BMW und Audi profitieren von Erholung
München/Ingolstadt (dpa) - Die deutschen Premium-Autohersteller profitieren von der unerwartet raschen Nachfrageerholung. Wie Daimler fuhren im Juni auch BMW und Audi deutliche Absatzzuwächse ein. Allerdings schwächelt der Heimatmarkt Deutschland weiter.
Für die kommenden Monate zeigten sich die Unternehmen am Donnerstag zuversichtlich. "Wir wollen in der zweiten Jahreshälfte den Aufwärtstrend fortsetzen", erklärte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson.
Im Juni verkaufte der weiß-blaue Autobauer weltweit 143 000 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce und damit 12,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im ersten Halbjahr lief damit ein Absatzplus von 13,1 Prozent auf 696 026 Fahrzeuge auf. "Die Automobilmärkte erholen sich teilweise deutlich schneller als angenommen", sagte Robertson.
Nachgefragt wurden bei BMW vor allem die Modelle X1, der 5er, Z4 und das 7er-Oberklassenmodell. Besonders gut liefen die Fahrzeuge in China, wo die Auslieferungen verdoppelt wurden, in den USA und in einigen europäischen Märkten. In Deutschland dagegen gab der Absatz leicht um ein Prozent nach - in einem massiv rückläufigen Gesamtmarkt. BMW will im laufenden Jahr weltweit mehr als 1,3 Millionen Autos ausliefern.
Bei Audi legte der Absatz im Juni um fast neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu auf 99 250 Fahrzeuge. Zwischen Januar und Juni betrug das Plus sogar gut 19 Prozent auf 554 950 Fahrzeuge. "Das erste Halbjahr ist vor allem in den europäischen Märkten und den USA deutlich besser gelaufen, als wir erwartet hatten", sagte Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer. Im Gesamtjahr 2010 will Audi wie schon 2008 mehr als eine Million Fahrzeuge verkaufen. Auf dem US- Markt soll erstmals die Absatzmarke von 100 000 Wagen überschritten werden.
Die höchsten Steigerungen erzielte Audi im ersten Halbjahr in China. Auf dem für Audi größten Einzelmarkt wurden bislang knapp 110 000 Fahrzeuge abgesetzt, ein Plus von mehr als 64 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den USA betrug die Steigerung in den ersten sechs Monaten 28 Prozent auf 48 440 Wagen.
In Westeuropa legte die Marke um knapp sechs Prozent auf insgesamt 319 450 Stück zu. Schwach zeigte sich dagegen der Heimatmarkt Deutschland. Dort sanken die Verkäufe im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 108 100 Wagen, im Juni betrug das Minus sogar fast 20 Prozent.
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