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Interview
06.08.2010

Wider die rücksichtslose Firmenpolitik von KiK und Co.

Der Textildiscounter KiK hat seine Geschäftsstrategien bisher nicht auf Verantwortung und Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen ausgerichtet. Bild: dpa
Foto: awa fpt

Rücksichtslosigkeit ist noch immer das Geschäftsgebaren vieler Konzerne wie KiK oder BP zur Gewinnmaximierung. Diese Firmenpolitik sei für Erfolg jedoch gar nicht notwendig - sagt ein Experte. Ein Interview von Sebastian Hrabak

Immer wieder fallen große Konzerne durch Rücksichtslosigkeit gegenüber ihren Angestellten oder der Umwelt auf. Besonders der Öl-Riese BP und der Textildiscounter KiK standen in den vergangenen Wochen massiv in der öffentlichen Kritik. Dass wirtschaftlich erfolgreiches Handeln sowohl Nachhaltigkeit als auch Verantwortung nicht ausschließt, zeigen vor allem große Firmen in den USA, die seit Jahren den Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) prägen.

Aber auch deutsche Unternehmen denken mittlerweile um. Christopher Große, Dozent für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, berät bei der Augsburger Lehmbaugruppe Unternehmen zu nachhaltigem Wirtschaften.

Im Interview spricht der Sozialethiker über die Verantwortung von Unternehmen, die Möglichkeiten von CSR-Strategien und die Notwendigkeit einer Sensibilisierung für nachhaltiges Wirtschaften nicht nur bei globalen Konzernen, sondern auch im regionalen Mittelstand:

Herr Große, besonders in den USA ist der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) bei großen Firmen wie Coca Cola oder Ford nicht mehr wegzudenken. In Deutschland kann man sich besonders unter diesem Fachbegriff wenig vorstellen. Warum ist das so?

Christopher Große: Viele große Unternehmen in Deutschland haben die Notwendigkeit von verantwortlichem und nachhaltigem unternehmerischem Handeln erkannt. Sie engagieren sich stark für die Gesellschaft und die Umwelt, erfüllen selbst gesetzte Sozial- und Umweltstandards. Allerdings mangelt es etlichen Firmen meines Erachtens an einer durchgängigen Umsetzung als gelebte Unternehmensphilosophie und -politik.

Sie meinen also, dass die Unternehmen CSR oft eher zufällig betreiben?

Große: Oft bleiben die Management-Strategien gut gemeintes Stückwerk nach dem Gießkannenprinzip, das sich zweifelsohne hübsch in bunten Broschüren liest. Aber zu wenige Unternehmen nutzen die Potentiale dieser CSR, um Strategien zu etablieren, die sie auch wirtschaftlich nachhaltig erfolgreich machen.

Warum sollten Ihrer Meinung nach Unternehmen in Nachhaltigkeit investieren?

Große: Ganz einfach: Weil sie es sich auf kurze und auf lange Sicht nicht leisten können, auf Nachhaltigkeit zu verzichten. Negative Beispiele sind für die Verbraucher sehr plastisch. Wozu Vernachlässigung von Nachhaltigkeit und Verantwortung bei strategischen Managemententscheidungen führen kann, zeigen die Fälle der jüngsten Vergangenheit wie BP oder KiK.

Verantwortung und Nachhaltigkeit zu leben ist zumeist gar nicht teuer - die wirtschaftlichen Schäden bei Vernachlässigung von CSR können indes gigantisch sein. Der Fall BP überraschte auch deshalb, weil gerade diesem Unternehmen oft nachgesagt wurde, über gute CSR-Konzepte zu verfügen. Ich glaube, dass viele Unternehmen noch immer die zahlreichen positiven Auswirkungen einer Nachhaltigkeitsstrategie für den eigenen wirtschaftlichen Erfolg unterschätzen.

Was sind konkrete positive Auswirkungen, die Sie angedeutet haben?

Große: Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Attraktivität eines Unternehmens für hochqualifizierte Bewerber von entscheidender Bedeutung. Die Unternehmen reduzieren durch eine gut funktionierende CSR nicht nur ihre Kosten für Energie, Rohstoffe, Wasser oder Abfallentsorgung. Sie haben durch gelebtes nachhaltiges Management engagiertere und höher motivierte Mitarbeiter, die sich mit den Unternehmenszielen und den Produkten stärker identifizieren und so produktiver und leistungsfähiger sind.

Lassen Sie uns nochmals auf die Fachkräfte näher eingehen. Warum denken Sie, dass CSR für Bewerber von Bedeutung ist?

Große: Hochqualifizierte aller Altersklassen machen ihre Entscheidung für oder wider einen Arbeitgeber immer stärker von Faktoren wie dem Verhalten eines Unternehmens gegenüber seiner Belegschaft, der Gesellschaft und Umwelt sowie von dem daraus resultierenden Image abhängig. Relevant werden dabei klassische CSR-Themen wie zum Beispiel Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Chancengleichheit oder auch Gesundheitsvorsorge und Ergonomie am Arbeitsplatz.

Wenn die Vorteile eindeutig sind. Warum gibt es dann immer noch so viele Negativbeispiele wie BP?

Große: Viele Unternehmen haben kurzfristige Renditeziele; sie haben den Zwang, die Gewinnerwartungen, die ihre Aktionäre an sie stellen, schnell zu erfüllen. Was dann bei unternehmerischen Entscheidungen und Managementstrategien in aller Regel auf der Strecke bleibt, ist der Blick auf das, was Unternehmen auf lange Sicht erfolgreich sein lässt. Das beweisen uns doch unzählige erfolgreiche Mittelständler aus unserer Region.

Wie meinen Sie das?

Große: Bei vielen Mittelständlern steht nicht das kurzfristige und kurzsichtige Gewinnstreben im Vordergrund - Profite hier und heute, koste es, was es wolle. Diese Unternehmen haben aus der Tradition des ehrlichen Kaufmanns über Generationen verstanden, dass sich Wachstum und Profit dauerhaft nur durch einen vernünftigen, verantwortungsvollen und weitsichtigen, sprich: nachhaltigen Umgang mit Mitarbeitern, Umwelt und Gesellschaft erzielen lassen. Auch global agierende Unternehmen befinden sich nicht auf einer Insel, sondern müssen sich an Legitimitätskriterien messen lassen und ihr Handeln vor der jetzigen wie zukünftigen Generationen verantworten können.

Sie haben die Kaufmannstugenden vieler Mittelständler gelobt. Wofür ist in diesen Unternehmen dann überhaupt eine CSR-Strategie notwendig?

Große: Das ist genau der Punkt. All diese Unternehmen machen schon jetzt eine Menge richtig - aber sie profitieren vielfach nicht ausreichend davon: Bei CSR geht es nicht darum, die zehnte Management-Strategie parallel zum Laufen zu bringen. Nachhaltiges und verantwortliches Handeln kann in Form einer intelligenten Strategie die vorhandenen Strukturen und Managementkonzepte überbauen und somit bündeln, was jetzt schon gut läuft.

Zugleich können durch eine CSR-Strategie dauerhaft die Dinge verbessert werden, die bislang weniger Beachtung fanden. CSR macht gerade kleine und mittelständische Unternehmen zukunftssicher, indem sie ihnen dabei hilft, ihre gelebte Verantwortung zu einem Plus am Markt umzumünzen - getreu dem alten Motto: Tu Gutes und sprich darüber. Denn Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sind kein Widerspruch, sondern wechselseitig unbedingt aufeinander angewiesen!

Das Interview führte Sebastian Hrabak

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