen Monat im Fokus steht. Ein Espresso-Tässchen, welches das Heimatmuseum dieses Jahr geschenkt bekam, wurde zum Objekt des Monats Dezember gemacht. Es komplettiert eine Porzellan-Sammlung des Museums aus den Jahren 1991 bis 2003.
Schon immer war es das Ziel der in den 1970er Jahren gegründeten Wirtschaftsvereinigung Wertingen (WVW), die Attraktivität des Zusamstädtchens zu fördern. Dies passiert beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Stadt Wertingen durch die Organisation des Stadtfestes im August oder der Wertinger Einkaufsnacht im November. In den 1990ern gab es noch keine Einkaufsnacht. So beauftragte die Wirtschaftsvereinigung in den Jahren 1991 bis 2003 verschiedene Wertinger Kunstschaffende, Weihnachtsgaben für die Kunden in den Geschäften zu entwerfen.
Wertinger Wirtschaftsvereinigung verschenkte Tassen und Glöckchen
Den Vorsitz der Wirtschaftsvereinigung hatte 1991 Peter Schneider inne. Für Werbemaßnahmen war damals Paul Kolb zuständig. Kolb hatte die Idee mit den Weihnachtsgaben. Er wollte für Wertinger Geschäftskunden in der Vorweihnachtszeit regionale Geschenke, die neben dem Nutzwert auch einen gewissen Sammlerwert haben.

So entstanden in den Jahren 1991 bis 1994 die sogenannten Wertinger Weihnachtshäfele. In der darauffolgenden Zeit – von 1995 bis 1998 – wurden die Weihnachtsglöckchen geschaffen. Und von 1999 bis 2002 gab es dann die Espresso-Tassen. 2003 fertigte Burga Endhardt-Tröndle eine Plätzchenschale. Tassen und Schale wurden vom Porzellanhersteller Seltmann Weiden gefertigt. Das jeweilige Weihnachtsgeschenk hatte eine Auflage von 1200 bis 1500 Stück. In manchem Haushalt des Landkreises sind die beliebten Sammelobjekte bis heute zu finden.

Beim Einkaufen im November und Dezember erhielten die Kunden während der Aktionsjahre in den Wertinger Geschäften, die in der Mitglied der Wirtschaftsvereinigung waren, Lose mit Zahlen. Je nach Endziffern bekamen die Kunden ihren Gewinn aus Porzellan gleich im Laden nach dem Einkauf als Geschenk überreicht.

Die Weihnachtshäfele wurden damals von Monika Vogt-Nußbauer (1991), Herbert Dlouhy (1992), Claudia Reining-Hopp (1993) und Kuno Knapp (1994) geschaffen. Die nachfolgenden Glöckchen entwarfen Blasius Hurler (1995), Hildegard Streubel (1996 und 1997) und Cornelius Brandelik (1998). Die Glöckchen wurden von Espresso-Tassen abgelöst, die Anita Caesmann (1999), Karin Soucek (2000), Magda Wölfel (2001) und Alex Fiebig (2002) gestalteten.
Wertinger evangelische Kirche war die einzige Vorgabe für die Künstler
Erwähnenswert ist dabei, dass für die Motivwahl keine Vorgabe bestand, bis auf eine Ausnahme: Karin Soucek sollte auf ihrer Tasse, die alte evangelische Kirche aus dem Jahr 1950 darstellen, da im Jahr 2000 feststand, dass die von Otto Bartning erbaute Wertinger Bethlehemkirche abgerissen wird und ein Neubau des Architekten Wolfgang Obel an gleicher Stelle entsteht.
Die Verantwortlichen des Wertinger Heimatmuseums sind froh, dass sie mit der Espresso-Tasse von Alexandra Fiebig nun die Weihnachtsgeschenke der Wirtschaftsvereinigung aus den Jahren 1991 bis 2003 endgültig komplettieren hat können. Ganz nach dem Motto: Mögen auch im Jahr 2022 die verschiedenen Kerzen Wärme und Licht ins Dunkel bringen, so wie sie es auf der Tasse tun, die vor genau 20 Jahren entstand.
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