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  3. Lehrstellen-Offensive: Bildungsexperten, keine Spieltanten

Lehrstellen-Offensive
27.02.2013

Bildungsexperten, keine Spieltanten

Veronika Gerold (links) und Simone Bschorer basteln Puppen in der Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen.
Foto: Sarah Ritschel

Erziehung ist vielfältig, doch Erzieher sind rar. Experten fordern eine bessere Bezahlung und feste Verträge. Simone Bschorer und Veronika Gerold erzählen von ihrer Ausbildung und stellen den Beruf des Erziehers vor

Viele Unternehmen suchen dringend Nachwuchs. Und viele Jugendliche wollen eine Lehre machen. Doch Angebot und Nachfrage kommen oft nicht zusammen. Mit der Lehrstellen-Offensive unserer Zeitung, einer gemeinsamen Initiative mit der Handwerkskammer für Schwaben, der Industrie- und Handelskammer Schwaben und den Arbeitsagenturen der Region, wollen wir dabei helfen. Wir nehmen in diesem Jahr verstärkt die Problemfelder in den Blick: Wir lassen vor allem Jugendliche und Unternehmer aus den Branchen zu Wort kommen, in denen Fachkräfte gebraucht werden.

Dillingen Vorsichtig schneidet Simone Bschorer ein Muster aus dem hellblauen Stoff. Eine Handpuppe aus Pappmaschee liegt mit Hut und Vollbart vor ihr auf dem Werktisch in der Fachakademie für Sozialpädagogik in Dillingen. Heute verpasst die 18-Jährige dem Männchen seine Kleider. Nebenan zupft Veronika Gerold, 21, bei ihrer Puppe die schwarzen, künstlichen Haare zurecht. Wenn die Figuren fertig sind, können die beiden Schülerinnen sie mit in den Kindergarten nehmen, um Puppentheater zu spielen.

„Alle zwei Wochen sind wir in der Praxis“, erzählt Simone Bschorer. Wie Veronika Gerold macht sie an der Dillinger Fachakademie eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin. Zuvor hat Simone Bschorer bereits ein Jahr in einem Kindergarten und ebenso lange in einer heilpädagogischen Tagesstätte gearbeitet, Veronika war in einer Krippe und einer Tagesstätte. Praktische Erfahrung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um an der Akademie aufgenommen zu werden. Die theoretische Ausbildung dauert weitere zwei Jahre. Danach gehen die Studierenden – vorwiegend junge Frauen – zum Anerkennungsjahr nochmals in einen Kindergarten, eine Krippe, in die Behinderten- oder Jugendarbeit. Dann dürfen sie sich Erzieher nennen.

Natürlich, fünf Ausbildungsjahre seien schon lang, sagt Veronika Gerold. Doch obwohl sie und ihre Kommilitonin „gerade erst Halbzeit“ hätten, sei die Lernzeit bisher „richtig schnell vergangen“. Außerdem denkt die 21-Jährige an ihre Zukunft, an die Arbeit mit Kindern: „Wir haben später einmal viel Verantwortung. Und um diese übernehmen zu können, sind die fünf Jahre wirklich wichtig.“ Die Überlegungen der Politik, etwa die Mitarbeiterinnen der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker im Schnellkurs zu Erzieherinnen umzuschulen, finden die Studentinnen deshalb „erschreckend“.

Man dürfe den Beruf nicht als Notlösung ansehen, betont Simone Bschorer. Im Gegenteil: „Man muss ihn wirklich wollen.“ Die 18-Jährige aus Unterliezheim im Kreis Dillingen ist sich schon seit ihrer eigenen Kindergartenzeit sicher, dass sie Erzieherin werden möchte. „Ich will auch mal auf Kinder aufpassen“, habe sie damals immer gesagt.

Eine Stelle wird Simone Bschorer nach ihrer Ausbildung sicherlich finden: Vor allem in Städten suchen Kindergärten und Tagesstätten oft vergeblich nach Erziehern, der Fachkräftemangel im sozialen Bereich ist groß. Werner Eitle, Leiter der Fachakademie, hat dafür eine klare Erklärung: „Die Öffentlichkeit nimmt Erzieherinnen immer noch als Spieltanten wahr.“ Dieses Bild müsse sich ändern. Seiner Ansicht nach sind Erzieherinnen und Erzieher „Bildungsexperten“ und ihr Wissen ebenso umfangreich wie ihr Einsatzgebiet. Das hat auch Veronika Gerold in der Ausbildung erfahren: „Manche wissen gar nicht, wie vielseitig der Beruf ist.“

Die 21-Jährige möchte später vielleicht noch studieren und nutzt die Möglichkeit, durch eine zusätzliche Prüfung an der Akademie die Fachhochschulreife zu erlangen. Ihre Kommilitonin plant kein Studium. „Auf keinen Fall. Ich will nicht noch mal Theorie haben“, sagt Simone Bschorer und lacht. Lieber möchte sie nach der Akademie gleich als Erzieherin arbeiten, vielleicht einmal einen Kindergarten leiten. Ein vergleichsweise niedriges Gehalt hält Simone Bschorer nicht von ihren Plänen ab. Als Erzieherin im Öffentlichen Dienst etwa würde sie im Anschluss an ihr Berufsanerkennungsjahr nach Tarif gut 2400 Euro brutto pro Monat verdienen. Zu wenig, sagt Schulleiter Eitle. Wie viele seiner Kollegen an den Akademien in der Region fordert er eine bessere Bezahlung für Erzieher. Gerade in Großstädten – den Orten mit dem größten Fachkräftemangel – reiche das Gehalt gerade so für den Lebensunterhalt. „Man muss sich schließlich auch eine Wohnung leisten können“, betont Eitle.

Ein weiteres Problem sind nach Einschätzung von Eitle die befristeten Verträge. Manche Einrichtungen würden dieses Mittel nutzen, um ihre Mitarbeiter über die Probezeit hinaus zu prüfen. „Das schafft Unsicherheit“, weiß der Schulleiter. Außerdem würden feste Verträge und ein besseres Gehalt auch mehr Männer in die Fachakademie locken, glaubt Eitle, der selber lange als Heimleiter in der Jugendhilfe gearbeitet hat. Junge Männer sind nach seiner Ansicht eine bislang fast unerschlossene Gruppe mit viel Potenzial für den sozialen Bereich. Um sie müsse sich der Erziehungssektor verstärkt bemühen, betont der Schulleiter.

www.leo-bayern.de

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