BER-Chef sieht keine "Showstopper" mehr für Hauptstadtflughafen
Der Flughafen stand die letzten Monate unterm Prüfstand. Im Oktober 2020 soll Eröffnung sein. Die größten Hürden wurden genommen, aber es gibt noch viel zu tun.
Nach großangelegten Tüv-Prüfungen im Terminal des künftigen Hauptstadtflughafens haben die Betreiber die geplante Eröffnung im Oktober nächsten Jahres bestätigt. Dies sei sicher, sagte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider nach einer Sitzung des Kontrollgremiums am Freitag. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup sprach von einer erfolgreich abgeschlossen Prüfung, sagte aber auch, es seien noch Mängel im Terminal abzuarbeiten. "Wir haben viele Detailthemen, aber einen echten Showstopper haben wir nicht." Er versicherte, der Zeitplan bis zur Inbetriebnahme enthalte noch Puffer.
Eine universelle Freigabe gibt es noch nicht
Es gibt jedoch Hinweise, dass die zeitliche Reserve nicht mehr allzu groß sein dürfte. Die Baufertigstellungsanzeige soll nun im Laufe des ersten Quartals 2020 beim Bauamt eingereicht werden, zu Jahresbeginn war das für diesen Herbst vorgesehen.
Hunderte Mängel an Stromkabeln sind noch zu beheben; der Tüv will diese noch bis Februar prüfen. "Um hier die Voraussetzungen für die Aufnahme des Flugbetriebs zu schaffen, muss weiterhin intensiv an der Abarbeitung der Mängel gearbeitet werden", hieß in einer schriftlichen Mitteilung.
Lütke Daldrup sagte, in vielen Fällen gehe es um fehlende Nachweise, weniger um neue Kabel. Es gibt auch noch keine Freigabe für sämtliche Dübel, an denen die Kabeltrassen hängen. Der Flughafenchef erwartet, dass diese bis Jahresende vorliegt.
Brandschutzprobleme zögerten Eröffnung hinaus
Außerdem funktioniert der Brandschutz am Übergang zum Bahnhof unter dem Terminal noch nicht zufriedenstellend. Die Probleme hatten das Projekt schon vor drei Jahren in eine weitere Krise geführt. Dieses Mal geht es um Rauchschürzen, die bei einem Brand wie eine Leinwand herunterfahren, damit der Rauch sich nicht ausbreitet.
Sie fahren zu weit herunter. 36 Motoren müssen deshalb ausgetauscht werden. Dann soll es Anfang des Jahres neue Versuche mit Heißgasrauch geben.
Probleme mit dem Brandschutz und weitere Baumängel sowie Planungsfehler verzögern die Eröffnung des Flughafens seit Jahren. Ursprünglich sollte er 2011 in Betrieb gehen. Die Kosten stiegen seit Baubeginn 2006 von zwei Milliarden auf voraussichtlich rund 6,5 Milliarden Euro zur Eröffnung im nächsten Jahr.
Weil die Passagierzahlen in Berlin seither deutlich gestiegen sind, planen die Verantwortlichen den Ausbau des Flughafens. Darum soll es in einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am 18. Oktober gehen, wie der Vorsitzende Bretschneider ankündigte.
Die Flughafengesellschaft sucht nun zwei neue Geschäftsführer. Finanzchefin Heike Fölster wechselt Ende des Jahres zur Deutschen Bahn, Personalchef Manfred Bobke-von Camen geht nächstes Jahr in Rente, wie Bretschneider sagte. Er dankte Fölster. Sie habe die Flughafenfinanzen auf feste Füße gestellt. (dpa)
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Die Diskussion ist geschlossen.
Durch den Cum-Ex Betrug wurden 55 Milliarden Euro dem Steuerzahler gestohlen. Da sind doch die paar Milliarden nichts dagegen. Aber über diesen Betrug hört man recht wenig. Da sind wohl ein paar Millionen (Politik, Presse usw.) in die passende Richtung geflossen