Die Initiative „Hochwasserschutz Wertingen: Jetzt!“ hat kürzlich Post aus München erhalten. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) habe in diesem Schreiben persönlich Hoffnung gemacht, dass erste Maßnahmen in Kürze anlaufen. So heißt es in einer Mitteilung des Wertinger Bündnisses. Initiatorin Marlis Proksche kommentiert: „Sehr erfreulich, wesentlich positiver als alles, was bislang angekündigt war!“
Offensichtlich haben die 1300 Unterschriften von Wertinger Bürgerinnen und Bürgern im Ministerium Eindruck gemacht. Die Sammlung war vor einigen Wochen von Marlis Proksche und Claudia Reining-Hopp im Landtag an Minister Glauber, der auch für Wasserwirtschaft zuständig ist, übergeben worden. Dieser hatte sich bei dem Termin Zeit für ein längeres Gespräch über die Hochwasserproblematik an der Zusam genommen und habe sich aus Sicht der Initiative gut informiert gezeigt. Den Übergabetermin vermittelt hatte Marina Jakob (FW). Unterstützt wurden die Vertreterinnen der Initiative bei dem Treffen von Landrat Markus Müller (FW) und Bürgermeister Willy Lehmeier (FW) und vom Landtagsabgeordneten Manuel Knoll (CSU). Das Team der Initiative zeigt sich dankbar: „Miteinander ist anscheinend wirklich ein Ruck nach vorn erreicht worden!“

Im Schreiben des Staatsministers Glauber heißt es wörtlich: „Erfreulicherweise kann ich Ihnen mitteilen, dass das Hochwasserschutzvorhaben bereits in unser Maßnahmenprogramm aufgenommen wurde. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth arbeitet mit Hochdruck an den Planungen. Mehrere Fachuntersuchungen wurden bereits bei Fachbüros beauftragt, während weitere sich derzeit im Vergabeverfahren befinden.“
Die Initiative will trotz dieser Ankündigung weiter aufmerksam bleiben. Alexandra Pfalzgraf sagt: „Bei den Gesprächen mit Betroffenen hat sich gezeigt, dass es noch weitere Aufgaben gibt, die angepackt werden müssen.“ Die offenen Fragen und die eingebrachten Anliegen werden derzeit zusammengestellt. Bürgermeister Lehmeier habe seine Unterstützung zugesagt.
Weitere Themen rund ums Hochwasser beschäftigen Wertinger Bürger
Beispiele für die von Bürgern eingebrachten Fragen sind: Wären auffüllbare Barrieren eine Möglichkeit für schnellen, effektiven Schutz? Sind genügend gefüllte Sandsäcke vorhanden? Wie werden Leute über die Pegelstände informiert, die keine sozialen Medien nutzen? Gibt es Anlaufstellen nach der Katastrophe?
Nicht aufgeben will die Initiative bei der Forderung nach einer allgemeinen Elementarversicherung, damit sich die Risiken zu vertretbaren Prämiensätzen „auf viele Schultern verteilen“. Interessant ist ein Gedanke aus einem Gespräch von Claudia Reining-Hopp mit dem Geschäftsführer der Caritas, Alexander Böse. Danach wäre eine Fördermöglichkeit für Hochwasserschutzprävention hilfreich. Erfreulich wird die Mitteilung aufgenommen, dass die Caritas ihr Angebot zur Beratung und Hilfestellung fortsetzt.
An der Zusam in Wertingen steht eine Wehrsanierung an
Die Initiative sieht die angekündigte Sanierung des großen Wehres an der Zusam positiv. Mitinitiator Anton Deisenhofer hat bereits mehrfach auf die Notwendigkeit von Unterhaltsmaßnahmen hingewiesen. Inzwischen hat Bürgermeister Willy Lehmeier die Antwort des Wasserwirtschaftsamtes übermittelt. Demnach „ist die Wehrsanierung entkoppelt zum Hochwasserschutz zu betrachten. Bei der Sanierung geht es darum, die Anlage instand zu setzen und für die nächsten Jahrzehnte zu wappnen.“ Die Anlage werde baulich nicht verändert. Angedacht ist eine umfassende Betonsanierung und die Ausstattung der Anlage mit einer neuen Steuerungs- und Regeltechnik. „Wir befinden uns aktuell in der Planungsphase für die angesprochenen Maßnahmen. Der Großteil der anstehenden Arbeiten, insbesondere die Betonsanierung, soll noch in diesem Kalenderjahr erfolgen. Der vollständige Abschluss inklusive des Rückbaus der hierfür benötigten Wasserhaltung soll im Frühjahr 2026 erfolgen“, heißt es weiterhin.
Auch wenn dieses Projekt nicht wesentlicher Bestandteil der Planungen für den Hochwasserschutz ist, wird es von der Initiative sehr begrüßt: „Damit wird deutlich, dass die Zusam stärker ins Blickfeld der Verantwortlichen rückt.“ (AZ)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden