Hohe Energiekosten vertreiben Bayer-Konzern ins Ausland
Folgen der Energiewende? Die steigenden Energiepreise drohen offenbar den Chemiekonzern Bayer ins Ausland zu vertreiben.
Steigende Energiekosten und internationale Wettbewerbsfähigkeit scheinen sich für Bayer-Chef Marijn Dekkers nicht zu vertragen. Denn angesichts der beschlossenen Energiewende und damit steigenden Stromkosten muss sich Dekkers überlegen, seine Produktion ins Ausland zu verlagern. Dort seien die Energiekosten geringer.
Das sagte der Konzernchef dem Magazin "Wirtschaftswoche" laut Vorabbericht. "Deutschland wird als Produktionsstandort für die energieintensive Chemieindustrie unattraktiver", beklagte Dekkers. Bayer hat in Deutschland mehr als 36.000 Mitarbeiter. Bereits heute seien die Energiepreise in Deutschland im EU-weiten Vergleich am Höchsten. Man müsse dies bei neuen Investitionen bedenken. Daher liege der Schwerpunkt in der Kunststoff- und Chemiesparte von Bayer schon in China.
Hohe Stromkosten in Deutschland: Auch 1&1-Chef denkt an Wegzug
Ähnlich kritisch äußerte sich "1&1"-Chef Hoffmann. "In Sachen Datenschutz und Datensicherheit ist Deutschland ein Top-Standort, aber leider nicht beim Strom", kritisierte Hoffmann in der "Wirtschaftswoche". "Es gibt zu viele Abgaben, die zu Unrecht den Strompreis erhöhen." Sein Unternehmen beziehe Strom ausschließlich von norwegischen Wasserkraftwerken, müsse aber trotzdem die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zahlen. "Wir subventionieren damit den Bau von Solardächern", sagte Hoffmann. "Somit zahlen wir doppelt." Sein Unternehmen stelle sich deshalb die Frage nach anderen Standorten, "an denen es grünen Strom ohne die Zusatzkosten gibt." dapd/AFP/AZ
Die Diskussion ist geschlossen.