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Wertingen: In Wertingen geht‘s um die Geschichte der Schallplatte

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In Wertingen geht‘s um die Geschichte der Schallplatte

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    Diese Single von der Fernsehshow „Der Große Preis“ war in den 80er-Jahren in den Musikboxen, die fast in allen Gaststätten standen, zu spielen. Wum, der musikalische Hund, und sein Freund Wendelin, der liebe Elefant, waren damals „Fernsehstars“.
    Diese Single von der Fernsehshow „Der Große Preis“ war in den 80er-Jahren in den Musikboxen, die fast in allen Gaststätten standen, zu spielen. Wum, der musikalische Hund, und sein Freund Wendelin, der liebe Elefant, waren damals „Fernsehstars“. Foto: Otto Killensberger

    Die Schallplatte – ein Tonträger, der seit seiner Erfindung Höhen und Tiefen erlebte. Einen Einblick in den Werdegang des flachen, runden Tonträgers gewährt nun ein Vortrag im Radio- und Telefonmuseum Wertingen mit vielen Details. So war es lange ein Wunsch vieler Erfinder, die menschliche Stimme, Töne und Geräusche zu konservieren und wiederzugeben. Thomas Alpha Edison gelang dies 1887 mit seinem Phonograph. Er kam auf die Idee, auf Stanniol und Wachswalzen mit einer Kohlemembran und einer Stahlnadel die Töne zu konservieren und diese dann abzuspielen. Doch erst der deutsch-jüdische Auswanderer Emil Berliner entwickelte 1888 die Schallplatte und das Grammofon zum Abspielen der Schallplatten.

    Die ersten Schallplatten bestanden aus einer Glasscheibe mit dicker Ruß- und Gummischicht. Zuerst wurden sie mit Hartgummi hergestellt, was sich jedoch nicht bewährte. Ab Oktober 1896 wurde eine andere Substanz verwendet: eine Pressmasse, die im Wesentlichen aus Schieferpulver, Baumwollflocken und Schellack bestand. Diese Masse verflüssigte sich beim heißen Pressvorgang kurz, drückte sich an die Oberfläche der Scheibe und bildete ein strapazierfähiges Material für die Rillen. Das verbesserte die Klangqualität und Haltbarkeit der „Schallplatten“ enorm. Die Schellackplatte war geboren.

    Thema im Wertinger Museum: Wie die Schallplatte erfunden wurde

    Emil Berliner perfektionierte dazu dann auch noch das Grammofon zum Abspielen der Schallplatten. Das erste Plattenlabel des Erfinders war „His Masters Voice“ – das markante Label mit dem Hund „Nipper“, der vor einem Grammofon sitzt und in den Schalltrichter horcht. Die Schallplatte erlebte daraufhin eine steile Erfolgsgeschichte. Viele Plattenfirmen und -labels entstanden.

    Mit der Entwicklung des Tonbands, der Kassette, der CD und dem MP3-Player ging es dann mit der Schallplatte wieder abwärts. Weil jedoch die Haltbarkeit der Schallplatte als Tonträger mit am besten ist, erfährt die Schallplatte momentan wieder eine Renaissance. Bernd Schmid, Sendeleiter beim Ortssender Wertingen MW 801 und leidenschaftlicher Plattensammler, zeigt den Werdegang der Schallplatte mit Bild und Tondokumenten auf. 2023 besuchten die Mitarbeiter des Radio- und Telefonmuseums Wertingen die Augsburger Firma Duophonic, in der heute wieder Schallplatten gepresst werden. Sie ließen sich die Herstellung von der Tonaufzeichnung bis zur fertigen Schallplatte von Firmeninhaber Moritz Illner zeigen.

    Ein Vortrag dazu beginnt am Sonntag, 16. Februar, um 15 Uhr im Radio-Telefonmuseum Wertingen in der Fèrestraße 1. Das Museum ist jeden dritten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet. In sieben Räumen sind circa 600 Grammolas, Grammofone, Radiodetektoren, Röhrenradios, Musik–Fernsehtruhen, Tonbänder, drei Musikboxen und mehr zu sehen. Im Telefonmuseum sind Telefone von 1898 bis 1980, Drehwähler, Fernschreiber, Morseapparate und mehr ausgestellt. Der Eintritt ist frei. Unter www.radiomuseum-wertingen.de finden sich weitere Infos. (AZ)

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