Google und IBM nähren Hoffnung auf Erholung
New York (dpa) - Neue Hoffnungszeichen in der IT-Branche: Mit überraschend starken Quartalszahlen haben der Computer-Gigant IBM und der Internet-Riese Google die Erwartungen einer Erholung weiter angeheizt.
"Das Schlimmste der Rezession liegt hinter uns", sagte Google-Chef Eric Schmidt am Donnerstagabend. Der Suchmaschinen-Konzern will nun mehrere tausend Mitarbeiter einstellen und plant Übernahmen. Auch IBM-Chef Sam Palmisano hob den Daumen: "Wir sind für 2009 optimistisch."
IBM gilt wegen seiner breiten Palette von Computern über Software bis hin zu Service als Gradmesser für die IT-Branche. Google verdient sein Geld ganz überwiegend mit Anzeigen. Der Suchmaschinen-Riese ist daher ein Barometer für den Internet- und Werbesektor.
IBM erhöhte nach einem Gewinnplus die Prognose für das Gesamtjahr. Im dritten Quartal kletterte der Überschuss stärker als erwartet um fast 14 Prozent auf mehr als 3,2 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro). Bessere Gewinnmargen glichen den Umsatzrückgang von knapp sieben Prozent auf 23,6 Milliarden Dollar aus.
Google toppte mit einem kräftigen Wachstum ein weiteres Mal die Schätzungen der Experten. Der Überschuss kletterte um 27 Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf rund 5,9 Milliarden Dollar.
Die Anleger reagierten unterschiedlich: Während die Google-Aktie im nachbörslichen US-Handel deutlich im Plus lag, kam IBM unter Druck. Der Google-Aktienkurs war im Jahresverlauf bereits um 72 Prozent gestiegen.
Die Zahl der Klicks auf Anzeigen bei Google, für die der Konzern Geld von den Werbekunden bekommt, stieg um 14 Prozent. Auf dem Höhepunkt der Krise hatte sich dieses Wachstum klar verlangsamt. Doch Schmidt schränkte ein, das Tempo der Erholung sei noch ungewiss.
Auch der weltgrößte Chiphersteller Intel hatte bereits am Dienstag mit seinen Zahlen die Markterwartungen übertroffen. Besonders der Intel-Ausblick nährte die Hoffnung auf eine Erholung der IT-Branche.
Noch unsicher ist die Zukunft dagegen für Intels Hauptrivalen: Der krisengeplagte US-Chipbauer Advanced Micro Devices (AMD) steckt weiter in der Verlustzone. Mit den Zahlen für das dritte Quartal schlug sich AMD aber immerhin weniger schlecht als befürchtet.
Der AMD-Verlust sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 128 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel erneut um 22 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Dollar, wie AMD am Donnerstagabend bekanntgab. Die Aktie fiel deutlich.
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