Für den künftigen Hauptstadtflughafen BER gibt es einen neuen Bau- und Technikchef. Der Bauingenieur Carsten Wilmsen aus München wird im November Jörg Marks auf dem Posten ablösen.
Dies beschloss der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg in Berlin, wie das Unternehmen mitteilte. Wilmsen soll sich um den Ausbau des Flughafens in Schönefeld nach dessen Eröffnung kümmern, die für Oktober 2020 geplant ist. Die Verantwortung für die rechtzeitige Fertigstellung des BER-Hauptgebäudes in Schönefeld liegt weiterhin direkt bei Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Vor allem technische Probleme beim Brandschutz für dieses Gebäude führten mehrmals zu einer Verschiebung des Eröffnungstermins.
Marks hatte bereits im April nach Darstellung des Unternehmens um die Auflösung seines Vertrags zum Jahresende gebeten. Dem waren längere Auseinandersetzungen in der Führung vorausgegangen. Schon 2017 musste Marks die Leitung der Krisen-Baustelle aufgeben.
Wilmsen leitet derzeit am Münchner Flughafen den Geschäftsbereich Immobilienmanagement. Der 50-Jährige war auch als weiterer, vierter Geschäftsführer der Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft im Gespräch. Diesem Vorschlag Lütke Daldrups entsprach der Aufsichtsrat jedoch nicht. Der Technikchef bleibt eine Ebene tiefer angesiedelt.
Wilmsen soll nach Angaben der Flughafengesellschaft den "Masterplan BER 2040" in die Tat umsetzen. Außerdem wird er für das Gebäudemanagement und die IT-Systeme zuständig sein. Als erstes steht der Bau des Terminals T2 an, der in den nächsten Wochen beginnt. Mit einer Kapazität von sechs Millionen Passagieren jährlich soll es das Hauptgebäude ergänzen, um die gestiegene Passagierzahl aufzufangen. Das T2 soll möglichst zusammen mit dem Hauptterminal im Herbst 2020 in Betrieb gehen.
Als nächstes Großprojekt ist dann der Bau des dritten Terminals T3 geplant. Dieses Gebäude ist als Ersatz für den alten Schönefelder Flughafen gedacht, der einstweilen in Betrieb bleibt. T3 soll Schönefeld-Alt bis Ende 2025 ablösen.
Der Aufsichtsrat wollte in der Sitzung am Freitag auch über den Stand der Bauarbeiten am BER beraten. Dazu sollten auch Experten des Tüv gehört werden. Ferner ging es um ein Finanzierungskonzept für den Ausbau des Flughafens nach 2020. Dazu werden neue Darlehen gebraucht, für die der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg als Eigentümer geradestehen müssen. (dpa)
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