Dax-Managergehälter: Ackermann wieder an der Spitze
Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist der Spitzenverdiener unter den Managern der Dax-Unternehmen. Er kam mit rund 9,6 Millionen Euro auf Platz eins der Rangliste für das Jahr 2009.
Das teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Freitag auf Grundlage einer Studie der Technischen Universität München mit. Im Vorjahr hatte Ackermann dagegen wegen des Verzichts auf Bonuszahlungen lediglich ein Grundgehalt von 1,4 Millionen Euro erhalten.
Auf Platz zwei der Liste der 30 Dax-Konzernchefs folgt der RWE- Vorstandsvorsitzende Jürgen Großmann mit 7,2 Millionen Euro, auf Platz drei Siemens-Lenker Peter Löscher mit 7,1 Millionen Euro. Schlusslicht ist Commerzbank-Chef Martin Blessing mit 600 000 Euro, dessen Grundgehalt wegen der staatlichen Rettungsmaßnahmen in Milliardenhöhe limitiert ist.
"Die deutschen Manager verdienen sehr gut, aber ihre Bezüge sind nicht unanständig hoch", kommentierte der Hauptgeschäftsführer der Aktionärsschützer, Ulrich Hocker. Von den gesamten Ausgaben der Unternehmen für das Personal erhielten die Spitzenmanager rund 0,5 Prozent.
Im Schnitt habe ein Dax-Vorstand im Krisenjahr 2009 rund 2,4 Millionen Euro verdient - das sind 3,1 Prozent mehr als 2008. Ohne den Sondereffekt durch die 2008 ausgebliebenen Boni bei der Deutschen Bank wären die Gesamtbezüge im Schnitt um 3,8 Prozent gesunken. Insgesamt liegen die Dax-Verdienste laut Studie noch rund 21 Prozent unter dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2007.
In der Untersuchung wurden die Bezüge der Dax-Vorstandschefs auch mit anderen Ländern verglichen. So liegen die deutschen Top-Manager mit durchschnittlich 3,8 Millionen Euro leicht hinter den Schweizer Managern. In Frankreich kommen die Spitzenmanager der 40 Unternehmen im Cac-Index dagegen nur auf 2,7 Millionen Euro. In den USA erhalten die Chefs der Unternehmen in Dow-Jones-Index im Schnitt umgerechnet knapp 10 Millionen Euro. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass diese Firmen teils deutlich größer sind als die deutschen Großkonzerne.
Für die Untersuchung wurden neben den Grundgehältern auch die variable Vergütung und die Pensionszusagen ausgewertet. Für die Zusammensetzung der Vergütung gab die Studie erneut schlechte Noten. So seien zwar 44 Prozent der Bezüge variabel und weitere 22 Prozent von den Aktienkursen abhängig. Bei den Bonuszahlungen dominierten aber immer noch kurzfristige Anreize.
Zudem spiegele die Entwicklung der Boni nicht immer die Gewinnlage der Firmen wider: So seien die Boni beim Softwarehersteller SAP um knapp 80 Prozent erhöht worden, während der Gewinn gleichzeitig leicht gesunken sei. Kritik gibt es auch an der oft immer noch nicht transparenten Darstellung der Managerbezahlung in den Geschäftsberichten. Vor allem die Pensionszusagen seien oft nicht vergleichbar.
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