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Wertingen setzt auf Klimaschutz: Ziele und Maßnahmen bis 2040 im Fokus

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Stadt Wertingen trägt Klimaschutzkonzept weiter

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    Zum Wertinger Klimaschutzkonzept gehört unter anderem, dass künftig mehr PV-Anlagen entstehen.
    Zum Wertinger Klimaschutzkonzept gehört unter anderem, dass künftig mehr PV-Anlagen entstehen. Foto: imago, Arnulf Hettrich (Symbolbild)

    Der Schutz von Umwelt und ⁠Klima⁠ hat für die Mehrheit der Menschen in Deutschland weiterhin einen hohen Stellenwert – auch, wenn andere Themen wie Bildung, sicherer Arbeitsplatz und Frieden in den Vordergrund geraten. Dies stellte das Umweltbundesamt in seiner Studie zum Umweltbewusstsein 2024 fest. In Wertingen ist das Klima-Thema nicht in Vergessenheit geraten – das betont die Stadt in einer Mitteilung.

    Das Wertinger Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2023 legt fest, welche Ziele bis 2040 erreicht werden sollen. Grundlegende Leitlinien sollen Energieeffizienz und CO₂-Reduktion fördern. Dazu ist die Stadt verpflichtet, denn der Staat hat klare gesetzliche Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegt. Demnach soll Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden. Bis 2030 sollen klimaschädliche Emissionen um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Das Gesetz legt verbindliche Jahresemissionen für verschiedene Sektoren fest, darunter Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft.

    Das Wertinger Klimaschutzkonzept wird vom Freistaat gefördert

    Das Wertinger Konzept wird durch das Förderprogramm „Klimaschutz in Kommunen“ im Klimaschutzprogramm Bayern 2050 unterstützt. Es umfasst eine Bestandsanalyse des Energieverbrauchs in Wertingen, insbesondere in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität. Es zeigt, dass die Pro-Kopf-Emissionen in Wertingen höher sind als der bayerische und deutschlandweite Durchschnitt, hauptsächlich aufgrund des Verkehrs- und Wärmesektors. Der Anteil erneuerbarer Energien beim Wärmeverbrauch in der Stadt und den Stadtteilen liegt bei nur elf Prozent. Im Vergleich dazu schneiden Bayern mit 26 und Deutschland mit 16 Prozent besser ab.

    Von besonderer Bedeutung ist der Anteil der Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien. Windkraftanlagen zur Stromerzeugung gibt es bisher in Wertingen nicht. Der Anteil an Biomasse betrug 2021 rund 77 Prozent, aus Solaranlagen wurden 22 Prozent des Stroms erzeugt. Ein Prozent erfolgte mit Wasserkraftanlagen. Hier bieten das Windkraftprojekt am Ottilienberg und die Freiflächen-Photovoltaikanlage „Markberg“ Anknüpfungspunkte.

    Auch die Verkehrsberuhigung in der Wertinger Innenstadt soll zum Klimaschutz beitragen

    Wichtige Punkte sind Energieeinsparung und Effizienzsteigerung. Die Stadt hat für ihre Immobilien eine Bestandsgebäudeanalyse veranlasst. Der Förderung nachhaltiger Mobilität wurde bisher mit dem Bau von E-Ladestationen und Carsharing Rechnung getragen. Neueste Aktion ist die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt mit einer versuchsweise gestarteten Tempo-20-Zone. Dies soll unter anderem zur CO₂-Reduktion, zur Verlangsamung des Verkehrs und zum Überdenken der Verkehrsmittelwahl (Rad statt Auto?) beitragen.

    Die Bürgerbeteiligung ist der Stadt ein wichtiges Anliegen bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts. Workshops und Veranstaltungen sollen den Menschen ermöglichen, sich aktiv einzubringen. So wurde bereits ein Klimatag in der Stadthalle abgehalten. Zusätzlich gibt es viele kleinere Maßnahmen, die zum Ziel Klimaneutralität beitragen sollen. So haben sich Kinowochenenden zum Thema Nachhaltigkeit etabliert. Zum Erhalt ortsprägender Bäume im Privatbereich möchte die Stadt mit Zuschüssen beitragen – auch, wenn die Gelder dafür aufgrund einer klammen Kasse gekürzt wurden.

    Auch die Schulen in Wertingen beteiligen sich an Klimaschutzprojekten

    An den Wertinger Schulen ist das Klima ebenfalls ein großes Thema. So pflanzten Realschülerinnen und -schüler zusammen mit der Forstbetriebsgemeinschaft Bäume im Stadtwald. Dabei lernten sie den Waldumbau kennen. Für den städtischen Betriebshof gehört das Klima-Thema zum Alltag. Bienenfreundliche Stauden anstelle von monotonen Grasflächen wurden auf städtischen Anlagen gepflanzt. 

    Doch laut Plan sind weitere Maßnahmen erforderlich. Besonders im Wärmesektor gibt es Nachholbedarf. Ziel im Klimaschutzkonzept ist, bis 2040 insgesamt 3730 PV-Dachanlagen mit einer Leistung von 10 Kilowattstunden sowie 106 Freiflächen PV-Anlagen zu schaffen. Das entspricht einer Fläche von 50 Hektar und somit einem Prozent des Stadtgebiets. Zur Erfüllung der Klimaziele sind auch die Installation von 1630 Wärmepumpen, die Zulassung von 6000 E-Autos, 930 gebäudeeffiziente Sanierungen sowie der Bau von zehn Windkraftanlagen erforderlich.

    Mittel- und langfristig wird sich die Stadt kontinuierlich mit dem Thema Klimaschutz und -wandel beschäftigen und sich die konkrete Frage stellen: „Was macht unsere Kommune im Klimaschutz aus und wie können wir die Chancen, die sich durch unterschiedliche Maßnahmen ergeben, für Wertingen nutzen?“ (AZ)

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