Versicherungswirtschaft lehnt Pflichtversicherung gegen Extremwetterschäden ab
Braucht es angesichts der zunehmenden Zahl von Wetterkatastrophen eine verpflichtende Gebäudeversicherung? GDV-Hauptgeschäftsführer Asmussen sieht das kritisch.
Die deutsche Versicherungswirtschaft spricht sich trotz der jüngsten Extremwetter-Katstrophen eine verpflichtende Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden aus. „Eine Pflichtversicherung als singuläres Instrument gegen Elementarschäden lehnen wir ab“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft Jörg Asmussen unserer Redaktion. „Eine solche Pflicht nimmt Hausbesitzern und Unternehmen den Anreiz, gegen Flut- und andere Extremwetterrisiken vorzusorgen“, erklärte der Verbandsvertreter. „Das könnte dazu führen, dass entweder für die Versicherungsnehmer die Prämien unbezahlbar hoch oder am Ende die Risiken für die Versicherer untragbar groß werden“, warnte er.
Unter welchen Umständen eine Pflichtversicherung für Asmussen denkbar wäre
„Eine Pflichtversicherung kann nicht die Kosten der fehlenden Klimafolgenanpassung schultern“, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer. „Sie wäre allenfalls dann sinnvoll, wenn sie in ein neues Gesamtkonzept für Flächen- und Bauplanung sowie den Katastrophenschutz eingebunden wäre“, fügte Asmussen hinzu. Außerdem müsste eine solche obligatorische Versicherung mit Präventionspflichten für Versicherte, risiko-adäquaten Prämien oder einer staatlich Rückversicherung verknüpft werden. Hierfür gebe es Beispiele in anderen europäischen Ländern.
Politiker wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann fordern angesichts der Hochwasserkatastrophen wie jüngst im Westen Deutschlands seit langem eine verpflichtende Elementarschadenversicherung für alle Gebäudebesitzer.
Die Diskussion ist geschlossen.
Das war doch klar!
Dann würde der Gesetzgeber nämlich Regelungen einbauen, die dann der Versicherungsbranche Einiges erschwert:
- Die Prämien müßten in Grenzen bleiben und bei den (nahezu jährlichen) Erhöhungen strengere Massstäbe angelegt werden?
- Bei 2 kleinen oder größeren Schäden dem Versicherten zu kündigen, oder mit >100% erhöhten Versicherungsprämien zu drohen?
- Bei der Versicherungsfall-Abwicklung würden strengere Maßstäbe angelegt und nicht - wie (durch TV-Reporte recherchiert) generell mal abgelehnen - man hat ja ein Büro voll Juristen - um nach langer "Quälerei", dem Versicherten einen billigen Vergleich aufzudrängen.
Um gegen die Versicherung von vielen Millionen weiterer Kunden zu sein - müssen schon kräftige Gegenargumente drücken?
Wie schon beschrieben, wäre der Staat mit als Sicherer von der Partie und dann gehen so manche Praktiken nicht mehr so leicht - obwohl ja einschlägige Gesetze - wie man hört - direkt von den Akteuren geschrieben werden , wie in einer "ordentlichen" Lobbykratie halt üblich .... :-)