Deutsches Branntweinmonopol geht zu Ende
Brüssel (dpa) - Kleine Schnapsbrennereien in Deutschland sollen nach dem Jahr 2017 keine staatlichen Beihilfen mehr erhalten.
Bei dem Treffen der EU-Agrarminister zeichnete sich am Montag eine Mehrheit für die letztmalige Verlängerung des deutschen Branntweinmonopols ab, das dann aber schrittweise endgültig auslaufen soll.
Der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Robert Kloos, sagte in Brüssel: "Danach ist definitiv Schluss mit diesen Beihilfen." Der Übergang sei für die Betriebe aber wichtig, damit sie im freien Markt bestehen könnten.
Bis zum Jahr 2013 bekommen landwirtschaftliche Kartoffel- und Getreidebrennereien staatliche Subventionen. Für Obstbrennereien mit bis zu 300 Litern Produktion jährlich gilt eine längere Frist bis 2017. Bisher belaufen sich die staatlichen Beihilfen für die Destillerien auf bundesweit etwa 80 Millionen Euro jährlich.
In Deutschland machen die Schnapsbrennereien zehn Prozent der gesamten Alkoholerzeugung aus. Es gibt rund 22 000 Klein- und Obstbrennereien sowie 674 Kartoffel- und Getreidebrennereien. Das deutsche Branntweinmonopol ist in der EU einmalig und betrifft Firmen, die das Brennen von Branntwein nicht hauptberuflich, sondern nebenbei betreiben.
Vor allem nicht geförderte Großbrennereien bekämpfen das Privileg seit Jahren.
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