EU-Kommission ermittelt bei Krebs-Arznei
Wurden zu hohe Preise verlangt?
Wegen des Verdachts überhöhter Preise für fünf lebenswichtige Krebsarzneien hat die EU-Kommission eine offizielle Untersuchung gegen den südafrikanischen Hersteller Aspen Pharma eingeleitet. Man habe Hinweise auf Preiserhöhungen von zum Teil mehreren hundert Prozent, teilte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit. Um die Erhöhung durchzusetzen, soll Aspen in einigen EU-Ländern gedroht haben, die Mittel vom Markt zu nehmen. In bestimmten Fällen habe sie dies sogar getan.
Es geht um die Wirkstoffe Chlorambucil, Melphalan, Mercaptopurin, Tioguanin und Busulfan, die etwa zur Behandlung von Blutkrebs eingesetzt werden. Verschwänden die Mittel zeitweise vom Markt, hätten Ärzte weniger Behandlungsoptionen für die oft tödlichen Krankheiten. Die Kommission hat den Verdacht, dass eine marktbeherrschende Stellung missbraucht worden sein könnte. Es ist das erste derartige EU-Verfahren wegen zu hoher Preise in der Pharmaindustrie. (dpa)
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