Will Osram noch mehr Arbeitsplätze streichen?
Der Umbau der Lichtsparte soll weitergehen. Auch nach dem Abschluss des aktuell laufenden Sanierungsprogramms wird der Leuchtmittelhersteller seine Kapazitäten senken.
Der Umbau beim Leuchtmittelhersteller Osram geht 2015 weiter. Auch nach dem Abschluss des bis Ende 2014 laufenden Sanierungsprogramms „Push“ werde der MDax-Konzern seine Kapazitäten im traditionellen Lichtgeschäft senken, sagte Vorstandschef Wolfgang Dehen der Onlineausgabe der Wirtschaftswoche. Der Wandel im Lichtmarkt von traditionellen Leuchten zu LED-Lampen habe sich weiter beschleunigt. Damit droht den Beschäftigten ein weiterer Stellenabbau über das laufende Programm hinaus.
8700 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden - 1450 in Deutschland
Bislang ist der Wegfall von 8700 Arbeitsplätzen geplant, davon 1450 in Deutschland. Elf von 44 Standorten sollen schließen. Ende 2013 hatte das Unternehmen gut 35 000 Mitarbeiter. Die Rückgänge im angestammten Geschäft fielen stärker aus als erwartet und machten weitere Schritte nötig, sagte Dehen. Der aus dem Siemens-Konzern hervorgegangene Leuchtenspezialist erzielt gut ein Drittel seines Umsatzes mit LEDs, in drei Jahren soll der Anteil auf rund die Hälfte wachsen. Dehen steht seit 2011 an der Osram-Spitze und hat das Unternehmen wieder in die Gewinnzone geführt.
Werke in Augsburg und Schwabmünchen sind betroffen
Dehens Aussagen gelten aber nicht als große Überraschung. Osram-Sprecher Stefan Schmidt erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass man aus dem Umbau nie ein Geheimnis gemacht habe. „Wir haben bereits in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass sich der Wandel im Lichtmarkt von traditionellen zu LED-basierten Produkten fortsetzt“, sagte er. „Insofern wird der Umbau im Unternehmen auch über 2014 hinaus weitergehen.“ Dass damit ein weiterer Jobabbau nach 2014 verbunden sein könnte, wertete Schmidt als Spekulation. Osram hat zwei regionale Werke: in Augsburg und Schwabmünchen. In Augsburg (Leuchtstoffröhrenfertigung) sind derzeit über 1300 Beschäftigte tätig, in Schwabmünchen (Vorerzeugnisse) rund 400. Im Zuge des aktuellen Sparprogramms fallen an beiden Standorten bekanntlich insgesamt etwa 400 Stellen weg. (dpa, mke)
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