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Interview
08.12.2020

Deutschland-Chef der Post-Zustellung: "Stärkste Woche aller Zeiten"

„Bestellen Sie Ihre Geschenke in diesem Jahr so früh wie möglich“, lautet der Tipp von Thomas Scheider, Chef bei der Post für die Zustellung von Briefen und Paketen in Deutschland.
Foto: DPDHL

Corona beschert der Post Arbeit wie nie zuvor. Thomas Schneider erklärt, wie sich DHL darauf einstellt und wann die Päckchen für Weihnachten aufgegeben sein müssen.

Herr Schneider, in der Zeit vor Weihnachten gibt es für die Paketdienste jede Menge zu tun, wenn die Geschenke bestellt werden. Wie sieht es derzeit bei Ihnen angesichts der Corona-Epidemie aus?

Thomas Schneider: Wir stehen als Deutsche Post DHL vor den stärksten Tagen im Jahr. In der letzten Woche hatten wir die mengenmäßig stärkste Woche aller Zeiten! Kunden bestellen im Internet, da sie derzeit nicht in die Innenstädte gehen wollen, um einen Bogen um das Virus zu machen. Wir liegen bei der Paketmenge rund 15 Prozent über dem Vorjahr – aktuell sogar bei circa 20 Prozent. Die Zahl von 1,6 Milliarden Paketen, die wir in Deutschland 2019 ausgeliefert hatten, hatten wir dieses Jahr schon Ende November erreicht.

Haben Sie genug Personal, um dies alles zu stemmen?

Schneider: Wenn die Zahl an Paketen steigt, braucht man mehr Hände. Wir haben 10.000 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Unsere Paketzentren arbeiten an sechs Tagen in der Woche, 24 Stunden am Tag. In der Paketauslieferung haben wir eine zusätzliche Schicht eingeführt, sodass Pakete nun von sechs Uhr morgens bis in den späten Abend hinein zugestellt werden. Die Menge an Briefen ging dagegen dieses Jahr um rund zehn Prozent zurück. Einen Rückgang gibt es hier schon seit Jahren. Zur besseren Auslastung bearbeiten wir in den Briefzentren nun erstmals auch bis zu eine Million kleinformatiger Pakete am Tag.

Vor Weihnachten wird es also ganz schön stressig, oder?

Schneider: Ja, die Zahl der Pakete wird nochmals deutlich steigen. Im Jahresschnitt transportieren wir pro Tag 5,4 Millionen Pakete. Derzeit, in der Vorweihnachtszeit, sind es im Schnitt 9,5 Millionen am Tag. Ich denke, dass wir am stärksten Tag vor Weihnachten auf 11 Millionen Pakete kommen werden. Das ist eine Verdopplung der Menge im Vergleich zum Jahresschnitt!

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Schaffen Sie es, alle Sendungen pünktlich zuzustellen? Manchmal hört man ja auch von Verspätungen...

Schneider: Die Corona-Vorsichtsmaßnahmen verändern natürlich den Betriebsablauf. Trotzdem schaffen wir es, 80 Prozent der Pakete und 90 Prozent der Briefe am nächsten Tag zuzustellen. Damit übertreffen wir das regulatorische Ziel deutlich. Wir erleben gerade in der Corona-Pandemie bei den Kunden eine große Dankbarkeit, dass wir die Zustellung von Briefen und Paketen zuverlässig die ganze Pandemie über aufrechterhalten konnten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hier Großartiges! Kommt ein Paket wirklich einmal später an, ist der Hintergrund häufig die nötige Vorsicht in der Corona-Pandemie.

Bis wann muss ein Kunde denn ein Paket abschicken, damit es den Beschenkten noch rechtzeitig vor Weihnachten erreicht?

Schneider: Wer bis Samstag, 19. Dezember um 12 Uhr ein Paket in einer Filiale oder Packstation aufgibt, kann davon ausgehen, dass es bundesweit bis Heiligabend zugestellt ist. Bei Karten und Briefen reicht es, sie bis 22. Dezember einzuwerfen. Wir wissen aber nicht, was noch an Corona-Beschränkungen kommt. Deshalb lautet unsere Bitte: Bestellen Sie Ihre Geschenke in diesem Jahr so früh wie möglich.

Wie schützen Sie denn Ihre Mitarbeiter vor Corona?

Schneider: Um Ansteckungen zu vermeiden, reduzieren wir die Kontakte zum Beispiel bei der täglichen Vorbereitung der Zustellung. Hier haben wir die Schichten geteilt: Die eine Hälfte fängt dann zum Beispiel um 7 Uhr an, die andere Hälfte um 9 Uhr. Dann hat die erste Hälfte bereits das Gebäude verlassen. Daneben verfolgen wir eine umfangreiche Teststrategie: So haben wir in den vergangenen Wochen zum Beispiel Reihentests in allen Paketzentren für die die komplette Mannschaft durchgeführt, um Corona-Ansteckungen zu vermeiden. Im gesamten Post- und Paketbetrieb sind das mittlerweile mehr als 30.000 Tests, für deren Kosten wir als Unternehmen im Übrigen selbst aufkommen. Daneben gelten die Hygiene- und Abstandsregeln. Falls ein Mitarbeiter positiv auf Corona getestet wird, geht seine Schicht in Quarantäne. Diese Anstrengungen zahlen sich aus. Wir haben bisher in keiner Betriebsstätte die Arbeit einstellen müssen.

