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  3. Hannover Messe: Professor Sami Haddadin ist der Roboter-Flüsterer

Hannover Messe
03.04.2019

Professor Sami Haddadin ist der Roboter-Flüsterer

Manchmal zieht auch ein junger Wilder wie Sami Haddadin eine Krawatte an. Er schreibt Roboter-Geschichte.

Der Robotik-Experte Sami Haddadin ist 38 Jahre alt und schon ein Star. Er hat Robotern Gefühle eingehaucht und will sie Sehen lehren. Ein Porträt.

Sami Haddadin lächelt und greift sich Block und Kugelschreiber des Fragestellers, um mathematische Kurven aufzuzeichnen. Der Professor spricht ehrfürchtig von dem Erkenntnisblitz, der ihm nachts zuteilwurde. Der Inhaber des Lehrstuhls für Robotik und Systemintelligenz an der Technischen Universität München deutet auf der Hannover Messe auf einen Bildschirm. Dort sind von ihm entwickelte Roboter auf Werkbänken montiert. Wie auch einer ihrer Gefährten vor Ort auf der weltgrößten Industrieschau versuchen sie live einen Schlüssel in einen Schließzylinder einzuführen. Aber das ist doch eher eine leichte Aufgabe?

Haddadin schüttelt den Kopf. „All diese Roboter haben jedoch noch nie versucht, einen Schlüssel in ein Schloss zu bekommen.“ Die gelenkigen, weißen Roboterarme bewegen sich also auf Neuland, wie Kanzlerin Angela Merkel sagen würde. Was den 38-jährigen deutschen Roboter-Star so euphorisch wirken lässt, ist die Tatsache, dass in der Roboterschule jedes Gerät vom anderen lernt. „Hier geht es um kollektive Erkenntnis“, meint Haddadin fast schon philosophisch. Wenn ein Roboter also etwa im falschen Winkel behutsam auf das Schloss langsam zufährt, teilt er seinen Misserfolg mit allen Kollegen. Es kommt nun künstliche Intelligenz ins Spiel. In der Gruppe lernt es sich besser und schneller. „Und die Roboter hören im Vergleich zu manchen Menschen auch zu“, meint Haddadin schmunzelnd. Im Umkehrschluss heißt das: In der Roboterschule dürfte der Lernerfolg größer sein als in manch menschlicher Schule.

Internationale Elite-Unis wollten Haddadin verpflichten

Das könnte ein neuer wissenschaftlicher Coup des Überfliegers werden, der sich für München entschieden hat, obwohl ihn Spitzen-Unis in den USA wie Stanford oder das Massachusetts Institute of Technology gejagt haben. Haddadin sagt aber im Gespräch mit dieser Redaktion: „Ich bin angetreten, um zu zeigen, dass man hier in Deutschland wirtschaftlich Roboter fertigen kann.“ Auch fühlt sich der dreifache Vater der Region verbunden. Ursprünglich stammt er aus Neustadt am Rübenberge nahe Hannover. Er ist der Sohn eines jordanischen Arztes und einer finnischen Krankenpflegerin. Ehe der Wissenschaftler 2018 in München Direktor der Munich School of Robotics and Machine Intelligence und Lehrstuhlinhaber für Robotik und Systemintelligenz wurde, war er in jungen Jahren seit 2014 Professor in Hannover.

Dabei wirkt der Roboter-Superstar, der Sneakers zum Anzug trägt, nicht abgehoben, obwohl er mit Mitstreitern – darunter seinem Bruder Simon – den Deutschen Zukunftspreis von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bekommen hat. Zuletzt wurde ihm noch der Leibnizpreis zugesprochen. Es fehlt nur noch der Nobelpreis.

Haddadin wird mit Auszeichnungen überhäuft, weil es ihm gelungen ist, kleine Roboter zu entwickeln, die enorm feinfühlig im Umgang mit Werkstücken und dem Menschen sind. Wenn also ein solch einfach zu bedienender Roboterarm auf eine Hand trifft, verletzt er diese nicht. Das auf den Namen „Panda“ hörende Gerät geht sanft mit allem um.

Roboter-Flüsterer Haddadin nennt seine Kreaturen denn auch softe Roboter. „Es kommt auf die Genauigkeit und Nachgiebigkeit bei der Kraftausübung an“, doziert er. Der Professor hat seinen Schöpfungen das „Spüren beigebracht“. Natürlich können die Apparate dank Kameratechnik längst die Außenwelt wahrnehmen. Doch Haddadin will sie lehren, „richtig zu sehen“, also diesen Sinn mit den Bewegungen zu koordinieren.

Haddadins Roboter werden in Durach gebaut

Was inspiriert einen solchen Spitzenforscher? Kommen ihm die besten Einfälle nachts im Labor? Haddadin lädt seine Kreativitätsbatterien auch zu Hause auf, wenn er seinen drei Kindern zuschaut und ihre Bewegungsabläufe beobachtet. Erkenntnisse daraus fließen in die Weiterentwicklung seiner Roboter ein. Diese werden übrigens in Durach bei Kempten von einem Partner des hinter den Panda-Robotern steckenden Münchner Unternehmens Franka Emika gebaut. An der Firma ist Haddadin wie sein Bruder beteiligt. Im vergangenen Jahr ging das Geschäft so richtig los.

Das Roboter-Unternehmen mit Hauptsitz in München und rund 110 Mitarbeitern hat bisher über 2000 Systeme für 15.000 Euro aufwärts verkauft. Und hier kommt der Partner Voith aus Heidenheim in Baden-Württemberg ins Spiel. Der Maschinenbauer ist bei Franka Emika eingestiegen und hat ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem aufstrebenden Roboterbauer gegründet. Voith kümmert sich um den weltweiten Verkauf und den Service. Aus Augsburger Sicht ist das pikant, denn die Heidenheimer waren einst Großaktionär von Kuka. Als aber der chinesische Haushaltsgeräte-Konzern Midea 115 Euro pro Aktie des Roboterbauers bot, wurden die Voith-Männer schwach und verkauften ihre Anteile. Nach Berechnungen des Handelsblatts brachte ihnen das einst rund 1,2 Milliarden Euro ein.

Wie viel Geld Voith in Franka Emika gesteckt hat, wollte auf der Hannover Messe keiner sagen. Doch dort wurde deutlich, warum die Augsburger wirtschaftlich zuletzt schlechter abgeschnitten hatten, was wohl auch zum Abtritt des früheren Konzern-Chefs Till Reuter geführt hat. So muss sich die in diesem Jahr der Hannover Messe fernbleibende Kuka AG, gerade was kleinere Roboter betrifft, immer größerer Konkurrenz erwehren. Der von einem US-Investor aufgekaufte dänische Anbieter Universal Robots sieht sich bei den kleinen Geräten als Marktführer. Das erst 2008 gegründete Unternehmen ist mit über 31000 solch verkaufter Roboter demnach auch an Kuka vorbeigezogen.

Auf dem Stand des Robotergreifer-Produzenten Schunk aus dem baden-württembergischen Lauffen am Neckar stehen all die kleinen Roboter nebeneinander. Doch was macht FC-Augsburg-Co-Trainer Jens Lehmann hier? Die Sache klärt sich in Hannover rasch auf und hat mit seinem Vorleben als Torhüter zu tun. Was Schunk und den Fußballer verbindet, ist „sicheres, präzises Greifen und Halten“. So arbeitet Lehmann schon länger als Markenbotschafter des Unternehmens.

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