Ein Jahr vor Gericht: Wie es Ex-Audi-Chef Stadler heute geht
Plus Der Prozess in München läuft schon rund ein Jahr und ist bis Ende 2022 angesetzt. Der einstige Top-Manager wirkt gefasster als zu Beginn des Mammutverfahrens.
Es ist wieder Pulloverzeit im Hochsicherheits-Gerichtssaal unter der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Rupert Stadler vertraut wie vor rund einem Jahr, als der Prozess gegen ihn und drei weitere Beschuldigte im Verfahren um den Audi-Abgas-Skandal begann, auf wollige Wärme für den Oberkörper. Wer ihn am Dienstag und Mittwoch dieser Woche in dem sich quälend in die Länge ziehenden Prozess von der Besucherbank aus beobachtet, meint zu erkennen, der 58-Jährige mit dem vollen, inzwischen überwiegend grauen Haar habe sich nach aufwühlenden Jahren mit Untersuchungshaft in Gablingen bei Augsburg und dem nervenaufreibenden Prozessauftakt mit ausladendem medialen Echo spürbar gefangen.
Rupert Stadler wirkt nicht mehr so nervös wie zu Beginn des Verfahrens
Der Betriebswirt – schlank wie eh und je – verfolgt konzentriert die nicht enden wollenden Befragungen von Technikern, die mit der Dieselmotoren-Entwicklung beschäftigt waren, und lächelt auch immer mal wieder im Gespräch mit seinen juristischen Beiständen. Stadler wirkt nicht mehr so nervös wie zum Auftakt des Verfahrens. Der in der Region Ingolstadt verwurzelte Mann scheint wieder ein Stück Gelassenheit für sich zurückerobert zu haben. Wenn sich der einstige Audi-Chef zu den inzwischen nur noch wenigen Beobachterinnen und Beobachtern des Prozesses umdreht, tritt er doch gefasster und nicht mehr so verschreckt wie im Herbst des Jahres 2020 auf. Damals bekam sein Leben einen neuen, strengen Takt. Seitdem gehören zwei Tage seiner Woche bis auf Ferienzeiten der juristischen Aufarbeitung des im Konzern lange als „Diesel-Thematik“ verharmlosten Skandals. Bislang sind 181 Verhandlungstage angesetzt. Stadler hat nicht mal die Hälfte davon hinter sich gebracht.
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