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Interview
21.06.2019

Energie-Expertin Kemfert: "100 Prozent erneuerbar ist möglich"

Claudia Kemfert, 50, ist Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Buchautorin.
Foto: Oliver Betke

Claudia Kemfert ist überzeugt, dass die Energiewende in Deutschland zu schaffen ist. Dafür müsste aber etwa der Ausstoß des Klimagases CO2 deutlich teurer werden.

Frau Kemfert, wie viel Prozent erneuerbare Energien halten Sie in Deutschland für möglich? Die einen fordern 100 Prozent, Kritiker lehnen das als Fantasterei ab.

Claudia Kemfert: Technisch möglich sind 100 Prozent erneuerbare Energien – und das wäre auch ökonomisch lohnend: Die Kosten der erneuerbaren Energien sinken immer weiter, konventionelle Energien sind immer weniger wettbewerbsfähig. Die fossilen Energien sind eigentlich schon heute viel teurer als erneuerbare Energie, aber ihre Umwelt- und Klimakosten werden durch die Gesellschaft getragen und sind deswegen nicht eingepreist. Erneuerbare Energien stellen allerdings Ansprüche an unser Energiesystem. Das bisherige Stromsystem wurde für Atom- und Kohle-Energie geschaffen: Einige wenige Großkraftwerke versorgen die Haushalte in der ganzen Republik. Erneuerbare Energien sind dezentral organisiert und werden intelligent und dynamisch miteinander vernetzt. Dafür brauchen wir dringend andere Versorgungsstrukturen.

Union und SPD haben bei der Europawahl eine herbe Niederlage erlitten und haben gemerkt, dass sie hier Nachholbedarf haben. Trauen Sie den beiden Parteien der Großen Koalition Klimapolitik noch zu?

Kemfert: Natürlich, auch wenn beide Parteien den Klimaschutz leider bislang nur halbherzig umgesetzt haben. Dabei ist man vor 20 Jahren mit der Förderung der erneuerbaren Energien, der Einführung der Ökosteuer, dem Emissionsrechtehandel und dem Atomausstieg ganz gut gestartet. Doch als die erneuerbaren Energien rasant wuchsen, gab es zunehmend Widerstand von der Konkurrenz gegen die offensichtlich wirksamen Gesetze, die Rahmenbedingungen wurden immer weiter verschlechtert und die erneuerbaren Energien dadurch massiv ausgebremst. Das Ausbautempo der Erneuerbaren muss jetzt mindestens verdoppelt werden. Und weitere Aufgaben sind dringend zu erledigen: Kohleausstieg, Energiesparprogramme und eine nachhaltige Verkehrswende.

Heiß debattiert wurde zuletzt eine CO2-Steuer, um die Klimapolitik wieder in Fahrt zu bekommen. Was halten Sie davon?

Kemfert: Der Begriff „CO2-Steuer“ ist ein Kampfbegriff derjenigen, die klimapolitische Veränderungen ablehnen. Das Wort Steuer weckt sofort Widerstand. In Wahrheit geht es um eine ehrliche und transparente Bepreisung von CO2. Das ist dringend notwendig und mehr als überfällig.

Wird damit nicht vieles teurer? Fliegen? Autofahren?

Kemfert: Die Kosten der fossilen Energien, also Umwelt- und Klimaschäden, werden derzeit heimlich über den Staatshaushalt bezahlt – also von uns allen, ohne dass wir das merken. Schlimmer noch, wir zahlen genauso unbemerkt umweltschädliche Subventionen zum Erhalt der fossilen Wirtschaft. Diese umweltschädlichen Subventionen müssen dringend abgeschafft werden. Allein die Angleichung der Dieselsteuer an die Benzinsteuer würde über acht Milliarden Euro Einnahmen bringen. Dieses Geld könnten wir kurzfristig in den Schienenverkehr und den Ausbau einer Lade-Infrastruktur investieren. Weitere Milliarden würde es bringen, wenn wir den CO2-Preis in die Ökosteuer integrieren; im Gegenzug könnten wir die Stromsteuer senken und den Schienenverkehr billiger machen. So wären auch Menschen mit geringem Einkommen mobil. Das Gute daran: Solche Maßnahmen sind kostenneutral. Teurer wird es nur für die fossile Industrie. Aber kein Klimaschutz wäre teuer für uns alle!

Halten Sie die Klimaziele der Bundesregierung zum Beispiel für das Jahr 2050 für realistisch? Kritiker wie Hans-Werner Sinn bemängeln, dass bereits heute Speicher für den Ökostrom aus Wind und Sonne fehlen.

