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Zeitzeichen
23.09.2022

Alles, nur nicht "fake": Beendet die App BeReal die Selbstdarstellung?

BeReal, App, Soziales Netzwerk, reales Netzwerk, Social Media
Foto: Laura Wiedemann

Dass Plattformen wie Instagram alles andere als die Realität darstellen, dürfte mittlerweile klar sein. Auf dem Netzwerk "BeReal" sollen sich Menschen zeigen, wie sie sind. Funktioniert das?

Na, was machen Sie gerade? Ja, genau jetzt. Haben Sie sich gerade die erste Tasse Kaffee gemacht? Sind Sie noch verschwitzt von der morgendlichen Joggingrunde? Oder sind Ihre Haare ganz zerzaust, weil Sie Langschläfer gerade erst aus dem Bett gefallen sind? Sind Sie bereit für ein Foto? Na klar, ein Foto. Um Ihren Freunden Ihr wahres Ich zu zeigen.

Wie jetzt? Mit gekämmten Haaren und ohne Rührei zwischen den Zähnen wäre Ihnen lieber? Zeigen Sie sich doch einmal, wie sie wirklich sind. Nicht die glattgebügelte, aperolschlürfende Variante aus dem Urlaubsarchiv, die Sie sonst so gerne präsentieren. Genau das ist das Konzept der Plattform „BeReal“, zu Deutsch „Sei echt“.

Video: ProSieben

BeReal: Die Perspektive der Fotos ist oft denkbar eintönig

Beim Müllrausbringen, am Herd, nach einem Autounfall, auf einem Konzert, beim Spaziergang oder mit OP-Hemd im Krankenhaus-Wartezimmer: Einmal täglich bekommen alle, die die App auf ihrem Smartphone installiert haben, eine Benachrichtigung. Immer zu einer anderen Uhrzeit. Dann heißt es: Handy zücken. Und zwar sofort.

Na gut, beim Autofahren eher ungünstig, denn selbst für den neuesten Social-Media-Hype macht die Polizei keine Ausnahme. Ob der Autounfall von vorhin wohl durch ein Handy am Steuer entstanden ist? Für die Reichweite des Fotos in jedem Fall nicht das Schlechteste. Die Fahrerin teilte das Foto der zersplitterten Frontscheibe nicht nur auf „BeReal“, sondern schickte es auch in einem TikTok-Video in die Welt. Mehrere hunderttausend Aufrufe. Doppelt hält eben besser.

Doppelt sehen auch die Nutzerinnen und Nutzer von „BeReal“. Sie fotografieren nicht nur sich selbst im gefragten Moment, sondern halten auch ihre Perspektive fest. Doch die ist zumeist denkbar eintönig. Schließlich gleicht für die meisten von uns ein Tag dem anderen: Tasten hacken im Büro, Regale einräumen im Supermarkt, schuften in der Werkstatt oder im Krankenhaus. Aber Zeit für Spontaneität bleibt im Tempo der Leistungsgesellschaft ja ohnehin kaum.

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Und da ist er wieder, der Druck. Dabei sollte der doch eigentlich weg. Echt sein statt Instagram-Scheinwelt, mit Fehlern und so. Aber daraus wird auch bei „BeReal“ nichts, schließlich gilt es, allzeit bereit für ein Foto zu sein. Während die einen wenigstens noch die Arbeitskollegin motivieren konnten, gemeinsam statt einsam in die Kamera zu lächeln, präsentieren andere „reale“ Moment aus dem Griechenland-Urlaub, vom Berggipfel oder vom Konzertabend voller Ekstase.

Ziel der App BeReal: Alles, nur nicht Fake sein

Was für ein Glück, dass auch das neue Netzwerk so manches Schlupfloch bietet, mit dem sich das eigene Leben pimpen lässt. Denn freilich kann eine App niemanden dazu zwingen, ein Foto zu schießen. Schon gar nicht in einem bestimmten Moment. Wer einen schlechten Tag hat, kann einfach aussetzen. Ebenso Stunden später ein Foto von der Grillparty mit Freunden hochladen statt des immer gleichen Bildes vom Laptop am Arbeitsplatz. Auch wenn es bei „BeReal“ keine Filter gibt, die Pickel und Fältchen verschwinden lassen: Selbstdarstellung geht trotzdem.

Auch der ein oder andere Star hat die App sicherlich schon für sich entdeckt. Nach außen gedrungen ist bislang aber wenig davon. Ob auch Influencerin Kim Kardashian sich ihren Freunden bei einem Geschäftsmeeting nach dem anderen zeigt? Oder sogar beim Wäscheaufhängen? Machen Promis so etwas überhaupt? Nicht nur Berühmtheiten dürfte die App eine willkommene Gelegenheit bieten, zu zeigen das sie eines eben nicht sind: „Fake“.

In großen Reden wehren sich vor allem Internetbekanntheiten gegen den Vorwurf, sie würden nur eine Rolle zu spielen. Oder nur Seiten ihres Lebens zeigen, die schön sind. Nur die Seiten ihres Körpers, die der Norm entsprechen. Und täten die das mal nicht, würden sie nachhelfen. Was wohl aus „BeReal“ wird, wenn auch Stars und Sternchen es erobern? Ob Youtuber Rezo dann wochenlang Einblicke darin gibt, wie er die nächste Zerstörung der CDU plant? Ob FDP-Politiker Christian Lindner mit einem Bild von der Wahlkampftour in Braunschweig zeigen will, dass er nicht immer nur auf Sylt weilt?

Oh, es ist schon wieder so weit. „BeReal“ klingelt an. Heute aber nicht schon wieder ein Foto von Tastatur und Computerbildschirm, wenigstens ein Schwenk aus dem Fenster, und lächeln. Eben nur eine Momentaufnahme statt Realität. Foto im Kasten, jetzt schnell raus damit.

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