Bundesregierung fordert Reform bei der Deutschen Bahn
Die Bundesregierung ist mit der Leistung der Deutschen Bahn nicht zufrieden. Bis März soll der Vorstand ein Konzept zur Neustrukturierung vorlegen.
Die Bundesregierung bemängelt die Leistung der Deutschen Bahn und fordert eine grundlegende Reform. "Wir sind besorgt darüber, wie der DB-Vorstand das System Bahn fährt. Mit der Leistung kann man nicht zufrieden sein", sagte der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), zur Welt am Sonntag.
DB Fernverkehr und DB Regio sollen neu geordnet werden
Bei der Bahn sei eine Neustrukturierung nötig. "Wir erwarten, dass der Vorstand der Bundesregierung bis März ein entsprechendes Konzept vorlegt", sagte Ferlemann. "Erste Ergebnisse wollen wir bei einem Termin im Januar hören."
Nach Angaben des Blattes geht es vor allem darum, die Führungsstrukturen zu straffen und unter anderem die Geschäftsfelder DB Fernverkehr und DB Regio neu zu ordnen oder zu verschmelzen. Ferlemann macht auch Führungsfehler für die häufig schlechte Leistung der Bahn verantwortlich.
Qualitätsmängel und zu wenig Investitionen führen zu Problemen bei der DB
Erst am Samstag war in der Schweiz Kritik an der Deutschen Bahn laut geworden. Qualitätsmängel und zu wenig Investitionen bei der Deutschen Bahn AG führten zu Problemen auf einer der wichtigsten europäischen Routen, sagte der Chef des eidgenössischen Bundesamts für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler.
Zuvor schon hatte der Bundesrechnungshof kritisiert, dass beim Erhalt der Infrastruktur vieles falsch laufe und der Investitionsstau zunehme - trotz steigender Bundesmittel. Ein Sprecher der Bahn hatte diese Kritik der Rechnungsprüfer zurückgewiesen. (dpa)
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Strukturreformen ohne deutliche finanzielle Mehrausgaben werden sicher im Detail helfen; das Gejammer von in Kattowitz benebelten Politikern nach einer Verkehrswende wird so aber sicher nicht verstummen.
https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/infrastruktur/investitionen/
Gut, dass die Politik jetzt aufwacht. Aber es ist scheinheilig so zu tun, als wäre der Bahnvorstand an allem Schuld. Wer ist denn Eigentümer der Deutschen Bahn AG und hat sich jahrezehntelang nicht gekümmert? Wer hat Straßen und Flughäfen ausgebaut, aber die Bahn kaputtgespart, weil sie mit allem drum und dran an die Börse sollte? Die Bundespolitik, quer durch die Parteien. Ja, es ist höchste Zeit, dass sich was ändert. Dass der Eigentümer dazu vom Vorstand der DB AG ein Konzept erwartet und nicht selbst öffentlich klare Ziele vorgibt zeigt die nach wie vor vorhandene Planlosigkeit der Bundespoltiik auf diesem Gebiet.