
Gewerkschaften und Arbeitgeber fordern Fortsetzung der Kurzarbeit

Exklusiv Verdi-Chef Werneke fordert, die Bundesagentur für Arbeit müsse die Kurzarbeit künftig mit einem Zuschuss aus dem Bundeshaushalt sicherstellen.

Die Kurzarbeit hat sich während der Corona-Pandemie als Instrument gegen Arbeitslosigkeit bewährt, deshalb fordern Arbeitgeber und Gewerkschaften, die Lohnersatzleistung zu verlängern. "Die Verlängerung der Krisenregelungen noch im September bis Ende 2021 ist richtig und dringend geboten", sagt Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, unserer Redaktion. Es gehe dabei um eine zeitlich befristete Beschäftigungssicherung, nicht um die Gestaltung des Strukturwandels. "Und Ende 2021 muss endgültig Schluss sein", sagt der Arbeitgebervertreter. Alles andere würde den Bundeshaushalt überfordern und das 40 Prozent-Ziel bei den Sozialversicherungsbeiträgen gefährden.
Verdi-Chef Wernekeke: Situation in vielen Branchen weiter schwierig
Auch Frank Werneke, Chef der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi, appelliert an die Politik. "Insbesondere im Luftverkehr und im Tourismus, im Kulturbereich, etwa in Kinos, oder auch im Veranstaltungswesen ist die Situation für die Beschäftigten unverändert schwierig", sagt Werneke unserer Redaktion. Die mögliche Bezugsdauer für das Kurzarbeitsgeld müsse auf 24 Monate verlängert werden. "Dabei ist es vor dem Hintergrund der oftmals niedrigen Einkommen in vielen Dienstleistungsbranchen zwingend erforderlich auch die bestehenden Regelungen zur Anhebung des Kurzarbeitsgelds auf 80 bzw. 87 Prozent fortzuschreiben", sagt der Verdi-Chef.
Das dürfe nicht zur Disposition gestellt werden. "Es kann nicht sein, dass die Unternehmen weiterhin davon profitieren, von den Sozialversicherungsbeiträgen entlastet zu werden, während gleichzeitig viele Beschäftigte in existenzielle Nöte geraten", sagt Werneke. Wichtig sei auch, dass die Bundesagentur für Arbeit für das Kurzarbeitsgeld einen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt in der erforderlichen Höhe erhalte. Werneke: "Nur so bleibt die Bundesagentur arbeitsmarktpolitisch handlungsfähig."
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