Chef des Handelverbands warnt: "Es wird Tote im Einzelhandel geben"
Exklusiv Der Einkauf in größeren Läden ist in Bayern wieder möglich, doch die Kunden zögern noch. Der Handelsverband fordert ein Signal.
Der bayerische Einzelhandel fordert eine Aussetzung des Sonntagsverkaufsverbots, um den Konsum in der Coronavirus-Krise wieder in Schwung zu bringen: „Es wäre allen gedient, wenn die rechtlichen Auflagen für verkaufsoffene Sonntage für vorübergehende Zeit ruhen könnten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Bayern, Wolfgang Puff unserer Redaktion. „Wir müssen den Kunden ein Einkaufserlebnis bieten, um die Geschäfte und die Innenstädte zu beleben.“
Verbands-Chef: "Wie es Tote durch Corona gibt, wird es Tote im Einzelhandel geben“
Puff warnte vor der Annahme, dass der Handel das Schlimmste hinter sich habe. Die Corona-Epidemie werde den Einzelhandel dieses und nächstes Jahr gewaltig belasten. „Es wird auch Insolvenzen im Handel geben. Wie es Tote durch Corona gibt, wird es Tote im Einzelhandel geben“, betonte Puff.
Besonders kritisch sei die Lage im Modehandel und Non-Food-Bereich. „Wir gehen derzeit von 40 bis 60 Prozent Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr aus“, sagte Puff. Scharf kritisierte der Verbandsvertreter, dass auf Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und gegen die Maskenpflicht mobil gemacht werde: „Es ist unverantwortlich, wenn auf Demonstrationen die Leute angestachelt werden, ohne Maske in ein Geschäft zu gehen“, sagt Puff. Die Masken dienten dazu, andere Bürger vor Infektionen zu schützen. „Es ist jetzt unsere Bürgerpflicht eine Maske zu tragen – und ich bin froh, dass die Kunden dies einsehen.“
Einen ausführlichen Hintergrundbericht zur aktuellen Situation des Handels in Bayern lesen Sie hier.
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