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Interview mit Augsburger
06.08.2014

Ignaz Walter: "Sie haben meinen Konzern zerstört"

Der Bauunternehmer Ignaz Walter bringt ein dreibändiges Buch über die Themen "Wahrheit, Menschenwürde und Ehre" heraus.
Foto: Silvio Wyszengrad

Ignaz Walter hat mit seinem Baukonzern ein Lebenswerk geschaffen. Nach der Pleite 2005 zeigt er nun in seinem dreibändigen Buch wie er aus Not und Elend aufstieg.

Der gebürtige Augsburger Ignaz Walter hat aus dem Nichts über Jahrzehnte einen weltweit tätigen Baukonzern aufgebaut, der in seiner Glanzzeit nahezu 50 000 Mitarbeiter beschäftigt hat. 2005 musste die Walter Bau AG Insolvenz beantragen. Die Umstände der Pleite nach „fünf harten Jahren Überlebenskampf des Unternehmens“ lassen Walter bis heute nicht los, wie ein Gespräch mit ihm ergab.

Wie geht es Ihnen?

Walter: Ich bin ein glücklicher Mensch. Mit 78 gehe ich jeden Tag ins Büro und arbeite immer noch acht Stunden. Ich habe drei wohlgeratene Kinder, eine tolle Frau und sechs Enkel. Meine Familie und mein Glaube waren meine große Stütze in all den schwierigen Jahren. Als mein Lebenswerk, der Baukonzern, zerstört wurde, habe ich nie daran gedacht, mich umzubringen. Ich wurde nicht depressiv.

Ein heiliger Zorn packt Sie aber bis heute. Wie es scheint, sind Sie so zum Schriftsteller geworden.

Walter: Ich habe ein selten realistisches Buchwerk geschrieben. Es ist das Protokoll der systematischen Vernichtung meines Weltkonzerns.

Haben Sie Ihr Schicksal – also Aufstieg und Fall – in dem Buch psychologisch aufgearbeitet?

Walter: Ich habe das Buchwerk nicht aus Wichtigmacherei, Selbstdarstellung oder zum seelischen Wiederaufbau geschrieben. Ich will zeigen, was wirklich geschehen ist. Es geht um die Wahrheit, die Menschenwürde, die Ehre.

So sind 1130 Seiten zustande gekommen. Ging das nicht kürzer?

Walter: Leider nicht. Eigentlich wollte ich nicht so viel schreiben. Doch am Ende habe ich fast 2000 Seiten diktiert. Ich habe also schon kräftig gekürzt. Aber mehr ließ sich unter keinen Umständen kürzen, sonst wäre es auf Kosten der Wahrheit und der Spannung gegangen.

Haben Sie alles selbst geschrieben? Andere Prominente bedienen sich der Hilfe von Ghostwritern, also Co-Autoren.

Walter: Ich brauche keinen Ghostwriter. Natürlich habe ich alles selbst geschrieben. Keiner hat eine Silbe geschrieben oder mein Buch redigiert. Das Buch gebe ich im Eigenverlag heraus. Es besteht aus drei Bänden, die zusammen im Schuber 48,60 Euro kosten. Es ist ab Ende der Woche zu beziehen.

Drei Bände? Wirklich?

Walter: Ja. Der erste trägt den Titel „Von unten“. Hier beschreibe ich, wie ein armer, aber gescheiter Junge, Zangi genannt, ohne ein weiches Daunenbett und teure Polstermöbel der Eltern, ein echtes Bett haben und nach oben will. Ohne dass es Chancengleichheit gab, erkämpfte sich Zangi nach einer Maurerlehre die Hochschulreife und schaffte mit einem selbst finanzierten Studium des Ingenieurwesens und der Architektur die Grundlage für den Aufstieg.

Zangi, das sind doch Sie, oder?

Walter: Genau. Wenn man Ignaz von hinten liest, heißt das Zangi.

Aus Zangi wird in Ihrer Autobiografie schließlich der NAZ.

