Geschäftsführer Robertz verlässt Weltbild
Neue Unruhe bei der Augsburger Weltbildgruppe. Nur sieben Wochen nach seiner Ernennung hat Gerd Robertz die Geschäftsführung des angeschlagenen Handelskonzerns wieder verlassen.
Nach Informationen unserer Zeitung soll es "strategische Differenzen" mit den Gesellschaftern Droege Group und Arndt Geiwitz bei der Neuausrichtung des Unternehmens gegeben haben.
Robertz war bei Weltbild für die Bereiche Markt und Vertrieb verantwortlich
Der 47-Jährige war in der dreiköpfigen Weltbild-Geschäftsführung für die Bereiche Markt und Vertrieb verantwortlich. Seine Kollegen Sikko Böhm und Patrick Hofmann bleiben im Amt. Böhm, der aus der Droege Group stammt, soll die Aufgaben von Robertz übernehmen. Nach Informationen aus Mitarbeiterkreisen wird das Ausscheiden von Robertz als schlechtes Zeichen für eine erfolgreiche Fortführung von Weltbild bewertet. Vor allem ihm war zugetraut worden, die Prozesse des Unternehmens effizienter zu gestalten, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.
Robertz gilt als Experte für Multichannel-Marketing. Seit 2007 führt er als Geschäftsführer erfolgreich Bücher.de, eine weitere Beteiligung der Droege Group mit Sitz in Augsburg.
Zuletzt hatten der Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi dem Hauptinvestor Droege Group schwere Vorwürfe gemacht. "Wir wurden von vorne bis hinten belogen, Droege plant keinen langfristigen Invest", hieß es in einem Flugblatt, nach dem bekannt wurde, das etwa 200 zusätzliche Entlassungen bevorstehen. Im Januar 2014 hatte die Weltbild-Gruppe Insolvenz angemeldet. Im August 2014 hatten die Droege Group und Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz als Vertreter der Gläubiger das Unternehmen übernommen. AZ
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