Die neue Angst vor der Arbeitslosigkeit: Wie Betroffene damit umgehen
Plus Über Jahre mussten sich die meisten Deutschen keinen Sorge um ihre Stelle machen. Doch dann kam Corona. Die Folgen der Pandemie stellen alte Gewissheiten infrage.
Es war an einem Freitag, dem 13., als sie ein ungutes Gefühl bekamen. Eigentlich hätte es in Kloster Holzen eine Tagung geben sollen. Aber dann, eine Stunde vor Beginn, kam ein Anruf. Die erwarteten Gäste sagten, es tue ihnen leid, aber sie könnten nicht kommen. Ansage vom Chef. Der habe alles abgesagt. Wegen des Virus. Diese Stornierung, sagt Beatrice Matic, „war der Moment, an dem sich die Stimmung bei uns gedreht hat. Da war klar: Es läuft in die falsche Richtung.“
Beatrice Matic arbeitet in dem vormaligen Benediktinerkloster in Allmannshofen an der Rezeption. Sie steht für Tausende, die in der Hotellerie und Gastronomie beschäftigt sind. Beziehungsweise waren. Kaum eine Branche hat unter der Pandemie und dem Lockdown derart gelitten. Tag für Tag, Freitag, der 13. Keine Gäste, kein Umsatz. Und das heißt in der Konsequenz: Kurzarbeit, Kündigungen. Die Arbeitslosigkeit im deutschen Gastgewerbe im April stieg um 208 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Laut Bayerischem Hotel- und Gaststättenverband war das die „höchste Steigerung aller Branchen der deutschen Wirtschaft“. Auch bei der Kurzarbeit sind die Zahlen heftig: Waren im Februar deutschlandweit 173 in Kurzarbeit, wurden im März und April für über eine Million Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Und das sind nur die Zahlen aus einer Branche. Am Mittwoch hat die Bundesagentur für Arbeit ihre Mai-Statistik veröffentlicht. Völlig untypisch für die Jahreszeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum April noch einmal um 169.000 Menschen auf 2,813 Millionen gestiegen. Immer mehr Deutsche machen sich folglich Sorgen um die Zukunft ihres Jobs.
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