Experte Felbermayr hält Risiken der Iran-Krise für Deutschland für überschaubar
Der Präsident des deutschen Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Gabriel Felbermayr sagt, Deutschland habe sich vom Öl aus dem Nahen Osten unabhängig gemacht.
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet von der eskalierenden zwischen den USA und dem Iran kein unkalkulierbares Risiko für die deutsche Wirtschaft. „Wenn sich die Situation nicht weiter verschlimmert, wird der volkswirtschaftliche Schaden für Deutschland überschaubar sein“, sagte der IfW-Präsident Gabriel Felbermayr unserer Redaktion. „Deutschland hat sich vom Öl aus dem Nahen Osten weitgehend unabhängig gemacht“, betonte der Ökonom. „Die Produktivität mit der wir heute Öl einsetzen hat sich im Vergleich zu den siebziger Jahren verdreifacht“, fügte er hinzu.
Sollte es in der Region zu einem neuem Golfkrieg kommen, hätte dies jedoch auch für die deutsche Wirtschaft zu spürbare Folgen: „Würde der Ölpreis im Falle eines Krieges stark ansteigen, würde das Spuren im Wachstum hinterlassen“, sagte der IfW-Chef. „Das Wachstum in Deutschland ist derzeit nicht sonderlich robust“, fügte er hinzu. „Schwellenländer wie Indien, die Türkei und Südafrika würde ein starker Anstieg des Ölpreises noch härter treffen, worunter wieder der deutsche Export leiden würde“, erklärte der Kieler Institutschef.
Commerzbank-Chef Krämer sieht kaum Auswirkungen auf deutsche Konjunktur
Auch der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, sieht derzeit kaum Risiken für Wirtschaft und Verbraucher. „Wenn es beim Säbelrasseln bleibt, hat das keine Auswirkungen auf die Konjunktur“, sagte er der Zeitung. „Das haben wir in den letzten 30 Jahren gesehen.“
Laut seiner Faustformel könne man ausrechnen, wie stark die Spritpreise bei Anstieg des Ölpreises klettern. Kostet das Fass Öl über einen längeren Zeitraum fünf Dollar mehr, verteuert sich demnach Super-Benzin um rund drei Cent je Liter. Für Diesel werden rund 2,5 Cent mehr fällig.
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