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Siemens-Bilanz
08.11.2018

Entfremdet sich Siemens von Deutschland?

Siemens-Chef Joe Kaeser äußert sich bei der Bilanz-Pressekonferenz nicht nur zum Geschäft, er spricht auch über Politik.
Foto: Christof Stache, afp

Diesen Vorwurf hat der Chef Joe Kaeser häufiger zu hören bekommen. Er sagt: Nein - und nennt Belege. Dennoch ist die Gewerkschaft unzufrieden.

Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich Joe Kaeser nicht beklagen. Er liebt die Medien und sie mögen ihn. Nach Pressekonferenzen beginnt die wahre Pressekonferenz, wenn der Siemens-Chef das Podium verlässt und die Nähe der Reporter sucht, um mit leiser Stimme das Neustes aus Kaesers Welt kund zu tun. So geschieht es auch am Donnerstag in München, nachdem der 61-Jährige zuvor eine bis auf die zuletzt in die roten Zahlen gerutschte Kraftwerkssparte tadellose Bilanz vorgelegt hat.

Als ihn ein Journalist nun fragt, wie er den Absturz des einst Siemens überlegenen US-Konkurrenten General Electric einschätzt, verschwindet das Lächeln aus dem Gesicht des Managers. Er senkt den Kopf etwas und sagt wie ein Vater zu seinen Kindern: Man dürfe nicht arrogant werden. Und dann fügt Kaeser, wohl auch als Ermahnung an sich selbst hinzu: „Pass bloß auf!“

Joe Kaeser gibt sich sehr ernst bei der Pressekonferenz

Der Weckruf verwundert nicht, ist die Industrie-Ikone General Electric doch zu einem Sanierungsfall geworden. Vorbei sind die Zeiten, als sich Siemens-Chefs vorhalten lassen mussten, warum sie nicht so tolle Renditen wie General Electric abliefern. Es gäbe also reichlich Gründe für Kaeser, sich stolz auf die Brust zu klopfen und abfällig über die Amerikaner zu reden. Dazu lässt er sich nicht provozieren, auch wenn der Siemens-Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber 2017 um zwei Prozent auf 83 Milliarden Euro anschwoll und der Gewinn nach Steuern auf hohem Niveau leicht auf etwa 6,12 Milliarden Euro zulegte, ja die Aktionäre gar eine um 0,10 auf 3,80 Euro je Aktie erhöhte Dividende erhalten sollen.

Kaeser streicht natürlich seine Leistungen als Konzern-Lenker heraus, wenn er sagt: „Es ist nun schon das fünfte Jahr infolge, dass wir die Prognose erreichen oder übertreffen.“ Doch gegenüber den tief gefallenen Kollegen von General Electric lässt er Mitgefühl erkennen.

Überhaupt fällt an dem Tag auf, wie sorgsam Kaeser seine Worte wägt, als habe er sich vorgenommen: Heute bloß keine neuen Schlagzeilen provozieren. Ja partout nicht irgendwelche Zahlen nennen, welche personellen Einsparpotenziale das neue Siemens-Veränderungsprogramm haben könnte.

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Siemens-Chef würde wieder gegen Rassenhass sprechen

Als dann ein Reporter spitz anmerkt, das sei ja heute eine eher unspektakuläre Siemens-Pressekonferenz, lässt Kaeser dann doch keinen Zweifel aufkommen, dass er dem Verein für deutliche Aussprache angehört, zu dem sich bekanntlich CSU-Legende Franz Josef Strauß gezählt hatte. Als der Siemens-Boss nämlich gefragt wird, ob er wieder gegen die AfD twitternd sticheln werde, sagt er: „Ich habe mich nie gegen die AfD ausgesprochen.“ Das sei schließlich eine zugelassene Partei. Wer sie wählen wolle, solle das tun.

Dann macht Kaeser deutlich: „Ich habe mich gegen Rassenhass und Ausgrenzung ausgesprochen. Das werde ich wieder tun.“ Er sei dies den Menschen schuldig, die zu ihm aufschauten. Der Manager betont hier seine gesellschaftliche Verantwortung. Bekanntlich hatte Kaeser Alice Weidel, AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, via Twitter massiv attackiert: „Lieber Kopftuch-Mädel als Bund Deutscher Mädel. Frau Weidel schadet mit ihrem Nationalismus dem Ansehen unseres Landes in der Welt. Da, wo die Haupt-Quelle des deutschen Wohlstands liegt.“

Und der Siemens-Chef lässt auch erahnen, wie sehr er mit sich gerungen haben muss, die Reise nach Saudi-Arabien zu dem dort stattfindenden Investoren-Forum abzusagen. Schließlich lockten hier Großaufträge. Der Fall des ermordeten saudischen Regimekritikers Dschemal Kaschoggi habe ihn aber zum Hierbleiben animiert.

Absage der Saudi-Arabien-Reise hängt Kaeser noch nach

Dennoch wirkt Kaeser nach wie vor zerrissen, was das Geschäftemachen mit einem Land wie Saudi-Arabien betrifft: Denn dort erzielte Großaufträge sicherten auch Arbeitsplätze in Deutschland, gibt er zu bedenken. Zuletzt war im Siemens-Heimatland verstärkt der Vorwurf aufgekommen, der Konzern entfremde sich von Deutschland. Darauf von unserer Redaktion angesprochen, stellt Kaeser klar: „Wir wollen uns nicht von Deutschland entfremden.“

Als Beleg verweist er darauf, dass von den 2017 weltweit fast 41.000 neu entstandenen Arbeitsplätzen 4700 in Deutschland geschaffen wurden. Ein Blick in die Siemens-Bilanz offenbart allerdings, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland von 2017 auf 2018 um rund 1000 auf etwa 117.000 zurückgegangen ist.

Damit arbeitet nicht mal mehr ein Drittel aller 379.000 Siemensianer im Ursprungsland des Konzerns. Auf die Fakten antwortet Kaeser mit einer anderen Zahl: So seien zwei Drittel der Aufwendungen für die Forschung von rund 5,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nach Deutschland geflossen.

Und ob China oder Indien: Die Regierungen solcher wichtigen Länder, argumentiert der Siemens-Chef, forderten bei Auftragsvergaben als Gegengeschäft die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort. Dennoch sagt IG-Metall-Vorstand und Siemens-Aufsichtsrat Jürgen Kerner unserer Redaktion: „Siemens muss mal wieder die Fertigung für eine ganz neue Technologie oder ein neues Produkt in Deutschland ansiedeln.“

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