
Aus für Fujitsu-Werk trifft 1800 Mitarbeiter: So geht es weiter

Fujitsu schließt sein Werk in Augsburg, was die 1800 betroffenen Mitarbeiter völlig überraschte. Am Dienstag soll es ein Treffen im Wirtschaftsministerium geben.
Draußen vor dem Werkstor herrschte am Freitagvormittag lähmende Stille. Innen erfuhren die Beschäftigten eine bittere Botschaft: Der japanische Computerhersteller Fujitsu gibt sein Werk in Augsburg komplett auf. Bis spätestens September 2020 soll der Standort geschlossen werden. Betroffen sind rund 1800 Beschäftigte.
Für die Mitarbeiter kam die Nachricht völlig überraschend. Viele reagierten bestürzt. „Wenn so etwas kommt, haut das einen um“, sagte eine Beschäftigte nach der Mitarbeiterversammlung. Die Unternehmensführung des japanischen Konzerns hatte zuvor beschlossen, einen stärkeren Fokus auf Dienstleistungen zu legen. Das Produktgeschäft will Fujitsu dabei in Japan konzentrieren. In Augsburg sind zuletzt Server, Speicher und Steuerungen hergestellt worden. Die Fertigung geht jetzt nach Japan.
Die Arbeitnehmerseite reagierte entsetzt: „Diese Schließungsankündigung ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen und aller, die sich seit Jahren für den Standort einsetzen“, sagte Augsburgs IG-Metall-Chef Michael Leppek. „Wir werden für diesen Standort kämpfen.“ Die Chancen hierfür schätzen Beobachter aber als gering ein.
Fujitsu-Werk schließt: Treffen im Wirtschaftsministerium am Dienstag
Bayerns CSU-Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer sieht in der Schließung einen herben Rückschlag für den Wirtschaftsstandort. „Dies ist ein schwerer Schlag für die Region“, sagte er unserer Redaktion. „Dem Großraum Augsburg tut dies sehr weh.“ Gerade erst hatte die Stadt zum Beispiel die Schließung des Werks des Lampenherstellers Ledvance verkraften müssen.
Fujitsu-Standortchefin Vera Schneevoigt äußerte ihr Mitgefühl für die Lage ihrer Mitarbeiter. „Der Fujitsu-Konzern ist sich der Tragweite der Entscheidung, die Produktentwicklung und -fertigung in Japan zu konzentrieren, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Augsburg bewusst“, sagte sie unserer Redaktion. Das Ziel von Fujitsu sei es nun, die Folgen sozialverträglich zu gestalten. Bereits in Kürze werde man Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen. Wie aber könnte es für die Beschäftigten weitergehen?
Bayerns Wirtschaftsminister Pschierer kündigte an, dass dazu am Dienstagabend in seinem Ministerium ein Treffen stattfindet. Teilnehmen werden Arbeitsministerin Kerstin Schreyer, Vertreter der Stadt, der IG Metall, von Fujitsu, der Arbeitsagentur und der Wirtschaftskammern. „Unser Ziel ist es, bestmögliche Perspektiven für die Betroffenen zu entwickeln“, sagte er.
Fujitsu-Werk in Augsburg war letzte Computerfabrik Europas
Mit dem Fujitsu-Werk verschwindet die letzte Computerfabrik Europas. Der frühere Siemens-Standort blickt auf eine lange, stolze Geschichte zurück. Das Werk galt zuletzt aber als „Exot“. Denn die Computer-Fertigung findet heute zumeist in Asien statt. Fujitsu in Augsburg versuchte, mit maßgeschneiderten, individuellen Produkten zu punkten. Da die Preise für Speichersysteme aber immer weiter fielen, ist dies anscheinend nicht mehr ausreichend gelungen: Die Stückzahlen in der Produktion sanken in vielen Bereichen. Fujitsu will sich nun in Deutschland auf den Vertrieb und Dienstleistungen konzentrieren. Die Firma hat auch einen Standort in München, an dem aber ebenso Stellen wegfallen.
Eine Perspektive für die Betroffenen kann Altersteilzeit sein, heißt es aus Unternehmenskreisen. Was ist noch denkbar? Aufschluss bringt vielleicht die Schließung des Standorts Paderborn 2016. Dort erhielten die Mitarbeiter eine Abfindung, zudem bot ihnen Fujitsu an, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.
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Das gleich steht den Miarbeiter von Kuka auch noch befor. Die ganze Vorstände der großen Firmen wie Kuka und noch anderen großen Firmen,sollte man einsperren,den sie verkaufen unser Porzelan für ein Butterbrot. Was die Japaner anbelangt,so sind sie nicht interssiert an den Standort Augsburg,die Hauptsache war das sie unsere Steuergelder und EU- Gelder kassiert haben. Unsere Politiker schauen zu, wie unsere großen Firmen für ein Butterbrot verkauft werden,und das viele Arbeitsplätze verloren gehen geht denen am Arsch vorbei. Wenn wir nicht bald einen Riegel vorschieben was den verkauf unserer Firmen anbelangt,so werden wir bald die Bittsteller von diesen Asiatischen- Ländern sein. Wenn ein Vorstand von solchen Firmen in Deutschland sagt wir müssen Global denken.um in der Weltwirtschaft mit zu mischen,so ist das nur eine Aussrede,denn diesen Herrschaften geht es nur ihr Geld,und der Arbeiter und der Deutsche Staat hat das nachsehen.Wen die Japaner von Augsburg den Standort nicht mehr halten möchten ,so solleten wir alle Fördergelder vom Deutschen-Staat und die EU Gelder wieder zurück verlangen. Diese Heuschrecken sind eine Plage .und machen den Standort Deutschland zu nichte. Es wir immer nur über die Flüchtingspolitik gesprochen,doch kein Politiker interessiert sich,das diese Heuschrecken unsere Arbeitsplätze in Deutschland vernichten. Der Name Mad in Germany wir bald nur noch Geschichte sein,wenn wir nicht bald gegen diese Heuschrecken was unternehmen. Für Augsburg ist es ein schwerer Schlag wenn auf einmal 1800 Menschen Arbeitlos werden,doch unseren Politikern geht aich dieses Arsch vorbei ,denn sie haben ihr Schäfchen schon im trockenen.Was den Mitarbeiter von Fuyitusu anbelangt so kann man nur hoffen,das sie bald wieder eine neue Arbeitsstelle finden werden,den sie haben es nicht verpockt das der Standort Augsburg aufgegeben wird muss. Was unsere Politikern anbelangt so möchte ich nur noch eines sagen,setzt euch auf den Arsch und macht was da gegen, das Deutschland nicht ganz ausverkauft wird.
Der Aufschwung geht ungebrochen weiter. Aber es gibt keine neue Arbeitslose sondern nur neue Arbeit suchende. Finde den Fehler !
Genau, so sieht's aus und so geht's zu in der Vorstufe zum Paradies . . .