Aktionäre sind mit Kuka zufrieden
Nach turbulenten Jahren verlaufen Aktionärstreffen der Kuka AG ruhig. Das ist eine Wohltat für Vorstands-Chef Gerhard Wiedemann, dessen Kurs am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Augsburg von den Anteilseignern bestätigt wurde. Sie klatschten nach seiner Rede Beifall.
Von Stefan Stahl
Augsburg - Nach turbulenten Jahren verlaufen Aktionärstreffen der Kuka AG ruhig. Das ist eine Wohltat für Vorstands-Chef Gerhard Wiedemann, dessen Kurs am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Augsburg von den Anteilseignern bestätigt wurde.
Sie klatschten nach seiner Rede Beifall und verzichteten weitgehend auf den sonst auf solchen Veranstaltungen vorherrschenden nörgelnden Grundton.
Manager und Aufsichtsräte des Robotik- und Anlagenbau-Unternehmens bekamen reichlich Streicheleinheiten und konnten entspannt lachen, etwa als die Ulmer Börsen-Buchautorin und Finanzjournalistin Beate Sander ihre Erkenntnis mitteilte, im MDax - der zweiten deutschen Börsenliga - gebe es keinen Namen, der so einprägsam wie Kuka sei.
Damit hat die Dame recht. In diesem Index vertretene Aktiengesellschaften wie die Norddeutsche Affinerie oder die AMB Generali Holding AG gehen einem weniger geschmeidig über die Lippen. Beate Sanders sagte: "Ich möchte mich bedanken, dass sie diesen Namen gewählt haben." Damit spielt sie auf die Umbenennung der einstigen Karlsruher IWKA AG in die Kuka AG an. Dieser Prozess wurde hauptsächlich von dem aggressiven amerikanischen Finanzinvestor Guy Wyser-Pratte erzwungen.
Er forderte massiv die Konzentration auf die in Augsburg und dem nahen Gersthofen vertretenen Kuka-Bereiche Robotik und Anlagenbau ein. In der Folge wurde etwa die Verpackungssparte verkauft. Aus der IWKA AG wurde die Kuka AG. Der Sitz des Konzerns wanderte nach Augsburg.
Wyser-Pratte ist nach wie vor mit 9,7 Prozent der einflussreichste Einzelaktionär. Er muss mit dem Kurs der Mannschaft um Wiedemann zufrieden sein. Darauf deuten zwei Umstände ein: Er hält nach wie vor seinen Anteil und hat in diesem Jahr nach denkwürdigen Auftritten in der Vergangenheit darauf verzichtet, einen seiner Anwälte auf der Hauptversammlung reden zu lassen.
Auch der in Monaco sitzende Investor Brian Fenwick-Smith, der 3,3 Prozent an Kuka sein Eigen nennt, war zwar nach Augsburg gekommen, mischte sich aber nicht ein. Kein Wunder, dass Wiedemann Gelassenheit ausstrahlte. Aktionärssprecher zeigten sich auch überwiegend erfreut über die Höhe der Dividende von einem Euro pro Aktie. Zuletzt hatte die frühere IWKA AG für 2004 einen Bonus ausgeschüttet. Damals waren es 0,66 Euro.
Dennoch ließ Verena Brendel zumindest eine leise Ermahnung an die Kuka-Verantwortlichen durchblicken. Die Sprecherin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz empfahl, bei der Dividende in den nächsten Jahren noch etwas nach zu bessern.
Die Rechtsanwältin sprach von einem "Erfolgsjahr für Kuka" und bescheinigte dem Vorstand eine "hervorragende Arbeit". Natürlich behagt ihr der gegenwärtige Aktienkurs des Unternehmens nicht. Werte von zuletzt knapp 22 Euro wecken die Sehnsucht nach üppigeren Notierungen im vergangenen Jahr, als das Papier auf 31,79 Euro in die Höhe schoss.
Wiedemann zeigte sich ebenso mit dem Börsenkurs unzufrieden. Er verwies aber darauf, dass sich der Kuka-Wert im Gleichklang mit Dax und MDax bewege. Er will alles tun, um dem Papier Auftrieb zu geben: "Wir werden solide wirtschaften und gerade die Kleinaktionäre mit einer verlässlichen Dividendenpolitik für uns begeistern."
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