Es ist ein Rechtsstreit, der sich seit einigen Jahren zieht. Ein Maler aus dem Landkreis Dillingen ist von einer Familie aus Wertingen dazu beauftragt worden, deren Haus mit einem Vollwärmeschutz zu dämmen. Das alte Gebäude hatte die Familie gekauft und geplant, dieses über ein KfW-Förderprogramm zu sanieren. Was der Handwerker leistete, war jedoch nicht das, was sich die Auftraggeber erhofft hatten: Die Arbeiten des Malers seien einem KfW-Berater zufolge fachtechnisch ungenügend gewesen, so der Kläger. Der Fall landete schließlich vor dem Augsburger Landgericht. Der Streitwert: 20.000 Euro.
Landkreis Dillingen
Pfusch am Bau passiert immer wieder mal. Besonders an dem Fall ist, dass eine detaillierte Mängelbeschreibung des KfW-Fachmanns per Anwalt beantwortet wurde: Nur ein gerichtliches Gutachten werde als Rüge anerkannt. Kosten von 6000 EUR, die der Kläger zunächst aufbringen muss. Ebenso besonders: Der Betrieb wurde 2010 bereits in Aichach verurteilt und vom Insolvenzverwalter schließlich stillgelegt. Als 2019 der Auftrag in Höchstädt erteilt wurde, gab es gar keinen Malerbetrieb mehr. Angemeldet als „Vermittlung“ von Bauaufträgen, laut Rechnung ein Meisterfachbetrieb, tatsächlich osteuropäische Stundenlöhner. Ein großes Lob geht hier an die Firma KEIMFARBEN, welche Lohberger das Material geliefert hatte. Deren Fachberater bestätigte die Mängel nochmals schriftlich zur Vorlage bei Gericht. Dass ein Hersteller den Endkunden unterstützt, den eigenen Vertriebspartner zu verklagen, hat Seltenheitswert. Dies überzeugte die Rechtschutzversicherung, das Gutachten zu bezahlen und zu prozessieren.
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