EU führt neue Regeln für Küchengeräte ein
Erst Glühbirnen, dann Staubsauger – und jetzt führt die EU auch für Küchengeräte neue Regeln ein. Was das für Verbraucher heißt.
Ob Bohnensuppe oder Schnitzel: Ab heute wird das Mittagessen billiger – vorausgesetzt es wird mithilfe der neuen Geräte zubereitet, die von heute an in den Handel kommen. Denn die EU hat zu einer neuen Runde im Kampf gegen Energiefresser ausgeholt. Betroffen sind dieses Mal Backöfen, Kochfelder sowie Dunstabzugshauben. Doch wenn der Kunde heute ein Elektrofachgeschäft betritt, wird er nur wenige Änderungen bemerken. Der Handel darf vorhandene Produkte erst noch abverkaufen, ehe er die neuen in die Auslage stellen muss. Die sind dann – wie schon Kaffeemaschinen, Fernseher, Drucker, Computer und Waschmaschinen – mit dem bekannten Label gekennzeichnet, das Auskunft über die Energieeffizienz-Klassen gibt.
Backofen: Sparpotenzial von bis zu 180 Euro
Eine Umrüstung würde sich nach Auskunft der Europäischen Kommission allerdings durchaus lohnen. So spare der Benutzer eines gasbetriebenen Backofens auf die gesamte Lebensdauer des Gerätes bis zu 180 Euro. Ein Elektrobackofen der Klasse A+ senkt die Ausgaben im Vergleich zu einem Modell der Stufe D um 230 Euro. Alles zusammengerechnet könnte ein Haushalt mit neuer Ware pro Jahr etwa 50 Euro Energiekosten einsparen: zehn bis 15 Euro bei den Öfen, 15 bis 20 Euro bei Kochfeldern und 15 Euro bei Dunstabzugshauben.
Die Neuregelung ist ein Ergebnis der Ökodesign-Richtlinie. Mit ihr hatten sich die Mitgliedstaaten verpflichtet, schrittweise alle energieintensiven Geräte überprüfen zu lassen und gemeinsam mit dem Handel neue verbrauchsarme Produkte zu entwerfen. Deshalb stehen Hersteller und Einzelhändler auch hinter der Umstellung. Lena Pripp-Kovac, Managerin für Nachhaltigkeit beim Möbelriesen Ikea, sagt: „Haushaltsgeräte sind verantwortlich für einen Großteil des häuslichen Energieverbrauchs. Die Ökodesign-Vorgaben werden die Umstellung auf energieeffiziente Produkte beschleunigen.“
EU betont Versorgungssicherheit
In Brüssel spricht man sogar von Vorteilen für die Versorgungssicherheit. Alleine die Einführung der neuen Öfen, Kochfelder und Dunstabzugshauben werde ab 2020 die CO2-Emissionen in allen 28 Mitgliedstaaten um eine Million Tonnen jährlich senken – das entspräche dem Kohlendioxidverbrauch von 140.000 Menschen. Zudem könne die EU ihren jährlichen Rohöl-Import um fünf Millionen Barrel senken. Diese Menge würde reichen, um 400.000 Haushalte ein Jahr lang zu beheizen.
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