
Bahn-Krimi spitzt sich zu: Startet Go-Ahead ohne die Züge aus der Schweiz?

Plus Die Gespräche zwischen dem Bahnbetreiber Go-Ahead und dem Hersteller Stadler aus der Schweiz bringen keine Einigung. Die Angst vor Industriespionage bleibt. Das könnte Folge für das Allgäu haben.

Im bayerisch-britisch-schweizerisch-russischen Eisenbahn-Krimi ist der Zug für eine Beilegung des heftigen Streits vorerst abgefahren. Die mit Spannung erwarteten Gespräche zwischen dem Schweizer Zug-Hersteller Stadler Rail AG und dem britischen Bahnbetreiber Go-Ahead brachten keine Einigung. Wie unsere Redaktion am Donnerstag aus Verhandlungskreisen erfuhr, ist die Lage nach wie vor festgefahren.
Die Schweizer beharren demnach weiter darauf, dass Go-Ahead die bei Stadler bestellten 22 Züge für das Allgäuer Netz nicht von der im Schweizerischen Zug sitzenden Tochterfirma eines russischen Eisenbahnherstellers in Langweid bei Augsburg warten darf. Die Stadler-Verantwortlichen beschwören also einen Fall von Industrie-Spionage durch die Russen herauf. Darüber hatte unsere Redaktion exklusiv berichtet. Aus Sicht der Schweizer liegt hier im globalisierten Wirtschaftsspiel ein Tabubruch vor.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wenn man schon so große Angst hat, dass diese Schweizer Züge "ausspioniert" werden könnten (noch dazu von einer im Heimatland in Zug/CH sitzenden Firma!), dann sollte Stadler doch einen Wartungsvertrag mit abschließen oder zwingend im Kaufvertrag mit vereinbaren. Die Techniker müssten halt dann zur Wartung jedes Mal nach Langweid anreisen, wobei die Frage wäre, ob diese Stadler Züge um soviel technisch anders/besser wären, als die der Mitbewerber.
In solchen Fällen wird der Wartungsstandort vom Vertragspartner betrieben und hat entsprechendes Personal vor Ort. Es ist sozusagen eine Niederlassung mit eigenem Personal.
Einfach so einen Wartungsvertrag abschließen geht nicht, da hier sehr wahrscheinlich eine Ausschreibung benötigt wird und bekanntlich entscheidet der Kunde nach dem Preis.
Natürlich kann Stadler im Zuge des Verkaufs ein entsprechendes Angebot zur Wartung machen, aber der Kunde muss es nicht annehmen.
Ohne die Vertragsdetails zu kennen wird es schwierig einen Einblick in die Hintergründe zu bekommen.
Vielleicht kann die AZ bei einem der Vertragspartner einen Einblick in die Verträge über den Kauf der Züge erhalten und so in Erfahrung bringen, ob es für die Instandhaltung der Züge irgendwelche Einschränkungen gibt. Anhand dessen könnte man etwas Licht ins Dunkel bringen. Wenn z.B. seitens Hersteller ein Passus existiert, der bestimmte Anbieter ausschließt, wäre hier durch die Vergabe der Wartung durch GoAhead Bayern an die deutsche Tochter von TMHI der Fehler klar bei GoAhead zu suchen.
Also AZ, klemmt euch hinter die Geschichte und recherchiert ein bisschen. Endlich mal ein bisschen Abwechslung zur ständigen Berichterstattung über Corona ;-)