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Finanzen
27.05.2021

Mit E-Brokern entdecken junge Leute die Börse für sich

Trade Republic wird mit vier Milliarden bewertet.
Foto: Christoph Dernbach, dpa

Unternehmen wie Trade Republic wollen die Geldanlage einfach und billig machen. Doch das Geschäftsmodell hat Tücken – und den Anbietern droht Ärger mit der EU.

Die Börse boomt. Erst am Dienstag hat der Dax wieder ein neues Rekordhoch erreicht. Die große Party wird vom Neustart der Wirtschaft nach der Krise angetrieben. Doch auch der Mangel an rentierlichen Anlagen und der für viele Bankkunden unerfreuliche Trend, dass immer mehr Institute Negativzinsen verlangen, führen dazu, dass die Zahl der Aktionäre ebenfalls rasant steigt. Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts sparten 2020 rund 2,7 Millionen Menschen mehr in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierten ETFs als ein Jahr zuvor.

Über eine Million dieser neuen Aktionäre sind jünger als 40 Jahre. Und wenn sie ihr Geld an die Börse tragen, dann tun sie das immer seltener über eine herkömmliche Bank oder Online-Bank. Trade Republic heißt einer der Stars im digitalen Finanzgeschäft. Das 2015 in Berlin gegründete Unternehmen gilt mit geschätzt vier Milliarden Euro als wertvollstes Start-up in Deutschland – und hat in den vergangenen Monaten einen wahren Kundenansturm erlebt. Genaue Zahlen behielt man lange Zeit lieber für sich. Doch vergangene Woche hat Trade Republic den Einstieg weiterer Geldgeber verkündet. Über 700 Millionen Euro investieren eine Reihe von Wagniskapitalgebern unter der Führung des US-Spezialisten Sequoia. Klar ist nun aber auch: Über eine Million Kunden verwenden mittlerweile die Trade-Republic-App, und das Unternehmen mit eigener Banklizenz und gut 400 Mitarbeitern verwaltet bereits mehr als sechs Milliarden Euro Kundengelder.

Noch nie waren Informationen so leicht verfügbar

Marco Gerst ist einer dieser Kunden. Er gehört der Generation der um die Jahrtausendwende Geborenen an, die von Marktforschern gerne mit dem Etikett „Millennials“ versehen wird. Mit 17 Jahren und etwas Geld von der Oma hat er 2018 seinen ersten ETF-Sparplan bei einer Internet-Bank eröffnet. Wohl keine Generation vorher kam so leicht und völlig kostenlos an Informationen zu den Themen Börse und Finanzen. Gerst hat das fleißig genutzt und sich dann entschlossen, andere Menschen auf seinem Weg des Lernens mitzunehmen. Finanzeule heißt der Blog, den er dazu ins Leben gerufen hat und auf dem er regelmäßig verrät, worin er investiert – und wie es ihm dabei ergeht.

Natürlich kennt auch Gerst Trade Republic, er hat das Angebot in einem Artikel getestet und auch kritisch bewertet. Gerst hat, wie er auf Nachfrage betont, keine Partnerschaft oder Werbeverträge mit dem Unternehmen. Er bekommt aber eine Provision, wenn seine Leser über einen Link auf das Angebot von Trade Republic gelangen und dort ein Depot eröffnen.

„Für viele junge Leute ist eine klassische Bank gefühlt ganz weit weg. Trade Republic macht ihnen alles sehr einfach: Die Identitätsprüfung zur Depoteröffnung läuft per Video, das Konto ist komplett kostenlos und jede Transaktion kostet nur einen Euro. Es ist eine sehr einfache Möglichkeit, ganz schnell an die Börse zu kommen“, sagt Gerst. Aber er warnt auch vor den Nachteilen. „Ich habe schon gemerkt, dass der Reiz groß ist, kurzfristig in Aktien rein- oder rauszugehen. Das geht in Richtung Spekulation. Man sitzt auf dem Sofa, kann auch außerhalb der normalen Börsenzeiten handeln und für einen Euro Gebühr ist man schnell mal verführt zu klicken“, erklärt Gerst weiter.

Orderprovisionen und Depotgebühren entfallen

Das ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells. Mit Trade Republic kann man ausschließlich über das Smartphone handeln. Der Kunde zahlt weder Orderprovisionen noch Depotgebühren, dafür wird pro Transaktion eine Fremdkostenpauschale in Höhe von einem Euro fällig, unabhängig vom Umfang der Order. Das heißt: Damit die Sache sich rentiert, muss möglichst viel gehandelt werden.

Sascha Straub, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern, sieht Neobroker wie Trade Republic als zweischneidiges Schwert. „Heftiges Handeln, also viele Käufe und Verkäufe, sind schlecht für die Rendite, weil sich dann auch niedrige Transaktionskosten summieren. Auch das Handeln außerhalb der üblichen Börsenzeiten ist teurer. Und Verbraucher sollten auf jeden Fall darauf achten, dass für das nötige Verrechnungskonto bei einem Neobroker keine Negativzinsen verrechnet werden. Denn das gibt es teilweise auch schon.“

Bei Neobrokern lassen sich bereits kleine Beträge anlegen.
Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

Einsteigern rät er weiter zum klassischen Weg an die Börse über eine Bank oder Direktbank. Ein Kostenvergleich sei auch da definitiv sinnvoll. Aber Neobroker böten keinerlei Beratung und die Transaktionen liefen häufig nur über einen Handelsplatz. Das kann Geld kosten, weil Papiere nicht überall zum gleichen Preis gehandelt werden. „Neobroker sind interessant für erfahrene Aktionäre und zum Sammeln von Erfahrungen. Aber auch dann sollte man nur mit einer Summe reingehen, die man komplett verlieren kann, ohne in ernsthafte finanzielle Probleme zu geraten“, sagt Straub.

Geldanlage erinnert an Computerspiel

Dass die Geldanlage über Neobroker in vielen Teilen eher an Glücks- oder Computerspiele erinnert, hat auch die EU auf den Plan gerufen. In einer Antwort auf eine Anfrage des CSU-Europaabgeordneten und Finanzexperten Markus Ferber schreibt EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness, man beobachte die Branche und lasse diese Aspekte wie auch den Umgang mit Kundendaten und die Qualität der Beratung in die geplanten Konsultationen zur Reform der Gesetzgebung einfließen.

Ferber fordert im Gespräch mit unserer Redaktion Nachbesserungen: „Für neue Anbieter müssen die gleichen Regeln gelten wie für etablierte Banken, egal auf welchem Vertriebsweg die Geschäfte abgewickelt werden.“ Kleine Genossenschaftsbanken oder Sparkassen vor Ort dürften bestimmte Produkte ohne Beratung gar nicht verkaufen. Das müsse für alle gelten, da man im Zweifel schnell viel Geld verlieren könne. Auch die Suchtgefahr sei nicht zu unterschätzen: „Man will Verluste reinholen oder eine Glückssträhne fortsetzen, das sind bekannte Prinzipien. Doch an der Börse geht es um reales Geld.“

Lesen Sie dazu auch: Trade Republic bietet Anlegern zwei Prozent Zinsen auf nicht-investiertes Guthaben an.

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