Und was unternehmen Sie zum Schutz der Kunden, wenn Pakete zum Beispiel an der Haustür übergeben werden?

Schneider: Damit der Abstand zum Kunden gewahrt wird, haben wir dieses Jahr auf die kontaktlose Zustellung umgestellt. Früher musste der Empfänger auf dem Scanner unterschreiben, heute macht dies der Zusteller. Zudem haben wir unsere Packstationen massiv aufgerüstet, an denen Pakete aufgegeben und abgeholt werden können. Letztes Jahr gab es 4000 Packstationen, inzwischen sind es bereits über 6000, am Jahresende werden es 6500 sein. Auch im Raum Augsburg werden wir bis Jahresende sechs neue Packstationen eröffnen, derzeit sind es 30.

 

Wenn der Pakethandel so zunimmt, droht dann den Innenstädten nicht eine starke Zunahme des Lieferverkehrs und damit auch der Abgas- und Lärmbelastung? Wie handhaben Sie das Thema? Die Produktion des Streetscooters als elektrisches Postfahrzeug wollen Sie ja beenden...

Schneider: Wir setzen auch in Zukunft weiter auf E-Mobilität. Mit 13.000 Streetscootern hat die Deutsche Post DHL derzeit die größte E-Auto-Flotte Deutschlands auf der Straße. Zudem muss man sich ausrechnen, was die Umwelt stärker belastet: Ein Päckchen zu bestellen – oder selbst mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Unseren Berechnungen nach entspricht die Lieferung eines Päckchens dem CO2-Ausstoß von drei Kilometern Autofahrt. Ein Zustellerfahrzeug fasst rund 200 Pakete. Wenn stattdessen alle mit dem Auto in die Stadt fahren, wäre die Umweltbelastung vermutlich größer. Der Anteil des Lieferverkehrs am Gesamtverkehr in den Städten liegt Schätzungen zufolge im Übrigen je nach Studie zwischen einem und drei Prozent.

Die Zunahme der Pakete bedeutet auch für Ihre Zusteller viel Arbeit. Wie stellen Sie sicher, dass diese nicht überlastet werden?

Schneider: Gerade mit einer Maske zu arbeiten, ist nicht einfach, vor allem, wenn die Pakete schwer sind. Unsere Mitarbeiter leisten hier Außergewöhnliches! Die Pausen müssen entsprechend angepasst werden. In bin überzeugt, dass Deutsche Post DHL in der Branche die besten Arbeitsbedingungen bietet. Diese sind tarifvertraglich geregelt. Wir haben ein Altersteilzeitmodell, in dem jetzt Geld angespart werden kann, um bis zu sechs Jahre früher in den Ruhestand gehen zu können Zudem passen wir das Zustellgebiet je nach Jahreszeit an. Im Sommer, wenn weniger Pakete verschickt werden, ist das Gebiet größer, vor Weihnachten ist es kleiner. Wir experimentieren auch mit Tragehilfen, sogenannten Exoskeletten. Das alles zahlt sich aus: Unser Krankenstand ist niedriger als im Vorjahr.

Eine Zeit lang haben Sie versuchsweise Pakete per Drohne zugestellt. Was ist daraus geworden?

Schneider: Wir haben die Insel Juist per Drohne mit Medikamenten beliefert und sind bei Bonn über den Rhein geflogen, ebenfalls in Reit im Winkel zur Winkelmoosalm. Diese Versuche sind jedoch abgeschlossen. In Südchina nutzt unsere Expresssparte weiterhin eine Drohne: auf der Strecke vom Verteilzentrum in der Millionenstadt Guangzhou zu einem Kunden. Das hat sich dort bewährt.

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Der US-Händler Amazon stellt inzwischen vermehrt mit einem eigenen Dienst zu. Haben Sie damit noch genug Auslastung zum Beispiel an den Standorten in Graben, Neusäß und Augsburg?

Schneider: Obwohl Amazon selbst zustellt, wachsen wir dieses Jahr um 15 Prozent und damit dreimal so stark wie gedacht. In Graben bearbeiten wir Pakete von Amazon, das Paketzentrum ist ausgelastet. Unsere mechanisierte Zustellbasis in Neusäß ist stark beansprucht, sodass wir in eine noch stärkere Mechanisierung investieren wollen. Gut ist, dass es das Briefzentrum in Augsburg in der Nähe gibt. Es kann kleinere Pakete bearbeiten und damit das Paketzentrum in Augsburg entlasten. Sonst könnte die Menge an Paketen kaum mehr bearbeitet werden. Der Laden brummt. Im Großraum München planen wir gerade ein weiteres Paketzentrum, um den steigenden Mengen Herr werden zu können. Dieser Trend wird ja nach Corona nicht nachlassen.

Eine letzte Frage noch: Bei dem brummenden Geschäft liegt es vielleicht nahe, die Preise zu erhöhen. Steigt bald das Porto?

Schneider: Das Briefporto ist staatlich reguliert. Bis Ende 2021 kostet der Standardbrief 80 Cent. Bei Privatkundenpaketen planen wir im nächsten Jahr keine Preiserhöhung.

Zur Person: Thomas Schneider, 42, ist bei der Deutschen Post als Betriebschef zuständig für die Zustellung von Briefen und Paketen in Deutschland sowie 160.000 Mitarbeiter.

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