Erneut Warnstreiks bei der Post
Seit Anfang April herrschte österlicher Frieden im Tarifkonflikt bei der Post. Doch die jüngste Verhandlungsrunde brachte keine Ergebnisse. Prompt kommt es wieder zu Warnstreiks.
Der Frieden hielt nur zwei Wochen: Nach einer Streikpause über Ostern gehen die Warnstreiks bei der Deutschen Post in Bayern weiter. Die Gewerkschaft Verdi rief am Donnerstag rund 100 Mitarbeiter im Briefzentrum Nürnberg dazu auf, die Arbeit vorübergehend niederzulegen. Betroffen davon sind Infopost-Sendungen sowie die Werbesendung "Einkauf Aktuell", wie Verdi am Donnerstag mitteilte. "Die Zustellung von ca. 600 000 Sendungen in Mittelfranken ist damit am Samstag nicht gewährleistet."
Am Vortag war die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Post und Verdi ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft fordert die Verkürzung der Wochenarbeitszeit für die rund 140 000 tariflich bezahlten Mitarbeiter der Post von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Auf diesem Wege sollen die Beschäftigten dafür entschädigt werden, dass die Post mit der Gründung von regionalen Gesellschaften in der Paketzustellung nach Gewerkschaftsansicht vertragliche Vereinbarungen gebrochen hat. In den neuen Gesellschaften wird weniger gezahlt als der Haustarif.
Der Konzern hatte vorgeschlagen, die wöchentlichen Arbeitszeiten über eine individuelle Spreizung von 34 bis 41 Stunden neu zu regeln. Allerdings pocht das Unternehmen darauf, erst dann über einen Lohnausgleich zu verhandeln, wenn die Gehaltsforderung von Verdi für die anstehende Entgelttarifrunde auf dem Tisch liegt. Verdi wies diesen Vorschlag als nicht verhandlungsfähig zurück. Die nächste Runde haben die Tarifpartner für den 27. und 28. April angesetzt.
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