Bayerns Händler pochen auf Entschädigung bei hartem Corona-Lockdown
Exklusiv Der harte Lockdown könnte teuer werden: Bayerns Einzelhandelsverband sieht juristisch den Anspruch auf die gleichen Ausgleichshilfen wie für die Gastronomie.
Der bayerische Einzelhandel will bei einem harten Corona-Lockdown juristisch auf die gleichen Entschädigungen pochen, wie sie anderen Branchen wie der Gastronomie seit November gewährt werden. „Wenn es zum Lockdown kommt, kann man uns eine entsprechende Entschädigung nicht versagen, das verlangt die Gleichbehandlung“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Wolfgang Puff, unserer Redaktion.
Handel fordert bei Lockdown Entschädigung wie bei Novemberhilfen
Grundlage für Entschädigungsleistungen im Handel müsse der Rohertrag sein, forderte der Verbandsgeschäftsführer. „Sollten alle Geschäfte im Nonfood-Bereich geschlossen werden, drohen gewaltige Umsatzausfälle“, betonte der Branchenvertreter. Im gesamten Bundesgebiet sei mit Ausfällen in siebenstelliger Höhe zu rechnen.
Zweiter Lockdown trifft Händler hart
Dass die Entscheidung über einen harten Lockdown von den Ländern getroffen werde, ändere laut Puff nichts am Entschädigungsspruch gemäß der November- und Dezemberhilfen. „Das wäre geradezu lächerlich und von keinem mehr zu verstehen“, betonte der Verbandsgeschäftsführer. „Bei vielen Händlern sind die Reserven jetzt aufgebraucht", warnt Puff.
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@Klaus Huber
Ich kann Ihren Kommentar durchaus nachvollziehen, allerdings die genannten Restriktionen sind doch eher Wunschdenken und haben nichts mit der Realität zu tun. Wie können Supermärkte ihr Non-Food-Angebote abgrenzen?
Ihre angesprochenen "..gleiche Bedingungen für alle" würde den freien Markt und die Marktwirtschaft ad absurdum führen.
Es wäre für jede Gemeinde jedoch durchaus von Vorteil wenn sich die Händler vor Ort zu einer Online-Gemeinschaft zusammenfinden und Lieferungen ermöglichen würden. Eine gemeinsame Internet-Domain ist relativ einfach erstellt unter der der lokale Einzelhandel seine Produkte anbieten und vermarkten kann. Amazon, Ebay und andere werden dadurch sicher keinen spürbaren Verlust einfahren, aber der Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinde wäre damit sicher auch nach Corona gestärkt.
Wenn die Bayrische Staatregierung den Handel schließt, dann muss das für alle gelten - inclusive Amazon, Ebay, sämtliche Web-Shops usw. - einfach alles. Keine Auslieferungen für niemanden. Und natürlich dürfen Lebensmittelhändler nur noch Lebensmittel verkaufen - alles andere wäre der gespielte Witz. Endlich gleiche Bedingungen für alle - dann wird man ganz schnell sehen, dass Amazon und Konsorten ihre Kosten auf die Allgemeinheit versucht abzuwälzen.........
Schon mal was von "Verhältnismäßigkeit" gehört. Sieht nicht so aus. Aber gut - die Staatsregierung ebenfalls nicht sonst würden nicht immer wieder Corona-Diktate durch Gerichte aufgehoben. Nur weil Webshops (im weiteren Sinne) ein gutes Geschäftsmodell haben sollte man sie dicht machen? So denken ja nicht mal die Kommunisten.