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Wertingen: Wertinger Jazz-Gitarrist: „Das Schönste ist, dass Musik Menschen zusammenbringt“

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Wertinger Jazz-Gitarrist: „Das Schönste ist, dass Musik Menschen zusammenbringt“

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    Enji Erkhem und Paul Brändle treten im März in der Wertinger Bethlehemkirche auf.
    Enji Erkhem und Paul Brändle treten im März in der Wertinger Bethlehemkirche auf. Foto: Brändle

    Herr Brändle, Sie sind inzwischen weltweit unterwegs. Nun werden Sie im Duo mit Enji Erkhem in der Bethlehemkirche ein Konzert geben. Was verbindet Sie (noch) mit Wertingen?
    PAUL BRÄNDLE: Zum einen verbindet mich mit Wertingen natürlich mein Elternhaus. Ich bin hier vom sechsten Lebensjahr bis zum Abitur aufgewachsen. Das hat mich geprägt und ich habe auch noch Freundschaften, die sich gehalten haben. Zum anderen bin ich in der lokalen kulturellen Szene aktiv. Da gibt es etwa das Gitarrenfestival, bei dem ich jedes Jahr einen Workshop zum Thema Improvisation anbiete. Und ich bin mit unserer Familienband „Little Fire“ 2024 auf dem Stadtfest und in der Synagoge Binswangen aufgetreten.

    Wie erleben Sie derzeit Ihre weltweite Konzerttätigkeit?
    BRÄNDLE: Ich habe da ein großes Glück. Mit Enji Erkhems Band sind wir bei einer Agentur, die Büros in Berlin, London und Dublin unterhält. Von dort aus werden Engagements vor allem in europäischen Ländern organisiert. Das läuft dann so, dass wir circa sechs Monate vorher angefragt werden und uns dann auf die Reise begeben. Oft sind es auch Tourblöcke, also mehrere Auftritte am Stück und Reisen von Auftrittsort zu Auftrittsort. Als mongolische Künstlerin spielt für Enji Asien eine wichtige Rolle im Tourplan. China und Japan sind für 2025 geplant.

    Wertinger Jazz-Gitarrist hat Auftritte in Asien und in Europa

    Wie ist Ihre Zusammenarbeit mit Enji Erkhem entstanden und was sind Ihre gemeinsamen Pläne?
    BRÄNDLE: Wir kennen uns seit 2017. Damals bin ich in die Mongolei gereist, um am Music and Dance College in Ulan Bator als Gastdozent zu arbeiten. Enji Erkhem war damals schon mit dem Studium dort fertig und hat sich auf ein Masterstudium in Deutschland vorbereitet. Als Enji dann ab 2018 fest in Deutschland war, haben wir regelmäßig zusammen musiziert und schließlich ihre beiden Platten „Ursgal“ (Squama, 2021) und „Ulaan“ (Squama, 2023) aufgenommen. Gemeinsam ist für 2025 die Veröffentlichung eines neuen Albums geplant, das wir mit einigen Gastmusikern aufgenommen haben. Man darf gespannt sein, in welche neuen Richtungen sich die Musik entwickelt. Mit dem Album im Gepäck geht es dann auch wieder auf Tournee.

    Sie geben Ihre musikalischen Inspirationen und Erfahrungen weiter. Wie sieht Ihre Lehrtätigkeit aus?
    BRÄNDLE: Eine Lehrtätigkeit mit Konzertreisen zu vereinbaren, ist manchmal gar nicht so leicht zu organisieren. Daher mache ich hauptsächlich Workshops, zum Beispiel beim großen Sommer-Jazzkurs in Burghausen oder beim Gitarrenfestival Wertingen. Dort geht es um das Thema Jazz-Gitarre, also hauptsächlich um die Improvisation. Das zu vermitteln bedeutet, den Schülern Kreativität zu entlocken. Das ist unglaublich spannend und erfüllend. Weiterhin habe ich einen kleinen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater München im Fach „Populäre Musik“.

    Paul Brändle aus Wertingen ist ein weltweit gefragter Musiker seines Fachs

    Was sind ansonsten Ihre Pläne für die nächsten beiden Jahre?
    BRÄNDLE: Mein Fokus liegt auf künstlerischen Projekten, Aufnahmen und Kollaborationen. Es stehen Konzerte mit meinem Trio „Paul, Rick & River“ an. Da geht es um instrumentale Musik, die eher im Jazz und Swing beheimatet ist. Weiterhin arbeite ich an einem Gitarren-Duo mit dem Regensburger Gitarristen Andreas Dombert, also einem kammermusikalischen Jazzformat.

    Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Tätigkeit?
    BRÄNDLE: Das Schönste daran ist, dass Musik Menschen zusammenbringt. Egal, ob in der Heimat oder in fernen Ländern, erlebe ich es jedes Mal als Privileg, dass ich zusammen mit anderen Künstlern dem Publikum eine Freude machen kann. (AZ)

    Zur Person und zum Konzert

    Jazz-Gitarrist Paul Brändle, 1992 geboren und aufgewachsen in Wertingen, ist in seiner Wahlheimat München und darüber hinaus einer der gefragtesten Vertreter seines Fachs. Er ist inzwischen weltweit mit namhaften Ensembles unterwegs. Zusammen mit der mongolischen Sängerin Enji Erkhem gibt er am Samstag, 15. März, ein Konzert im Rahmen des 75-jährigen Kirchenjubiläums der Bethlehemkirche. Traditionell mongolische Einflüsse treffen auf Jazz- und Popelemente. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Karten gibt es in der Buchhandlung Gerblinger und im Pfarrbüro der Evangelischen Kirchengemeinde Wertingen. (AZ)

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