Kemfert: Wer will, findet Wege; wer nicht will, findet Gründe. Natürlich sind die Klimaziele erreichbar, wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Notwendig sind vier zentrale Punkte: 1. Kohleausstieg heute einleiten und in spätestens zwei Jahrzehnten abschließen. 2. Erneuerbare Energien deutlich schneller ausbauen. 3. Den Ausbaudeckel für Solarenergie abschaffen. 4. Endlich die Verkehrswende in Angriff nehmen, also Dieselsteuer an die Benzinsteuer angleichen, E-Auto-Quote einführen, Ladeinfrastruktur ausbauen und den Schienenverkehr stärken. Dass Speicher fehlen, ist ein – leider gern gepflegter – Mythos. Die Technologien sind allesamt vorhanden, egal ob Batterien, Pumpspeicherkraftwerke, aus erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff oder das sogenannte Power-to-Gas. Sie alle könnten sofort zum Einsatz kommen, wenn man die Rahmenbedingungen anpassen würde.

Die Sorge vor der Dunkelflaute teilen Sie also nicht? Also vor Zeiten, in denen weder Wind weht noch viel Sonne scheint?

Kemfert: Das ist ein Angstbegriff, um gezielt Stimmung gegen die Energiewende zu machen. Fakt ist: Wenn man sie dezentral ausbaut und als virtuelle Kraftwerke intelligent steuert, sind die erneuerbaren Energien genauso versorgungssicher wie konventionelle Energien. Das flexible Stromangebot und die schwankende Nachfrage können mittels digitaler Technik ohne Weiteres zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen werden. Je mehr wir die erneuerbaren Energien ausbauen, wird es deutlich mehr Phasen mit viel Strom als mit zu wenig geben. Daher wird das System auch in einer vollständig aus erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung funktionieren: Offshore-Wind, Biomasse, Wasserenergie und entsprechende Speicher werden die Energieversorgung auch in den maximal zwei Wochen im Jahr, in denen die Sonne wenig scheint und der Wind an Land wenig weht, problemlos sicherstellen!

Ist nicht auch die mangelnde Akzeptanz der Bevölkerung für mehr Windräder oder Solarparks ein Problem? Schließlich wird die Energiewende auch in der Landschaft sichtbar.

Kemfert: Alle Umfragen und auch die jüngsten Wahlergebnisse zeigen ja, dass die Menschen die Energiewende wollen. Es gab ja eine wachsende Bürgerenergie-Bewegung. Die wird leider ausgebremst, was die Akzeptanz der Energiewende schwächt. Die Menschen misstrauen Politik und Wirtschaft. Sie wollen eine umwelt- und sozial verträgliche Energiewende. Wenn wir das ernst nehmen, gibt es kein Akzeptanzproblem. Jüngste Studien belegen, dass die naturverträgliche Vollversorgung mit erneuerbaren Energien möglich ist, und dies sogar mit nur wenig zusätzlichen Flächen. Wenn die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft der Wissenschaft so viel Aufmerksamkeit schenken würden, wie das weltweit die Schülerinnen und Schüler bei #fridaysforfuture tun, hätten wir kein Akzeptanz- und bald auch kein Klimaproblem mehr!

Zur Person: Professorin Claudia Kemfert, 50, ist Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Buchautorin. Sie lehrt an der Hertie School of Governance in Berlin.

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Die Diskussion ist geschlossen.

24.06.2019

Restlast (Residuallast)

Der Begriff Grundlast stammt aus der fossilen Zeit, wo man einen Kraftwerkspark eines Landes so auslegte, dass einfache und billige Kraftwerke den Verbrauch decken sollten, der immer da ist und Grundlast genannt wurde. Hinzu kamen dann anspruchsvollere Kraftwerke für den Verbrauch (Last), der nur einige Stunden am Tag abzudecken war und „Mittellast“ genannt wurde. Mit teuren Spitzenlastkraftwerken wurde Stromnachfrage befriedigt, die nur wenige Stunden anfiel.

Seit vielen Jahren spricht man in der Energiewirtschaft von Residuallast (Restlast), die den Verbrauch bezeichnet, der nicht durch die preiswerten aber volatilen Quellen wie insbesondere Photovoltaik und Windkraft gedeckt wird. Diese Nachfrage kann durch Lastmanagement gesteuert werden und durch Verbund mit anderen Regionen, durch steuerbare Bioenergie und Wasserkraft, durch Speicher (Speicher- wie Pumpspeicherkraftwerke, zunehmend auch Batterien) oder Reservegaskraftwerke befriedigt werden.

Die Steuerung von Erzeugung und Nachfrage wird mittels digitaler Techniken besser.

Es ist peinlicher Stil, sich über die Experten zu erheben, wenn man die Grundlagen nicht kennt.

Raimund Kamm

24.06.2019

"Das flexible Stromangebot und die schwankende Nachfrage können mittels digitaler Technik ohne Weiteres zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen werden"
.
Ich glaube , da fehlt der Frau Energieökonomin das technische Hintergrundwissen. Schon mal was von Grundlast gehört? Aber Hauptsache man kann den Zeitungslesern irgendwas erzählen, die meisten glauben es.............................

23.06.2019

Frau Prof. nennt keine Kosten und keinen Haushaltsstrompreis ihrer ausschließlich oberflächlichen Inhalte. Total haltlose Vorstellungen sowohl physikalisch als auch ökonomisch. Billigstes Gequake. Sie ist Multiplikatorin von Illusionen
und zwar verantwortungslos.