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Wertinger Bläserphilharmonie feiert Vizemeistertitel beim Orchesterwettbewerb 2025

Wertingen/Wiesbaden

Wertinger Bläserphilharmonie ist deutscher Vizemeister

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    Die Bläserphilharmonie aus Wertingen hat es beim Bundeswettbewerb auf Platz zwei geschafft.
    Die Bläserphilharmonie aus Wertingen hat es beim Bundeswettbewerb auf Platz zwei geschafft. Foto: Christian Hof

    Die Bläserphilharmonie der Wertinger Stadtkapelle hat eine aufregende Zeit hinter sich – die mit Erfolg gekrönt war. Das Orchester hat es beim bundesweiten Orchesterwettbewerb auf den zweiten Platz geschafft. Um sich deutschlandweit unter Beweis stellen zu können, mussten die Musikerinnen und Musiker jedoch erst einmal nach Wiesbaden reisen.

    Die Mitglieder der Bläserphilharmonie Wertingen waren bester Laune, als an der Stadthalle Wertingen der Bus losfuhr. Das Ziel: der Wettbewerb, für den man sich mit dem Gewinn des Landesentscheids im vorherigen Jahr qualifiziert hatte. Im Anschluss an eine fünfstündige Busfahrt war für die Nacht ein Hotelaufenthalt in Mainz geplant, eine halbe Stunde vom Austragungsort entfernt. Auf den frisch bezogenen Betten fand sich eine Überraschung zur Motivation: beim Tryout-Konzert am 31. Mai hatte Vorstand Hubertus von Zastrow unzählige Unterschriften von Wertinger Bürgern für eine Grußkarte gesammelt, die die Musiker nun auf ihren Hotelbetten fanden.

    Anspannung vor dem großen Wettbewerb in Wiesbaden

    Die Stimmung am nächsten Morgen war angespannt, aber heiter. Man habe es ja schon öfter in den Bundesentscheid geschafft, aber noch nie gewonnen. Solch eine Performance sei immer von vielen Faktoren abhängig, die man vorab nicht kontrollieren könne. Dirigent Germán Moreno López war allerdings bester Stimmung, noch vor dem Frühstück sagte er: „Ich bin sowas von bereit!“ Diese Einstellung schien auf seine Truppe abzufärben. „In Wertingen will man immer über sich hinauswachsen“, erzählte ein Mitglied. „Das haben wir schon in der Musikschule so mitbekommen.“ Trotz alldem haben die Musikerinnen und Musiker Spaß an dem, was sie tun. Und das merkt man.

    Es folgte die Busfahrt nach Wiesbaden. Im dortigen Kurhaus fand der Wettbewerb statt. Spätestens hier offenbarte sich, dass die Bläserphilharmonie ein eingespieltes Team ist, das auch hinter den Kulissen funktioniert: da musste viel verladen und teilweise quer durch den monumentalen Jugendstilbau geschleppt werden. Dabei zeigte sich, dass man hier auf feste Routinen zurückgreifen kann. Das Equipment schaffte es reibungslos vom Wagen in den Backstagebereich und von dort aus in den Saal. Währenddessen versammelten sich zahlreiche Bekannte und Verwandte der Musikerinnen und Musiker im Saal, in dem gespielt werden sollte.

    Die Darbietung der Wertinger Bläserphilharmonie gelingt

    Reibungslos verlief auch die Performance. Bei einem Wettbewerb wie diesem muss vieles stimmen, worauf das Orchester keinen Einfluss hat: Instrumente können nicht funktionieren, die Akustik kann schlecht sein, eine unendliche Anzahl von Missgeschicken ist möglich. Doch alles lief wie am Schnürchen. Zu Beginn schwor Dirigent López seine Truppe noch einmal darauf ein, die innere Mitte zu suchen. Das muss funktioniert haben. Denn was folgte, war ein Feuerwerk. Da erklangen die drei Sätze aus Percy Graingers wegweisendem Werk „Lincolnshire Posy“ und das moderne Stück „Marea Negra‘“ von Antón Alcalde aus dem Jahr 2002. Letzteres schwoll im äußerst kunstvollen Jugendstilsaal des Kurhauses zu einem siegessicheren Fortissimo an. Die sagenhafte Akustik des Raumes tat ihr Übriges. Die Jury, so versicherte der extra zu der Vorstellung angereiste Präsident Hubertus von Zastrow gleich im Anschluss, war begeistert. „Lincolnshire Posy“, meinte Klarinettistin Anna-Lena Neukirchner-Schäffler, „war noch nie so gut wie heute.“

    Nur 0,6 Punkte Abstand zum Sieger des Bundeswettbewerbs

    Welches Ergebnis die Darbietung eingebracht hat, erfuhr das Orchester erst am nächsten Tag. Dirigent López und ein paar wenige Mitglieder waren extra zur Siegerehrung vor Ort geblieben. Auf der Heimfahrt war die gesamte Mannschaft in Feierlaune. Man war sich einig, das Beste gegeben zu haben. Und die Darbietung stand für sich. Das hat auch die Jury anerkannt – sie vergab 24,2 von 25 möglichen Punkten und bescheinigte somit eine absolute Spitzenleistung. Das kommt einem Ritterschlag gleich – das zweitbeste Blasorchester der höchsten Kategorie. Die Bläserphilharmonie Wertingen ist somit der Vizemeister Deutschlands. Und das kann sich sehen lassen. Der Unterschied zum Sieger ist mit 0,6 Punkten nur gering. (AZ)

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