Gute Konjunkturdaten lassen Kurse steigen
Frankfurt/Main (dpa) - Parallel zu guten Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Welt sind die Kurse an den wichtigsten Börsen am Donnerstag teils deutlich gestiegen. Der deutsche Aktienindex Dax zog zwar nicht ganz mit, sprang aber locker über die 6000-Punkte-Marke und legte bis zum Nachmittag immerhin 0,80 Prozent auf 6041 Zähler zu.
Zuvor hatten die Börsen in New York und Tokio für glänzende Vorgaben gesorgt.
Positive Stimmung brachten Nachrichten aus Außenhandel und Industrie: Im Mai 2010 legten die Ausfuhren auf Jahressicht so deutlich zu wie seit zehn Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bei den Importen gab es sogar das stärkste Plus seit Januar 1989. Gleichzeitig fuhren die Unternehmen ihre Produktion überraschend stark hoch.
Dazu passen neue Daten des Internationalen Währungsfonds IWF, wonach die Weltwirtschaft dank der Zugpferde China und Indien schneller als bislang angenommen wächst. Der IWF hob seine Prognose am Donnerstag um 0,4 Punkte auf 4,6 Prozent an. Ein erneuter Konjunktursturz sei unwahrscheinlich. Für die Eurozone besserten sich die Aussichten allerdings nicht.
Den Donnerstagshandel eröffnete die Börse in Tokio mit kräftigen Kurssprüngen. Angetrieben von der Mittwochs-Rallye der Wall Street legte der Nikkei 225 um 2,76 Prozent zu und schloss 256 Punkte höher bei 9535,74 Zählern. In New York hatte ein positiver Ausblick des Finanzdienstleisters State Street zuvor für einen Sprung von mehr als 2,8 Prozent auf über 10 000 Punkte gesorgt.
In Frankfurt legte der MDax am Donnerstag 0,96 Prozent auf 8182 Punkte zu, der TecDax gewann 1,66 Prozent auf 768 Punkte. Unter den Anlegern machte sich Hoffnung auf milde Ergebnisse der europäischen Belastungstests ("Stresstests") breit, deren Ergebnisse am 23. Juli veröffentlicht werden sollen. Finanztitel knüpften an ihre Gewinne des Vortags an: Die Aktien der Deutschen Bank waren mit plus 3,38 Prozent auf 49,07 Euro der größte Gewinner im Dax. Papiere der Commerzbank gewannen ebenfalls 0,69 Prozent auf 6,255 Euro.
Börsianer blickten zudem mit Optimismus auf die anstehende US- Berichtssaison, die am Montag traditionsgemäß vom Aluminiumkonzern Alcoa eröffnet wird. "Der Raum für Überraschungen nach oben ist anscheinend wieder vorhanden", beurteilte Marktstratege Stefan Riße von CMC Markets die jüngste Kursentwicklung.
Der Euro legte am Donnerstag weiter zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2660 Dollar fest (Mittwoch: 1,2567). Der Dollar kostete damit 0,7899 (0,7957) Euro.
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