Nur Familien, deren Immobilie nicht größer als 120 Quadratmeter ist, bekommen Baukindergeld. Das benachteiligt jene, die der Plan eigentlich fördern sollte.
Das Baukindergeld beruht auf einer feinen Idee: Der Staat fördert Familien beim Bau oder Kauf der eigenen vier Wände. Gerade in Deutschland, das im europäischen Vergleich eine niedrige Wohneigentumsquote hat, erscheint das sinnvoll. Doch der Ansatz hat Tücken. So ist die Förderung hauptsächlich ein Zuckerl für jene, die sich sowieso Wohneigentum leisten können. Für das Gros der Durchschnittsverdiener bleibt der Immobilienkauf auch mit der staatlichen Förderung ein Traum.
Familien, die auf dem Land bauen, werden benachteiligt
In Regionen mit überhitztem Immobilienmarkt droht das Geld nur zu versickern. Dass die Regierung angesichts der Gefahr, dass die eingeplanten zwei Milliarden Euro nicht ausreichen, nun eine Flächenobergrenze einführen will, macht die Sache komplizierter. Klar, staatliche Zuschüsse für Luxushäuser darf es nicht geben. Doch die Beschränkung bedeutet: Viele Familien, die auf dem Land bauen oder kaufen, wo zwar die Immobilienpreise, aber auch die Löhne niedriger sind, könnten leer ausgehen. Ein gebrauchtes Haus, das zwar wenig kostet, aber wie im ländlichen Raum üblich mehr als 120 Quadratmeter Wohnfläche hat, wäre nicht förderfähig. Für einen luxuriös ausgestatteten, kleineren Neubau in städtischer Toplage gäbe es dagegen Baukindergeld. Richtig durchdacht ist das nicht. Bewohner strukturschwacher Gegenden hätten das Nachsehen. So droht aus einer feinen Idee ein bürokratisches Ungetüm zu werden, das die Wohnungsnot nicht lindert, aber Ungerechtigkeiten bringt.
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