Walter: Mit diesen drei letzten Buchstaben meines Vornamens haben mich schon früh meine Freunde gerufen. Und dieser NAZ hat, nachdem er sich selbstständig gemacht hatte, schnell viel Geld verdient und über 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Meine Geschichte zeigt: Es ist möglich, aus Not und Elend aufzusteigen und ganz oben anzukommen. So heißt der zweite Band „Nach oben“ und der dritte „Oben“.

Oben? Wäre hier nicht treffender „Ganz unten“ gewesen, schließlich ging ihr Baukonzern 2005 pleite?

Walter: Sie haben mir zwar mein Lebenswerk – einen Weltkonzern – zerstört, aber nicht mich. Ich wundere mich, dass ich das alles überlebt habe. Je älter ich werde, umso mehr staune ich darüber. Klar ist aber: Ich bin immer noch oben, deswegen heißt der dritte Band „Oben“. Ich bin zusammen mit beiden Söhnen und dem Schwiegersohn nach wie vor erfolgreich als Unternehmer tätig. Uns gehören EDV-Firmen mit fast 1000 Mitarbeitern und wir besitzen große gewerbliche Immobilien in Städten wie Augsburg, München, Leipzig oder Berlin. Sie haben mich nicht vernichten können.

Das Ende Ihres Konzerns liegt viele Jahre zurück. Warum können Sie keinen Frieden schließen und die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen?

Walter: Das bin ich meiner Ehre schuldig, welche diese Typen mir fast zerstört haben. Dies treibt mich an. Das hat mich zu dem Buch motiviert. Ich hoffe, dass der eine oder andere der Täter sich aus der Deckung traut und gegen das Buch vorgeht. Jeden Rechtsstreit würde ich sofort an die Öffentlichkeit bringen, damit der Wirtschaftskrimi endlich aufgearbeitet wird. Eine andere Chance habe ich nicht. Klagen kann ich nicht mehr gegen diese Nullen, die meinen Konzern zerstört und meine Würde in der Kloake versenkt haben. Übrigens ist alles verjährt.

Sie wollen diese Männer also provozieren. Was sind das für Männer?

Walter: Hier klage ich vor allem bestimmte Leute an, Bankfuzzis und Pseudovorstände. Wohlgemerkt Gierbanker, keine Bankiers, keine qualifizierten Vorstände.

Wie einst bei Leo Kirch richtet sich Ihr Zorn gegen die Deutsche Bank. Schießen Sie nicht über das Ziel hinaus und hängen Verschwörungstheorien an?

Walter: Ganz und gar nicht. Die Fakten geben mir recht. 2000 verfügte die Walter-Gruppe über 2,3 Milliarden D-Mark liquide Mittel und erwirtschaftete überdurchschnittliche Erträge. Trotzdem kündigte die Deutsche Bank uns die Avallinie, die Bürgschaften. Dem folgten in kurzer Zeit fast alle wichtigen Banken im In- und Ausland. Das hatte für uns schlimme Folgen. Die Firma Walter Bau AG konnte am Markt keine Angebote mehr abgeben und bekam keine Aufträge mehr. Und wir bekamen für die laufenden Baustellen kein Material mehr geliefert. Nun war das anscheinend geplante Ziel erreicht. Die Walter Bau AG, der größte Konkurrent von Hochtief und Bilfinger Berger, war aktionsunfähig.

Hier rechnen Sie in Ihrem Buch mit „Knasti“ ab. Ist das Gerhard Gribkowsky, der zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, weil er Schmiergeld von Formel-1-Boss Ecclestone angenommen haben soll?

Walter: Gribkowsky ist Knasti. Er hat zunächst für die Deutsche Bank, später als Manager der Landesbank offensichtlich die Kündigung der Avallinien, also der Bürgschaften, hauptsächlich zu verantworten und er stellte im Bankenpool ab Mai 2000 bis zur Insolvenz die Weichen, bis der Zug entgleiste. Ob nun Gribkowsky trickreich die Deutsche Bank manipulierte oder die Deutsche Bank Gribkowsky als nützlichen Idioten benutzte, oder ob hier ein Komplott wirkte, ist unklar.

Haben Ihre Frau und Ihre Kinder Sie darin bestärkt, das Buch zu schreiben?

Walter: Ehrlich gesagt: nein. Sie haben mir abgeraten. Ich musste es aber tun.

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