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Design
01.01.2019

Die Geschichte einer Kaffeekanne, die fast jeder kennt

Bernhard Mittelmann, Geschäftsführer der Alfi GmbH in Wertheim-Bestenheid. Links hält er das erste Modell der Kanne, rechts das aktuelle.
Foto: Jürgen Haug-Peichl

Die Kanne „Juwel“ steht in vielen Haushalten und regelmäßig am Kabinettstisch in Berlin - deshalb heißt sie auch Kanzlerkanne. Vor 100 Jahren wurde sie erfunden.

Das schafft nicht jedes Unternehmen: Ein Produkt auf den Markt zu bringen, das fast täglich Prominente in die Hand nehmen. Die kleine Alfi GmbH in Bestenheid bei Wertheim in Baden-Württemberg hat es geschafft – mit einer Isolierkanne. Sie heißt „Juwel“. Doch weil diese Kanne eifrig von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Kabinett genutzt wird, kennt man das Gefäß auch unter einem anderen Namen: Kanzlerkanne. Fotos oder Fernsehbilder belegen: Wenn Merkel mit ihren Ministern zusammenkommt, steht die Kanne häufig auf dem Tisch. Das Gefäß ist freilich viel älter als Merkels Kabinett oder gar die Bundesrepublik. 100 Jahre, um genau zu sein. Einst wurde die Kanne für den Einsatz in den US-Luxuszügen Pullman entworfen.

Die Kanne ist ein deutscher Klassiker - wie das Tempo

Kein Wunder, dass die verchromte Messingkanne neben Produkten wie dem Tempo-Taschentuch, dem Reclam-Heft, der Aspirin-Tablette, dem Duden oder der Nivea-Creme als ein Klassiker der deutschen Wirtschaft und des deutschen Alltags gilt. So jedenfalls legt es die aktuelle Ausgabe des Nachschlagewerks „Deutsche Standards – Marken des Jahrhunderts“ nahe.

Seit 2014 gehört Alfi zu dem US-Unternehmen Thermos, das deutsche Wurzeln hat und den Begriff Thermoskanne prägte. Zuvor hatte die Firma zum schwäbischen Haushaltswarenhersteller WMF gehört. Gegründet wurde das Unternehmen im heute thüringischen Teil der Rhön. Carl Zitzmann eröffnete im Mai 1914 eine Aluminiumwarenfabrik in Fischbach. Aus den jeweils ersten beiden Buchstaben von Fabrik und Ort wurde „Alfi“. Zitzmann blieb in dem Dorf bis in die Nachkriegszeit, als ihn die Sowjets enteigneten. Daraufhin zog er mit seiner Frau Sophie nach Wertheim und baute eine neue Fabrik auf.

Die Kanzlerkanne steht auch im britischen Königshaus

Die Kanzlerkanne hat all die Wirren überlebt. Heute wird sie nach Firmenangaben pro Jahr in vier Varianten bis zu 100000 Mal hergestellt. Millionen Exemplare seien mittlerweile im Umlauf, sagt Alfi-Geschäftsführer Bernhard Mittelmann. Wie viele es genau sind, weiß der 53-Jährige nicht. Das Firmenarchiv sei gerade bei den Anfangsjahren zu dünn, um verlässliche Zahlen herzugeben. Sicher sei aber, dass die „Juwel“ auch im britischen Königshaus, bei saudischen Scheichs, bei Superreichen in China, auf Kreuzfahrtschiffen und in Luxushotels stehe. In bis zu 90 Länder sei das Gefäß schon exportiert worden. In Deutschland verkauft die Firma Mittelmann zufolge je die Hälfte der Kannen an die Hotellerie, die andere an Privathaushalte.

Wann die Kanne zum ersten Mal im Kanzleramt genutzt wurde, weiß man bei Alfi nicht mehr. Es muss aber schon zu einer Zeit gewesen sein, als die Bundesregierung ihren Sitz noch in Bonn hatte. Weil die Kanne in Berlin durch viele Politikerhände geht, sei sie „überall dabei, wo es heiß hergeht“, sagt Mittelmann schmunzelnd. Ob die Kanzlerin allerdings weiß, was sie da bei Kabinettssitzungen in der Hand hält, ist unklar. Mittelmann hat bisher jedenfalls noch keine Resonanz aus ihrem Haus bekommen.

Alfi hat schon 70 Design-Preise bekommen

Eine Regierungssprecherin in Berlin teilte auf Anfrage lediglich mit, dass das Bundeskanzleramt bei der Beschaffung solcher Utensilien grundsätzlich „auf Qualität und Nachhaltigkeit“ achte und „dass vorzugsweise deutsche Erzeugnisse zum Einsatz kommen“.

Die Historie der Geschäftsbeziehung zu Alfi lasse sich nicht rekonstruieren. Bis zu zehn Prozent seines Jahresumsatzes von zuletzt 23 Millionen Euro macht Alfi mit der Kanzlerkanne. Glorreich wie die Kanne waren die Zeiten für die Wertheimer freilich nicht immer. Vor einem Jahr wurden 80 der 180 Stellen gestrichen, damit sich das Unternehmen wieder aufs Kerngeschäft verschlankt. Produziert werde die Kanzlerkanne aber nach wie vor allein in Bestenheid, erzählt Mittelmann, der Alfi seit 2005 führt.

Das unscheinbare Werk direkt am Main sieht der Geschäftsführer auch als eine Art Hirn für guten Geschmack an. Denn Alfi arbeite für all seine Kannen, Isolierbecher und sonstigen Trinkgefäße mit zehn Designern zusammen. Heraus kamen dabei unter anderem eine kugelförmige Isolierkanne als weiterer Alfi-Klassiker – und bis heute 70 Designpreise.

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